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Der Vater des Trajan. 89

ausgearbeitet, als dass es in Beziehung auf Bildnisähnlichkeit so
verfehlt sein könnte.

Als beste Gemmenbildnisse heben wir die grossen Cameen
im Cabinet des medailles zu Paris (e) und im brit. Museum (f)
hervor, dort die Büste des Trajan nach rechts, hier sein Kopf mit
dem der Plotina vereinigt nach links. Auf dem Intaglio zu Neapel
(Familie des Trajan d) ist der Kopf des Kaisers zwar kenntlich,
aber von massiger Aehnlichkeit.

Der Vater des Trajan1.

M, Ulpius Trajanus, der Vater des Kaisers, dessen Bildnis
ebenfalls auf Münzen vorkommt, war aus Spanien gebürtig und
zeichnete sich zunächst aus als Legat im jüdischen Krieg unter
Vespasian und Titus. Einige Jahre nach der blutigen Unterdrückung
des Aufstandes wurde er Statthalter von Syrien (76) und schlug als
solcher einen Angriff des Partherkönigs Vologaeses zurück, wodurch
er sich die Triumphinsignien erwarb. Im Jahre 79 erscheint er als
Proconsul in Asien. Der Zeitpunkt seines Todes ist unbekannt;
doch muss er im Jahre 100, als Plinius seinen Panegyricus schrieb,
nach der Art, wie er erwähnt wird2, bereits gestorben gewesen sein.
Unter der Regierung seines Sohnes wurde er apotheosiert (zwischen
112 und 114) und sein Bildnis bei dieser Gelegenheit als Revers des
Kaiserkopfes auf Münzen geprägt. Erhalten sind zwei Goldstücke,
von denen jedoch ikonographisch nur mehr das eine in Betracht
kommt, wo der Kopf das ganze Feld füllt (abg. Münztaf. III. Nr. 4)3:
Brustbild ohne Kranz, mit der Toga bekleidet. Auf dem andern
(abg. Münztaf. HL 5)i ist der Kopf mit dem der Nerva gruppiert
und seiner Kleinheit wegen in den Formen weniger bestimmt und
zuverlässig. Gar nicht für unseren Zweck zu gebrauchen ist der

1 Vgl. Dierauer Beitr. zur Gesch. Trajans a. a. 0. p. 3 ff.
\Si non siäera (den Ort der Götter), proximam tarnen sideribus obtines
sedem. Plin. Pan. 89.

3 Cohen II.1 pl. IV. 1; Mongez pl. 36. 7; Lenormant pl. 25. 5.

4 Cohen II.1 pl. IV. 2-
 
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