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2. Reliefs.

Die sogen. Apotheose der Marciana auf dem Triumphbogen
von Benevent (abg. Rossini Gli archi trionf. Taf. 53) beruht auf
nicht ganz sicherer Deutung. — Ebenso ihre und der Plotina An-
wesenheit beim Einzug des Trajan in Rom (abg. ibid.). Bloss an
den Gesichtszügen sind die betreffenden Figuren als solche nicht zu
erkennen.

3. Geschnittene Steine.

a. Den Münzen nach Marciana ein schöner Cameo im brit.
Museum (im Cat. of engrav. gems nicht unter ihrem Namen auf-
geführt; wahrscheinlich eine der Sahinen Nr. 1613—1615): Kopf
nach rechts, die Stirn etwas gewölbt, sonst in gleicher Flucht mit
der Nase. Weiss auf durchsichtigem Grunde, 3—4 cm hoch.

b. Auf dem Neapler Intaglio Nr. 251 (Cades Y. 449) ist
Marciana weniger durch die Aehnlichkeit mit den Münzen gesichert.
als durch die Zusammenstellung mit den andern Gliedern der tra-
janischen Familie. Sie trägt eine verhältnismässig niedrige Haar-
tour aus gewellten oder gefurchten Stirnscheiteln und ist nach den
Proportionen des Kopfes am ehesten mit der Münchener Büste
(p. 98) zu vergleichen.

c. d. Von den weiteren Abdrücken bei Cades (V. Nr. 452
bis 456) könnten höchstens die zwei letzten (18 und 16 mm hoch)
mit dem Bildnis des Neapler Steins identificiert werden.

Matidia.

Matidia, die Tochter der Marciana, die Mutter der Sabina und
der jüngeren Matidia, war einerseits die Nichte des Trajan, anderer-
seits die Schwiegermutter des Hadrian, nahm also nach ihren ver-
wandtschaftlichen Beziehungen am Kaiserhof eine ähnliche Stellung
ein wie früher Antonia, die Nichte des Augustus und Mutter des
Germanicus. Geburts- und Todesjahr kennen wir nicht, doch wissen
wir, dass sie den Tod ihres kaiserlichen Oheims (117) noch erlebte;
denn sie begleitete mit Plotina die Asche desselben nach Rom-
 
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