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Miß
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Lin gut erzogener Bulle. — Auf einer landwirtschaftlichen Ausstellung der nor-
wegischen Stadt Hannnerfest erhielt ein ungewöhnlich stattlicher und schöner Bulle den
ersten Preis. König Ostar II. von Schweden und Norwegen, d!e damals noch in
Personalunion verbunden waren, hängte ihm eigenhändig die Preismedaille über die
Hörner. Dabei überraschte der also ausgezeichnete Bulle den König und alle Anwesen-
den dadurch, daß er sich vor dem Monarchen auf die Kniee niederlieh. Er verblieb in
dieser untertänigen Stellung so lange, bis der König ihm durch die dabei gebräuchliche
Handbewegung das Zeichen gab, sich zu erheben, und stand dann mit Anmut auf.
Der Aussteller des Tieres war wie alle Zuschauer sehr überrascht. Der Oberhirte
aber schmunzelte so stillvergnügt, daß der König ihn leutselig ins Gespräch zog. Dabei
gestand der Oberhirte ein, er habe als erfahrener Viehkenner gewußt, der Bulle
sei so einzigartig an Kraft und Schönheit, daß kein anderer ihm den Preis streitig
machen könne. Deshalb habe er ihn, indem er selbst die Rolle des Königs spielte,
seit Monaten darauf eingeübt, beim Umhängen der Medaille in die Kniee zu sinken
und sich auf einen Wink wieder zu erheben. C. D.
Frankreich ins Stammbuch. — Als Napoleon I. 1813 von den damaligen Alliier-
ten geschlagen und Paris eingenommen war, gab man den Generalen der feind-
lichen Mächte ein Fest. Man plauderte darüber, daß merkwürdigerweise beim Ein-
zug der Truppen Franzosen wiederholt bravo gerufen hätten. Ein französischer
Offizier sagte zu dem englischen General Wellington: „Niemand hätte für möglich
gehalten, daß Paris jemals das Hauptquartier fremder Truppen werden könnte.
Nach so unerwarteten Ereignissen wäre es wohl nicht undenkbar, die Franzosen
einmal in London in gleicher Lage zu sehen." Wellington sagte kühl: „Nichts ist
unmöglich; allein dafür verbürge-ich mich, daß kein Engländer in solch einem Fall
bravo rufen würde." O. I.
warum gibt es gute und schlechte Menschen. — Der bekannte Sagenforscher
Dähnhardt erzählt in einem seiner Bücher eine sehr hübsche Legende, die die Frage,
warum es nicht nur gute, sondern auch schlechte Menschen gibt, in folgender naiv
kindlicher Weise beantwortet: Als Gott die Welt erschuf, bestimmte er einen Tag
für die Erschaffung des Menschen. Früh am Morgen machte er sich an die Arbeit
und ging dabei mit größter Sorgfalt zu Werke. Einzeln nacheinander fertigte er
aus Lehm die verschiedenen Glieder und Organe für ein Menschenpaar und setzte
sie dann aufmerksam wie ein Uhrmacher zusammen. Als der Tag zu Ende ging,
verspürte Gott Hunger und Lust, sich auszuruhen. Während des Mahles freute er
sich herzlich an den erschaffenen Menschen, denn sie waren vollkommen. Wäre nicht
sein fester Entschluß gewesen, nur einen Tag auf die Erschaffung der Menschen zu
verwenden, so hätte er gern noch zehn weitere gehabt. Der Gedanke, schnell eine Form
zpm Gießen der gewünschten Anzahl von Menschen herzustellen, half ihm schließlich
aus der Klemme. Erstaunlich bald war nun sein Wunsch erfüllt. Leider aber waren
die zehn Abgüsse nichts weniger als vollkommen. Darum, wenn es heute und allezeit
zwei große Klassen von Menschen gibt, gute und schlechte, so kommt das daher, daß
die Abstammung der einen auf Gottes treffliche, meisterhafte Handarbeit, die der
anderen aber auf die flüchtige, rohere Formarbeit zurückzuführen ist. K. v. Z.
