Das Buch für alle: illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann (43.1908)

* A. D. — Sie finden im Berliner Adreß-
buch, das Ihnen doch leicht zugänglich fein
dürste, eine große Menne AuskunstS-
bureans der gewünschten Art. —w.
* Alter Leser in Braunschweig. — Ans
einer Studie des Baurats Gnillern im
preußischen Archiv für Eisenbahnwesen er-
gibt sich, dass die Bctriebsunsichcrheit ans
den amerikanischen Eisenbahnen ungeheuer
groß ist, und daß der Berns eines ameri-
kanischen Eisenbahnaugestclltcn zu den
nllcrgesährlichslc» gehört. Im Jahre
199M3 wurden ans den amerikanischen
Eisenbahnen 76,660 Personen verletzt, da-
von 60,999 Eiscnvahnbedienstcte, und
9899 Personen getötet, davon 3609 Eiscn-
bahnbedienstete. Mehr als 86,bOV Personen
sind also in Amerika im Laufe eines Jahres
im Eisenbahnbetriebe verletzt oder getötet
worden. Allerdings ist zu berücksichtigen,
daß das Eisenbahnnetz der Vereinigten
Staaten grösser ist als das ganze Eisen-
bahnnetz Europas. Darum ist cs begreif-
lich, dass sich die Verlustlisten der euro-
päischen Bahnen neben den amerikanischen
verhältnismässig sehr klein auSnchmen.
Es wurden zum-Bcispiel im gleichen Jahre
aus den englischen Eisenbahnen 6808 Per-
sonen verletzt und 933 getötet. ans den
russischen 3989 verletzt und 1589 getötet,
aus den preussischen 1436 verletzt und 696
getötet, aus den schweizerischen 1669 ver-
letzt und 77 getötet. Aber auch bei Be-
rücksichtigung der. Größeuverhältmsse be-
haupten die Vereinigten Staaten ihren
traurigen Vorrang in dieser Beziehung.

Lnefkästen. fottsehung.


Bon 1696 Eiscnbahnbedienstctcn wurden
jährlich verletzt in Amerika-43,.,, in der
Schweiz W,z, NI England 11.z, in Belgien
11, tu Deutschland 2,i, in Ostindien 1,,.;
von 19,696 Eisenbahnbeamten wurden ge-
tötet iti Amerika 26,<, in England 13,z,
in der »Schweiz 8,2, in Rußland 7,s, in
Deutschland 7,>, in Britisch-Ostindlcn 6.,,
in Belgien t,>. Auch in der Gefährdung
der Reisenden stehen die Bereinigten
Staaten an erster Stelle. Die Ursachen
liegen im Unterbau, in der Verwendung
von ungeübtemPersonal und von unvoll-
kommenen Betriebsmitteln.
* H R. in K. — Um Lknoleumtcppiche
zu reinigen, wasche man sic mit lauwarmem
Sodawasser. Wenn sie trocken sind, nehme
man von der gewöhnlichen gelben Boden-
wichse, verdünne dieselbe mit Terpentin
und reibe mit einem wollenen Lappen die
Teppiche gut ein. Hat man eine Block-
bürste, so kann man sie wie die Parkett-
böden bürsten und nachher noch mit einem
wollenen Lappen unter der Bürste abreiben.
* H. W. 6. — Wenden Sie sich beim
Bezüge des Blattes direkt an die Ver-
lagsbuchhandlung A. Bodenburg, Berlin,
Köthcuerstraße 23. Fragen Sie au, wenn
das Blatt cingcgangcn sein sollte, mit
welchem anderen Organ es verschmolzen
ist Die von Ihnen angcdeutete Firmaist
vermutlich Orenstein L Koppel, Berlins V.,
Tcmpelhofer User 21. —w.
* K. R. in H. — Die öffentliche Beleuch-
tung der Städte wird immer großartiger,
ja, übersteigt saft das gesunde Bedürfnis.

