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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 20.1895

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Heft 3
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Wide, Sam; Kjellberg, Lennart: Ausgrabungen auf Kalaureia
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https://doi.org/10.11588/diglit.38033#0279

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AUSGRABUNGEN AUF KALAUREIA

(Hierzu Tafel VII-X)
Dicht an der östlichen Küste der argolischen Akte liegt die
Insel Kalanreia, wie sie im Altertum genannt wurde, oder
Poros, wie der moderne Namen lautet. Poros heisst auch der
Hauptort der Insel, die jetzige Stadt, welche an der West-
küste der Insel gelegen ist; vom Piräus fährt man dorthin mit
dem Dampfer in ungefähr 4 Stunden. Das alte Poseidonhei-
ligtum auf Kalanreia befindet sich etwa eine Stunde nordöst-
lich von der Stadt Poros. Es liegt hoch im Gebirge, etwa 190m
über dem Meere, in einer Einsattlung zwischen den beiden
höchsten Gipfeln der Insel, Viglia und Hagios Elias. Die Lage
ist prachtvoll und dominirend : auf der einen Seite eröffnet
sich die Aussicht über die trozenischen Citronen- und Oran-
gen-Gärten, die trozenischen und epidaurischen Gebirge, Me-
thana, Aigina und Attika, auf der anderen Seite erblickt man
die Südküste der argolischen Akte und die steilen Eelsabhänge
von Hydra. Hier bewährt sich die Beobachtung, dass die al-
ten Griechen bei der Anlage ihrer Heiligtümer für die land-
schaftliche Schönheit einen offenen Blick bewiesen.
Die Ausgrabungen beim Poseidonheiligtum auf Kalanreia,
welche von uns im Sommer 1894 angestellt wurden, began-
nen den 11. Juni und wurden bis zum 19. August fortgesetzt.
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Die Zahl der Arbeiter betrug durchschnittlich 20 für jeden
Tag. Unser Arbeitsführer war Herr Char. Pankalos, der sich
schon bei den deutschen Ausgrabungen in Olympia den Ruf
eines vorzüglichen Epistalen erworben hatte und uns auf Ka-
laureia durch seine Erfahrung und Pflichttreue gute Dienste
leistete. Dem ersten Sekretär des Kais, deutschen arch. Insti-
tuts in Athen, Herrn Prof. W. Dörpfeld sind wir zu beson-
derem Dank verpflichtet. Er hat zweimal den Ausgrabungs-
 
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