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] 04 Matidia.

ältere Matidia, ist mit Sicherheit nicht hinwegzukommen, ausser
wenn Visconti und Mongez auch darin recht hätten, dass für Sabina
bereits ein anderer Büstentypus vorliege (s. unten).

Entscheidet man sich für Matidia, so ist damit natürlich noch
nicht gesagt, dass es die einzige erhaltene Darstellung derselben sei.
Ihr Ansehen als Glied der kaiserlichen Familie dauerte unter Hadrian
fort, und so werden wohl auch Matronenbilder von ihr aufgestellt
worden sein (vgl. die Büste im Pal. Riccardi 9). — Für die
Darstellung der Diva (Büste von Cumae?) scheint man wieder zu
dein reifen Frauenalter zurückgekehrt zu sein.

Nach Matz-Duhn die gleiche Person, aber in der Frisur ab-
weichend :

7. Ein Kopf im Pal. Caetani zu Koni (M.-D. Ant. Bildw.
Nr. 2014) mit doppelter zungenartig gegliederter Haartour wie bei
Marciana.

Vielleicht auch

8. Die Büste in Turin (Dütschke A. B. IV. Nr. 141), deren
Haardiadem vom analog dem Mittelstück auf den Münzen mit einer
Schleife bekrönt ist. Und

9. Die eine der zwei Büsten im Pal. Kiccardi zu Florenz,
rechte AVand des Cortile (Dütschke II. Nr. 180). Von höherem
Alter, mit Stirnband und einfachem Haai'diadem, welches ebenfalls
in Kräusellocken gipfelt.

Verwandt, aber, wie es scheint, in der Person verschieden:

Eine Büste im Pal. Doria zu Rom, Eintrittsaal (Matz-Duhn
A. B. Nr. 2031 oder 2033), mit Frisur der Matidia.

Die Statue der sogen. Antonia in Neapel, 1. Corridor links
(Gerh. Nr. 132; abg. Clarac pl. 928. 2360), vom Gewandmotiv der
Polyhymnia *. Mit Stirnband und zwei wulstigen, bis zu den Ohren
reichenden Haardiademen. Die Gesichtsproportionen etwas gedrückter
als bei Matidia; Stirn und Nase bilden einen Winkel.

Die Büste der sogen. Plotina in Neapel, 1. Corridor links
(Gerh. Nr. 46; abg. Mus. borb. VII. 27), mit hohem, aus bogen-
förmigen Lockenschichten künstlich aufgebautem Diadem. Sie hat
schmalgeschlitzte Augen mit gerade gezogenen Brauen, einen schmalen
Nasenrücken und schmale Lippen.

Wohl mit Unrecht Matidia genannt:

Der Kopf im Kaiserzimmer des Capitols Nr. 30 (ahg. Bottari II. 32)2;

1 Pio Clem. I. 23.

2 Righetti I. 149; Dumy Gesch. der röm. Kaiserz. II. p. 330.
 
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