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DER FREMDE RITTER UND SEIN ZWERG.

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und weste gerne msere
wer der ritter wacre
und disiu maget wol getan,
mugt ir mich daz wizzen län,
äne schaden ir daz tuet:
niin frouwe enfräget wan durch guot.»
daz getwerc enwolt’ ir niht sagen
unde hiez si stille dagen,
unde daz si in vermite:
si enweste war si rite.
diu maget enlie niht umbe daz
sine wolde riten fürbaz,
den ritter fragen maere
selben wer er weere.
daz getwerc werete ir den wec
(daz sach diu künegin uude Erec),
daz ez si mit der geisel sluoc,
die ez in der hant truoc,
über houbt und über liende,
ze siner missewende,
daz si mal da von gewan.
Mit solher antwurt schiet si dan
wider zuo ir frouwen
unde liez si schouwen
wie sere si was geslagen.
daz begünde si vil tiure klagen
daz ez ir so nähen was geschehen
daz si’z muoste an sehen.
Erec dö ahten began
der ritter wser’ kein frum man
daz er ez vor im vertruoc
daz sin getwerc die maget sluoc.
er sprach «ich wil riten dar,

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Artigkeit, Höflichkeit. — 37 und hätte gern erfahren. — 45 vermite conj.
von vermieten, einen vermeiden, ihm fern bleiben. — 46 si enweste, sie
wusste nicht. — war, wohin. — 47 enlie niht, unterließ nicht. — umbe
daz, darum, deshalb, trotzdem. — 48 fürbaz, weiter. — 49 msere fra-
gen , um Auskunft, Mittheilung fragen. — 52 auf den Inhalt dieser und
der folgenden Verse bezieht sich Wolfram im Parzival 401. — 56 ihm sel-
ber zur Schmach, sodaß er selbst Schaden und Schande davon hatte. —
57 mal stn., Spuren der Verwundung, Wunden.
62 tiure adv., hoch und theuer, sehr. — 65 ahten, erwägen, woraus
schließen. — 66 frum man, trefflicher, braver, edler Mann. ■—■ 67 vor im,
vor sich, in seiner Gegenwart. — vertragen, zulassen, geschehen lassen. —
 
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