An erster Stelle steht in dieser Hinsicht —
vermutlich in der ganzen Welt — Berlin.
Die dortigen städtischen Gaswerke haben
im letzten Etatsjahr etwa llllft, Millionen
Kubikmeter Gas geliefert. Zusammen mit
dem von der Englische» Gesellschaft ge-
lieferten Gas entfallen aus den Kops der
Bevölkerung 136 Kubikmeter. Der 18. De-
zember hat mit 1,198,699 Kubikmeter die
höchsten Anforderungen an die LeistungS-
sähigkeit der Werke gestellt. Der öffent-
lichen Beleuchtung dienten 31,996 Flammen
an 21,911 Laternen, von denen jede ein-
zelne eine Brennzett von 3850^2 Stunden
hatte.
* T. P. Einti. — 1. Nimrod war nach
dem biblischen Bericht der Gründer des
babylonische» Reiches „und ein gewaltiger
Jäger vor dem Herrn". 2 Ein deutsches
Wort für Manschette gibt eS nicht. Man
kann doch nicht gut „weißgcstärkle Hand-
gclcnksröhre sagen", begnügt sich daher mit
dem sranzösischen, längst in den Sprach-
gebrauch übcrgegangenen Lehnwort.
* Landwirt. — Als landwirtschasdliche
Schulen mit der Berechtigung zum Ein-
jährig-srciwilligen Dienst'käme« für Sie
wohl in erster Linie Hildesheim und Her-
ford in Betracht. Zur Ausnahme ist die
Reise für die Tertia einer Realschule erster
Ordnung erforderlich. Genauere Auskunft
über alle bestehenden Schulen dieser Art
finden Sie übrigens indem „Landwirtschaft-
lichen Kalender" von Mentzel L Lengerkc,
Teil 2. —w.
* F. N. in N. — Seit siins Jahren be-

reits werden die nordeuropäischen Meere
von einem aus etwa 99 Gelehrten bestehen-
den Zcntralausschusse siir die internationale
Meeressorschnng in hydrographischer und
biologischer Beziehung erforscht. Die Ar-
beiten dieses Ausschusses, an dessen Spitze
der Präsident des Deutschen Seefisch,erei-
vercinS steht, lind der mit 14 eigens sür
diese Zwecke ausgestattcten Hochscedamp-
sern, nnd mit großen Etatsmitteln ver-
sehen ist, haben schon wichtige Ergebnisse
gehabt. Als eines der wichtigsten Resul-
tate darf die Auffinduug der Laichplätze
des Aales im Atlantische» Ozcan betrachtet
werden. Obwohl sich seit langem hervor-
ragende Gelehrte iu den Dienst dcr'Er-
sorschnng der Biologie dieses rätselhaften
Fisches gestellt haben, blieb doch bis vor
kurzem manches Moment in undurchdring-
liches Dunkel gehüllt, so namentlich die
Aalwanderungen. Man wußte wohl, daß
im Herbst jedesIahres die laichreisen Aale
aus deu Binnengewässer» hmausziehc»
ins Weltmeer, aber wo sic bleiben, dar-
- über war man im »nklarcn Nun ist es der
dänischen Abteilung der internationalen
Meeressorschnng geglückt, dicAallaichpläye
zu entdecken, und zwar im Atlantischen
Ozean in Tiefen von tausend Meter nnd
dariiber, in denen aber gleichwohl noch eine
Temperatur von 9 bis 19 Grad Wärme
herrscht.
S. S. in G. — Umfassende Bildung,
womöglich aus akademischer Grundlage,
rasche Oricutierungßgabe, gutes Urteil und
gewandte, treffende Art, sich schriftlich aus-

zudrücken i nd die Hauptcigenschastcn, die
von dem Redakteur eines bedeutenderen
Blattes gefordert werden. Nur einiges
davon ist Sache der Ausbildung, das meiste
angeboren. Der literarische Berus ist eine
„freie Kunst", zu der alle Wege sichren, wenn
man die natürliche Eignung dazu hat:
im anderen Falle Hilst kein Bemühen.
» R. R. in Polen. — 1 Wenn Sic, wie
Ihre Fragestellung klar erkennen läßt,
gar nichts von dem Molkcreiweseu ver-
stehen, so wird Ihnen jeder Sachver-
ständige nur dazu raten können, die Hände
davon zu lassen. Als Autorität in dieser
Frage können wir Ihnen die Adresse des
vereideten Sachverständigen sür Molkerei-
wesen in Berlin, Herr» Rentier Karl
Gärtner, Skalitzerstraße 427, angeben.
2. Wir könne» Sie nur an die Spaten-
braucre Gabriel Sedlmayr in München
als die einzige Herstellerin des echten
„Spaten" verweisen. Berliner Vertreter ist
Viktor Witte, Franzöfischestraße 19. —w
* C. G. 28. — Wenden Sic sich an de»
Federvcrlag, Berlin, oder an die Redaktion
der Zeitschrift „Geistiges Eigentum", Fred
Hood, Charlottenburg.
* Mutter in K. — Da läßt sich aus der
Ferne nnd vhnc nähere Kenntnis der Ver-
hältnisse schwer raten, denn die Erziehung
ist nach Kant das größte Problem nnd daS
Schwierigste, das dem Menschen ausgc-
geben werden kann.

Fortsetzung aus der dritten Umschlagseiie.

in cier Üintzvivielting- oäsr beim Iisrrmn ^urüokdlsibonäs
sowie sielr matt. küftlsnJs unci iiftsimrfteitets, Isioftt erregftnrs l'rststzeitig srsoliöpshs --skrunoston als LvüktiAunZ-sinittsI mit grossem Ü-rfoiA
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