Die Mutter -es Großen von Weimar mit ihrer hohen offenen Stirne und den
prächtigen Augen blieb sich in ihrer heiteren, gesunden Art treu bis zum letzten
Atemzug. Auf die Einladung zu einer Gesellschaft, die sie am Morgen ihres Todes-
tages erhielt, weil man ihre Unpäßlichkeit nicht für besorgniserregend nahm, ließ
he mit lachendem Gesicht bestellen: „Die Frau Rat könne nicht kommen, denn sie
müsse allweil sterben."
Die Einzelheiten ihres Leichenbegängnisses hat sie vorher aufs sorgfältigste an-
geordnet und sogar den Kuchen und die Weinsorte bestimmt, die gereicht werden
sollten. Der Köchin gebot sie, „nur nicht Zu wenig Rosinen in den Kuchen Zu tun,
denn das hätte sie ihr Lebtag nicht leiden können". Ihre seltene Fassung angesickL;
des Todes beweist folgender Zug, der von vielen als wahr verbürgt ist. Als sie
bereits im Sterben lag, hörte sie auf dem Hausflur die Stimme des Tischlers, der
die Frau Rat bereits tot glaubte und gekommen war, sich das Maß für den Sarg
zu nehmen. Sie ließ sich den Mann rufen und meinte treuherzig, er käme wohl
etwas Zu spät, denn sie hätte alles schon angeordnet. Den Mägden aber, die schelten
wollten, gebot sie Ruhe, denn „der Schreiner gehe ja seinem Geschäft nach und habe
ganz recht getan".
Hinterm Busch. — Das Heer Friedrichs des Großen nannte man, ehe der Siebe
jährige Krieg entschieden war, mit verächtlichem Spott die „Potsdamer Waö -
parade". In Frankreich hieß man den König den „kleinen Marquis". Wenn Georg I.
von England von seinem Herrn Schwager, dem König Wilhelm von Preußen,
dem Vater Friedrichs des Großen, in engeren Kreisen sprach, sagte er gewöhnlich:
„Mein Bruder, der kleine Sergeant." Der derbe Preußenkönig blieb ihm die Ant-
wort nicht schuldig und sagte, auf dies Wort reime sich trefflich „Komödiant", und
was noch besser daran sei: es entspreche sogar der Wahrheit. Th. ..
Der sonderbare Stammbaum. — Der Dichter Alexander Dumas konnte schon
durch sein Außeres kaum verbergen, daß Negerblut, wenn auch verdünnt, in seinen
Adern floß. Ein adelsstolzer Herr stellte sich unwissend und fragte den Dichter: „Ist
das wahr, man sagte mir, Ihr Vater sei Mulatte gewesen?" Dumas erwiderte
ruhig: „Das weiß ganz Paris." Der Adelige fuhr fort: „Also wäre Ihr Großvater —"
„Ein Neger gewesen, wollen Sie sagen; auch das ist so bekannt, daß kein Mensch
mehr davon redet," sagte Dumas. „Wenn ich noch fragen dürfte, wie watts mit
Ihrem Urgroßvater?" In Dumas Züge trat ein scharfer Ausdruck, als er dem
Aufdringlichen zur Antwort gab: „Das war ein Affe, mein Herr. Mein Stamm-
baum beginnt, wo der Ihrige endet." H. B.
Bilderrätsel.
Hans Schuppli.
Auflösung folgt im nächsten Heft.
Silbenrätsel.
Aus den Teilen ar, bak, bri, cha, chan, da, da,
de, dis, e, er, er, er, fe, so, ga, gel, ger, ke, le,
lis, mond, na, ne, o, ö, ral, re, reich, rel, rich,
ro, rnb, se, sei, sieb, ster, ta, tee, tri, u, merb
sind siebzehn Wörter zu bilden, deren Anfangs-
und Endbuchstaben, beide von oben nach unten
gelesen, eine neue Maßnahme Deutschlands zu
seiner Selbsterhaltung darstellen. Die Wörter
bedeuten: 1. Fisch, 2. Gartenblume, 3. Stadt in
Rußland, 4. Ungeheuer der griechischen Sage,
6. Tafelgerät, 6. Gebirge, 7. römischen Kaiser,
8. Genußmittel,9. weiblichen Vornamen, 10.Stadt
in England, 11. selten gewordenen Gebrauchs-
artikel, 12. zum Leben nötige Tätigkeit, 13. Stadt
in Böhmen, 14. Truppenteil, 15. Land in Europa,
16. orientalische Dienerin, 17. Stadt in Deutsch-
land. M.
