DOI Heft:
Heft 17
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.60738#0431
Yest 17
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387
Das Wrack des bei lsoek van Holland ge st ns ödeten Dampfers »Ikerlin«-.
zu Paris geboren. Sie vermählte sich am 20. April 1843 mit
dem Prinzen August von Sachsen-Koburg und Gotha. Ihr
Der Untergang des Dampfers „Berlin" bei
Hoek van Holland, durch den 129 Menschen das Leben ein-
büzten, hat durch seine furchtbaren Einzelheiten dis ganze
Welt in atemloser Spannung gehalten. Trotzdem der Dampfer
nur etwa 10 Vieler von der
Leuchtbake entfernt nur Kopf
der Nordmols Les Hafens
festsaß, gelang eS der to-
benden See wegen doch nicht,
den Schiffbrüchigen Hilfe zu
bringen. Fast alle fielen den
Wogen unv der Kälte zum
Opfer. Nur 14 hielten
aus Erst nach 36 Stunden
konnte der Lotsendampfer
„Hellevoetsluis" , auf dem
sich der Prinzgemahl Hein-
rich befand, so weit an das
Wrack herankommen, daß das
Rettungsboot die Leuchtbake
erreichen und van dort aus
ein Seil hinübergeworfen
werden konnte. An dem Seil
glitten 11 Personen nach der
Viole zu, wo sie aufgefangen
und sodann durch die Wellen
hindurch in das Lotsenboot
gezogen wurden. Da die See
wieder sehr hoch ging, mußten
drei Frauen auf dem Hinterteil
des Wracks zurückgelassen
werden. Zehn Stunden spä-
ter, gegen 1 Uhr Nachts, ge-
lang es dem Kapitän Sper-
ling mit dem Dampfer „Wo-
tan", die zurückgebliebenen
Frauen zu retten. Sie waren
bis zum Tode erschöpft. Auf unseren Bildern sehen wir einen
Teil der k'/e Kilometer langen Mole, an deren Kopf der Dampfer
„Berlin" zerschmettert wurde, sodann das über Wasser ge-
bliebene Hinterteil des Schiffes, die Leuchtbake, den Mast
des gesunkenen Vorderteils des Schiffes und in der Ferne
das Rettungsboot und den Lotsendampfer „Hellevoetsluis". —
Der in Paris verstorbene Ingenieur Leon Serpoll et,
in dem die französische Technik einen ihrer bedeutendsten
Vertreter verloren
hat, war am
4. Oktober 1858 in
Culoz im franzö-
sischen Jura gebo-
ren, und entdeckte
bereits im 17. Le-
bensjahre das
Prinzip des Ka-
pillar-Röhrenkes-
sels zur sofortigen
Dampferzeugung,
welches der Aus-
gangspunkt aller
seiner späteren Er-
findungen wurde.
Sein Bestreben
war, dem Dampf-
automobil zum
Siege zu verhelfen,
und in der Tat
gelang es ihm
nach vielen Ver-
suchen, eine Ma-
5. 5erpoIIet ch. s^ne zu konstru-
ieren, mit der er
eins Schnelligkeit von 120 Kilometer in der Stunde erreichte,
und die vor drei Jahren im Automobilrennen zu Nizza den
Rothschildpokal gewann. Trotzdem hat man ans praktischen
Rücksichtenschließlich dem billigeren Benzinmotor für Touristen-
wagen den Vorzug gegeben. Serpollet widmete sich nun der
Ausbildung des Dampfautomobils als Lastfahrzeug und
Omnibus und baute im Verein mit dem Industriellen Dar-
prinressin Klepientine von liachsen-Rodurg
und Socha -ß.
jüngster Sohn, Prinz Ferdinand von Koburg, ist seit 1887
Fürst von Bulgarien. Er war der Verstorbenen Liebling,
die alles tat, was großer Reich-
tum, Klugheit und Energie
und hohe Verbindungen ver-
mögen, um ihm die erstrebte
Königskrone zu verschaffen.
In den letzten Jahren lebte sie
viel in Sofia. Dort wurde sie
auch von der Lungenentzün-
dung befallen, die bei ihrem
hohen Alter nach scheinbarer
Genesung das plötzliche Ende
herbeiführte. —
In den großen Städten
Italiens hat man vor kurzem
die Zweihundertjahrfeier der
Geburt des berühmten Lust-
spieldichters Carlo Gol-
doni begangen, der am
25. Februar 1707 in Venedig
das Licht der Welt erblickte.
Er ist der Reformator des
italienischen Lustspiels, das
er nach dein Vorbilde der
Molisreschen Charakter- und
Sittenkomödie umgestaltete.
Eine Anzahl seiner nahezu
200 Stücke wird noch jetzt
mit Erfolg auf italienischen
Bühnen nufgeführt. Eine
Huldigung für Goldoni fand
in seiner Vaterstadt Venedig
vor dem Denkmaldes Dich-
ters statt, das sich auf dem
Campo San Bartolomeo erhebt und vor dem nach den
üblichen Reden Lorbeerkränze niedergelegt wurden.
Automobilomnibusse im Jahr Herstellen sollte. Bevor er aber
die Früchte seiner Anstrengungen ernten konnte, hat ihn jetzt
Lor Tod hinweggerafft. —
Die in Wien verstorbene Prinzessin Klementine
von Sachsen-Koburg und Gotha war eine Tochter
König Louis Philipps von Frankreich und am 3. Juni 1817
1 H
4
MA. ?
! / I ... ..
versuche rur Rettung der Überlebenden des bei Hoek van Holland gestrandeten Dampfers >-Serlin<-.
racq in Suresnes eine großartige Fabrikanlage, die tausend
Huldigung vor dem Soldonidenkmal in Venedig. Nach einer Photographie von Ndolfo croee in Mailand.
