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Titas; 31

Gallery Nr. 83)1- vermutungsweise! auf Vespasia bezogen. Die
männlichen Züge und die fetten Formen, namentlich das markierte
Doppelkinn, erinnern allerdings stark an Vespasian. Doch würde
man den Kopf seiner Haartracht nach, einem grossen Nest auf der
Höhe des Wirbels, eher in trajanische Zeit verlegen. Ueber der
Stirn ist das Haar mit einem Mohnkranz geschmückt. — Ein ähn-
liches und zwar sicher trajanisches Bildnis zeigt die früher für Ma-
tidia genommene Büste im Capitol (abg. Bottari Tl. zu p. 34).

Titus.

Titus Flavius Vespasianus, der ältere Sohn des Vespasian und
der Domitilla, geboren 41 nach Chr., wurde bei der Thronbesteigung
seines Vaters Cäsar, triumphierte mit ihm im Jahr 71 und folgte
ihm 79 als Kaiser (38 Jahre alt). Man fürchtete von ihm die
Wiederkehr des neronischen Regiments; ohne Grund, obwohl er
vielleicht zu kurz regierte, als dass seine letzten Intentionen zum
Ausdruck kamen. Er starb schon nach 2 Jahren (81) und hinter-
liess den Ruf eines milden, allgemein geliebten Fürsten.

Aeusseres.— „Schon in dem Knaben, lieisst es bei Sueton2,
leuchteten die Anlagen des Körpers und des Geistes hervor, und
später immer mehr und mehr auf allen Stufen seines Alters. Er
war von schöner Gestalt, welcher eben so viel Würde als Anmut
innewohnte, von vorzüglicher Stärke, obgleich er nicht gross ge-
wachsen und eher etwas beleibt war (venire pernio projeetiore)." Aehn-
lich rühmt Tacitus 3 die mit einer gewissen Majestät verbundene
Schönheit seines Gesichts.

Im Altertum soll es besonders in Germanien und Britannien.
wo er seine ersten Kriegsdienste gethan, viele Statuen von ihm
gegeben haben'1; ohne Zweifel meist nachträglich gesetzt, nachdem
er Cäsar, oder gar erst, nachdem er Kaiser geworden. Denn einem

i in Berlin, Friedericiis-Wolters Nr. 1696.

- Suet. Titus 3.

3 Tac. Hist. II. 1.

* Tribtmus militum et in Germania et in Britannia meruit summa industriell
nee minore modestiae fama: sicut apparet statuarum et imaginutn ejus multi-
tadine ac titulisper utramque provinciam. Säet. Titus 4. Vgl. Tac. Hist. II. 77.
 
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