Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Lucilla. 221

3. Geschnittene Steine.

Unzweifelhafte L. Verus-Bildnisse des vollbärtigen Typus sind:

a. Der Carneol - Intaglio in Florenz Nr. 232 (abg. Zannoni
Ser. V. I. 4. 5), Kopf nach rechts. 21/2 cm hoch; der Grösse nach
vielleicht identisch mit Cades V. 519.

b. c. Zwei Sardonyx-Intaglio's im brit. Museum (Cat. of
engr. gems .Nr. 1621 und 1622), der eine aus Sammlung Blacas.
Beidemal der Kopf nach rechts.

d. e. Zwei weitere Carneol-Abdrücke bei Cades V. 520. 521,
deren Originale mir unbekannt. Nr. 520 mit Lorbeerkranz, Nr. 521
nackt, beide wieder nach rechts.

Lucilla.

Lucilla, die Tochter des M. Aurel und der jüngeren Faustina,
wurde um 147 geboren x und 164 (17- oder 18jährig) zu Ephesos
mit Lucius Verus vermählt, in moralischer Beziehung ein ziemlich
ebenbürtiges Paar. Nach dem plötzlichen Tode des Verus 169 er-
hielt sie von M. Aurel den Claudius Pompejanus zum G-emahl,
einen edlen Antiochener, den sie nicht verdiente, obgleich sie ihn
als unter ihr stehend verachtete. Als sie dann aber gegen ihren
Bruder Commodus zu conspirieren anfieng, wurde sie nach Capri
verbannt und bald darauf getötet, 183 n. Chr. (36 oder 37 Jahre alt).

Auf den MÜNZEN erscheint sie ihrer Mutter sehr ähnlich, so
dass sie ohne die Beischriften oft kaum von ihr unterschieden werden
könnte. Im Ganzen trägt sie das Haar häufiger als Faustina in
Scheitel geordnet, welche bald über den Kopf nach hinten (Lenor-
mant pl. 37. 9), bald mit den Stimbanden parallel laufen (Münz-
taf. V. 8. 9). Bisweilen ist das Haar auch gewellt und die Stirn
von einem einzelnen Strang begrenzt, — In Bezug auf das Profil
lässt sich kaum ein bezeichnendes Merkmal hervorheben; denn das

fügung einer vierten Scene auf einem Florentiner Sarkophag Nr. 39
(Dütschke HE. 62).

1 Nach Mommsen im Hermes VIII. p. 205 schon im Jahr 146.
 
Annotationen