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Hadrianus. 105

mit in drei gleichen Schichten aufsteigendem zugespitztem Haardiadem, die
oberste Schicht in natürlichen Locken gipfelnd.

Die Büste in Florenz, üffizien Nr. 107 (Dütschke III. Nr. 109)'.

Die Büste in Woburn Abbey (Michaelis A. M. .p. 745. Nr. 181 ; abg.
Engrav. pl. 28. 2) mit doppelter Lockenreihe um die Stirn, von hohem Diadem
überragt.

Die Statue einer römischen Materone als Ceres in München Nr. 233 (abg.
Olarac pl. 944. 2417), mit Stirnsaum und zweigliedrigem Flechtendiadem; der
Mantel schleierartig aufs Hinterhaupt emporgezogen.

Die ebenfalls verschleierte Büste oder Statue bei Cavaceppi Raccolta
III. 48 (S. Marciana).

2. Geschnittene Steine.

Von solchen dürfte etwa ein Florentiner Intaglio Nr. 227
in -Frage kommen, wo sowohl Gesicht als Haartracht (doppeltes
Diadem) mit den Münzen zu stimmen scheinen; während die vier
Abdrücke bei Cades V. 457—460 {darunter eine Sabina) eher will-
kürlich benannt sind.

Hadrianus.

P. Aelius Hadrianus stammte seinem Geschlechte nach aus
Italica in Spanien, wurde aber in Born geboren (76 n. Chr.), wo
sein Vater als Senator sich aufhielt. Früh verwaist, kam er unter
die Vormundschaft des mit ihm verwandten Trajan2, und heiratete
später dessen Grossnichte Sabina. Beim Tode des Trajan (117)
nahm er in Antiochia, gestützt auf eine angebliche Adoption, den
Purpur an, 41 Jahre alt. Seine Kegierung dauerte 21 Jahre, so
dass er 62 Jahre alt war, als er starb (138).

Hadrian war eine unruhige, nervöse Natur3 und sehr zu Miss -
trauen geneigt, auch sittlich betrachtet nicht ohne bedeutende
Schwächen; aber wegen seiner thatigen Fürsorge für alle Zweige

1 Abguss in Dresden Nr. 283.

2 Ueber den Grad der Verwandtschaft s. die Stammtafel oben p. 73.

3 Idem severus laetus, comis gravis, lasiHtms eunetator, tenax llberalis, Simu-
lator verm, saeviis Clemens et semper in omnibus varins. Spart. Hadr. 14.
 
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