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Das Wrack des bei lsoek van Holland ge st ns ödeten Dampfers »Ikerlin«-.
zu Paris geboren. Sie vermählte sich am 20. April 1843 mit
dem Prinzen August von Sachsen-Koburg und Gotha. Ihr
Der Untergang des Dampfers „Berlin" bei
Hoek van Holland, durch den 129 Menschen das Leben ein-
büzten, hat durch seine furchtbaren Einzelheiten dis ganze
Welt in atemloser Spannung gehalten. Trotzdem der Dampfer
nur etwa 10 Vieler von der
Leuchtbake entfernt nur Kopf
der Nordmols Les Hafens
festsaß, gelang eS der to-
benden See wegen doch nicht,
den Schiffbrüchigen Hilfe zu
bringen. Fast alle fielen den
Wogen unv der Kälte zum
Opfer. Nur 14 hielten
aus Erst nach 36 Stunden
konnte der Lotsendampfer
„Hellevoetsluis" , auf dem
sich der Prinzgemahl Hein-
rich befand, so weit an das
Wrack herankommen, daß das
Rettungsboot die Leuchtbake
erreichen und van dort aus
ein Seil hinübergeworfen
werden konnte. An dem Seil
glitten 11 Personen nach der
Viole zu, wo sie aufgefangen
und sodann durch die Wellen
hindurch in das Lotsenboot
gezogen wurden. Da die See
wieder sehr hoch ging, mußten
drei Frauen auf dem Hinterteil
des Wracks zurückgelassen
werden. Zehn Stunden spä-
ter, gegen 1 Uhr Nachts, ge-
lang es dem Kapitän Sper-
ling mit dem Dampfer „Wo-
tan", die zurückgebliebenen
Frauen zu retten. Sie waren
bis zum Tode erschöpft. Auf unseren Bildern sehen wir einen
Teil der k'/e Kilometer langen Mole, an deren Kopf der Dampfer
„Berlin" zerschmettert wurde, sodann das über Wasser ge-
bliebene Hinterteil des Schiffes, die Leuchtbake, den Mast
des gesunkenen Vorderteils des Schiffes und in der Ferne
das Rettungsboot und den Lotsendampfer „Hellevoetsluis". —
Der in Paris verstorbene Ingenieur Leon Serpoll et,
in dem die französische Technik einen ihrer bedeutendsten
Vertreter verloren
hat, war am
4. Oktober 1858 in
Culoz im franzö-
sischen Jura gebo-
ren, und entdeckte
bereits im 17. Le-
bensjahre das
Prinzip des Ka-
pillar-Röhrenkes-
sels zur sofortigen
Dampferzeugung,
welches der Aus-
gangspunkt aller
seiner späteren Er-
findungen wurde.
Sein Bestreben
war, dem Dampf-
automobil zum
Siege zu verhelfen,
und in der Tat
gelang es ihm
nach vielen Ver-
suchen, eine Ma-
5. 5erpoIIet ch. s^ne zu konstru-
ieren, mit der er
eins Schnelligkeit von 120 Kilometer in der Stunde erreichte,
und die vor drei Jahren im Automobilrennen zu Nizza den
Rothschildpokal gewann. Trotzdem hat man ans praktischen
Rücksichtenschließlich dem billigeren Benzinmotor für Touristen-
wagen den Vorzug gegeben. Serpollet widmete sich nun der
Ausbildung des Dampfautomobils als Lastfahrzeug und
Omnibus und baute im Verein mit dem Industriellen Dar-
prinressin Klepientine von liachsen-Rodurg
und Socha -ß.
jüngster Sohn, Prinz Ferdinand von Koburg, ist seit 1887
Fürst von Bulgarien. Er war der Verstorbenen Liebling,
die alles tat, was großer Reich-
tum, Klugheit und Energie
und hohe Verbindungen ver-
mögen, um ihm die erstrebte
Königskrone zu verschaffen.
In den letzten Jahren lebte sie
viel in Sofia. Dort wurde sie
auch von der Lungenentzün-
dung befallen, die bei ihrem
hohen Alter nach scheinbarer
Genesung das plötzliche Ende
herbeiführte. —
In den großen Städten
Italiens hat man vor kurzem
die Zweihundertjahrfeier der
Geburt des berühmten Lust-
spieldichters Carlo Gol-
doni begangen, der am
25. Februar 1707 in Venedig
das Licht der Welt erblickte.
Er ist der Reformator des
italienischen Lustspiels, das
er nach dein Vorbilde der
Molisreschen Charakter- und
Sittenkomödie umgestaltete.
Eine Anzahl seiner nahezu
200 Stücke wird noch jetzt
mit Erfolg auf italienischen
Bühnen nufgeführt. Eine
Huldigung für Goldoni fand
in seiner Vaterstadt Venedig
vor dem Denkmaldes Dich-
ters statt, das sich auf dem
Campo San Bartolomeo erhebt und vor dem nach den
üblichen Reden Lorbeerkränze niedergelegt wurden.
Automobilomnibusse im Jahr Herstellen sollte. Bevor er aber
die Früchte seiner Anstrengungen ernten konnte, hat ihn jetzt
Lor Tod hinweggerafft. —
Die in Wien verstorbene Prinzessin Klementine
von Sachsen-Koburg und Gotha war eine Tochter
König Louis Philipps von Frankreich und am 3. Juni 1817
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versuche rur Rettung der Überlebenden des bei Hoek van Holland gestrandeten Dampfers >-Serlin<-.
racq in Suresnes eine großartige Fabrikanlage, die tausend
Huldigung vor dem Soldonidenkmal in Venedig. Nach einer Photographie von Ndolfo croee in Mailand.