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Antoninus Pius. 139

dazu passenden Kopf ergänzt. Ein Jüngling mit vollem, gelocktem Haar, das
auf der Stirn nach rechts und links auseinander geht. Worin die angebliche
Aehnlichkeit mit der borghes. Statue bestehen soll, ist schwer zu sehen. Es
ist aber schon zum voraus unwahrscheinlich, dass Bildnisse des Aelius aus der
Zeit vor seiner Adoption sich sollten erhalten haben.

Gleiches gilt von dem Aelius Veras genannten Kopf im Fitz-William
Museum zu Cambridge (Mich. A. M. p. 260. (J5), der abgesehen von einem
leichten Flaum an den Wangen ebenfalls unbärtig. Er erinnert an den Pom-
pejus Spada.

GESCHNITTENE STEINE. Von den vier Abdrücken bei Cades
ist der Amethyst Nr. 485 ohne Zweifel als Aelius Verus gemeint,
ein deutliches Abbild der Grossbronzen, mit nur etwas vollerem oder
ausladenderem Bart. Die drei übrigen stellen eine andere Person,
fesp. andere Personen dar.

Antoninus Pius.

P. Aurelius Antoninus, geboren in Lanuvium den 19. Sept.
86, stammte väterlicherseits aus der Gegend von Nemausus1. Hadrian
erwählte ihn 138 an Stelle des verstorbenen Aelius Verus zu seinem
Adoptivsohn und Nachfolger; und noch in demselben Jahre, nach-
dem auch Hadrian gestorben, empfieng Antoninus, 52jährig, den
Purpur. Er wird von seinen Biographen als das Ideal eines milden
und humanen Fürsten geschildert, als ein zweiter Numa, dessen
23jährige Regierung eine durch nichts gestörte Friedenszeit re-
präsentiert. Neuere Geschichtschreiber werfen ihm Schwäche und
Energielosigkeit vor, und bezeichnen sein Kaisertum als eine Zeit
„seniler Ruhe"2. — Antoninus starb am 17. März 161 auf seinem
Landgut Lorium in Etrurien, 76 Jahre alt, und wurde im Mau-
soleum des Hadrian-beigesetzt.

"Was über sein Aeusseres berichtet wird, ist ziemlich all-
gemeiner Natur. Aurelius Victor3 giebt ihm schlanke Glieder, von
massvoller Kräftigkeit, ein heiteres und schönes Angesicht. Nach

1 Ueber seine Verwandtschaft s. Capitolin. Ant. Pius 1.

2 Schiller Gesch. der rö'm. Kaisers. I. p. 629.
8 Aur. Vict. Epit. cap. 15.
 
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