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Crispina, die Gemahlin des Commodus. 245

lebensgross, wo er als Caesar dargestellt ist. Zu den Ausnahmen
gehört der Kopf von Markouna im Louvre (14), der die ISfätur-
grösse etwa verdoppelt wiedergiebt. AVie man bei dem colossalen
Bronzekopf im Hof des Conservatorenpalastes (oben p. 11)
an Commodus denken konnte, erscheint jetzt unbegreiflich.

Als Fundorte endlich figurieren derEsquilin in Ron) (1. 30.31),
das römische Forum (7), Ostia (3. 32), die Villa des Antoninus
Pius bei G-enzano (29), Gabii (39), angeblich auch Ardea (8) und
Otricoli (3). Ausserhalb Italiens Trier (24), Martres (10) und Mar-
kouna in Africa (14). .

Crispina.

Crispina, die Tochter des Consulars Brutius Praesens, wurde
von Marc Aurel, dessen Maitresse sie kurze Zeit gewesen, im Jahr
177 mit dem nur erst 16jährigen Commodus verheiratet1. Sie teilte
mit ihm die drei letzten Jahre seines Cäsarentums und die zwei
ersten seiner Kaiserwürde. Nach fünfjähriger Ehe auf Buhlschaft
ertappt, wurde sie Verstössen, nach Capri verbannt, und bald
nach ihrer Verbannung hingerichtet, circa 183. Da anzunehmen,
dass sie nicht oder nicht viel älter war als ihr Gemahl, so kann
ihre Lebensdauer mit Wahrscheinlichkeit nur etwa auf 22 Jahre
angesetzt werden.

Trotz dieser verhältnismässigen Kürze ihres Lebens und ihres
Kaisertums giebt es eine anständige Zahl von MÜNZEN mit ihrem
Bildnis, von Denaren bis zu Medaillons, zum Teil von recht guter
und sorgfältiger Prägung. Aber sie sind doch nicht zahlreich genug,
um die sichern und übereinstimmenden Züge deutlich hervortreten
zu lassen.

Auf den meisten und schönsten, wie auf dem Pariser Medaillon
mit dem Revers der stehenden Diana (Münztaf. V. 15)2, hat sie die
Haare in eine Reihe paralleler Scheitel geordnet, welche am Hinter-
kopf m ein aus Flechten bestehendes abgerandetes Nest laufen.

1 Vgl. Dio 71. 33 und die Münzen des Commodus mit ihrem Bildnis aus
diesem Jahr (Lenormant Icon. pl. 40. 1).

2 Cohen III.1 pl. 4. 23; Lenormant Icon. pl. 40. 4..
 
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