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Sabina. 127

Interessant dagegen der grosse Cameo von Nancy (c) mit der
Apotheose des Kaisers, wenn anders der Kopf desselben mit den
schönen regelmässigen Zügen und den etwas vollen Formen wirk-
lich Hadrian darstellt. Sicher ist dies keinesfalls, ja als Bildnis
möchte er noch näher mit dem Kopf des grossen AVindsor-Cameo1
und mit Nero verwandt sein. Indes passt die Bärtigkeit und die
ganze Darstellung des von einer Victoria gekrönten apotheosierten
Kaisers allerdings besser zu Hadrian als zu Nero.

Gute Hadriansbildnisse auf geschnittenen Steinen befinden sich
hauptsächlich in Florenz (f), in Neapel (g) und im brit. Mu-
seum (d).

Sabina.'

Sabina, die Tochter der Matidia und Enkelin der Marciana,
wurde, wie es scheint, bald nach dem Regierungsantritt Trajans 2
und jedenfalls noch jung mit dem damals ca. 24jährigen Hadrian
vermählt. Die Ehe war unglücklich und blieb kinderlos. Einerseits
soll Sabina durch ihren zänkischen Charakter ihrem Gemahl das
Leben verbittert haben3; andererseits mochte die Liebe desselben
zu Antinous ihr gerechten Anlass zu Beschwerden geben. Indes
begleitete sie ihn auf seiner Reise nach Aegypten und wurde nach
ihrem Tode, der zwischen 135 und 138 fällt, consecriert. — Setzt
man ihre Vermählung mit Hadrian ins Jahr 100 und ihr damaliges
Lebensalter auf 15 Jahre, was beides von der Wahrheit nicht weit
entfernt sein kann, so fallen auf ihr Kaisertum das 32. bis 50. oder
52. Altersjahr.

Auf den MÜNZEN hat sie entweder eine der Marciana und
Matidia entsprechende Frisur: vorn zwei übereinander aufsteigende
Haardiademe (das obere senkrecht stehende vielleicht auch aus Metall
zu denken), unter welchen ein gleichmässiger Saum zierlich geord-
neter Stirnhaare hinläuft; hinten ein grosses Flechtennest, dessen
Umrisse eine geschwungene Linie bilden (Münztaf. III. 18). Oder

1 Rom. Ikonogr. II. 1. p. 342.

2 Spart. Hadr. 2.

* Uxorem ut moromm et mperam dimissurm, si privatus fuisset. Spart.
Hadr. 11.
 
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