Auslösung folgt im nächsten Heft.
Rätsel.
Wenn einer Insel Kopf und Fuß genommen,
So wird alsbald zum Vorschein kommen.
Was keiner möchte sein auf Erden,
Was aber jeder gern möcht' werden. K. Feil.
Auflösung folgt im nächsten Heft.
Rahmenrätsel.
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Die eingestellten Buchstaben sind so zu ordnen,
daß die senkrechten und wagrechten Reihen Wörter
von folgender Bedeutung ergeben: 1. bis 2. deut-
sches Fürstentum, 3. bis 4. niederländische Han¬
delsstadt, 5. bis 6. Stadt in Preußen, 7. bis 8. In-
fekt, 3. bis 5. Naturerscheinung, 1. bis 7. Stadt in
Braunschweig, 2. bis 8. Landkartenlehre, 4. bis
6. Ort im Rheingau, nach dem ein Rheinwein
benannt ist. Hans v. d. Mürz.
Auflösung folgt im nächsten Heft.
Homonym.
Ich kann aus vielerlei bestehen,
Wenn ich am Werkzeug bin zu sehen,
Doch lieg ich so, wie jetzt, vor dir,
Dann bin ich immer aus Papier:
Und willst der Herr du sein im Leben,
Darfst mich nicht aus den Händen geben.
Eduard Stein.
Auflösung folgt im nächsten Heft.
Auflösungen vom 4. Heft:
desKrpptogramms: 1—2 Enkel, 2—3 Laute,
3-4 Erker, 4-5 Ralph, 5-1 Hacke -- Kluck;
des Silbenrätsels: Kreuzweg;
des Streichrätsels: Glied, Greis, Glogau,
Geiger, Gallenstein, Graupe, Galba, Gabel,
Grippe, Glaube;
des Homonyms: Gewicht;
der dreisilbigen Scharade: Rittersporn;
des Worträtsels: Ceremonie.
knn 4ojäku igei' Katari-H geheilt
./Ich bin 70 Jahre alt und litt Aus dem Felde wird berichtet, daß der Tancre-Jnhalator im Ge-
Unberechtigter Nachdruck aus dem Inhalt dieser Zeitschrift untersagt, übersetzungsrecht vorbehalten. HerauSgegeben unter verantwortlicher Redaktion von KarlTheodor Senger in Stuttaart.
Verantwortlich für den Inseratenteil: Georg Springer in Berlin. In Österreich-Ungarn für die Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in Wien.
Druck und Verlag der Union Deutsche Perlagsgesellschaft in Stuttgart. — Amerson Copyright 1916 by Union Deutsche VerlagSgesellschaft, Stuttgart.
DieAur imTsZuäe-, '
fett 40 Jahren ununterbrochen
an einem heftigen, hartnäckigen Katarrh, verbunden mit
großen Brustschmerzen. Kein Mittel wollte helfen, da nahm
ich Ihren Tancrö-Jnhalator in Gebrauch und bin nun
feit 2Hz Jahren von meinem Leiden gänzlich befreit."
Rentier Julius Schütze, Berlin-Lichtenberg, Friedrichstraße 28 a.
Frau Geheimrat Lanz, Mannheim ^..2.6, schreibt: „Mit Ihrem
Tancre-Jnhalator bin ich außerordentlich zufrieden. Der günstige Er-
folg veranlaßte mich, meine Familie mit dem Tancrs-Jnhalator sofort
zu versehen. Auch bei Bekannten habe ich den Inhalator bestens emp-
fohlen. Der Erfolg bei Kindern war auch sehr erfreulich."
Herr Map Wittholz, Breslau, Sternftraße 116: „Seit ungefähr
6 Jahren wende ich Ihren Tancrs-Jnhalator bei den verschiedenen Er-
krankungen der Atmungsorgane an und bin mit dem Erfolg sehr zufrieden."
Frauv.Enckevort, Berlins: „Der Tancrö-Jnhalator ist eine Wohltat für
die an den Refpirationsorganen leidende Menschheit. Durch seine günstige Wir-
kung überzeugt, auch bei katarrhalischen Erscheinungen, bestellte ich für Ver-
wandten. Bekannte bereits das 12. Epemplar, was allgem. Anerkennung fand."
Aus dem Felde wird berichtet, daß der Tancrs-Jnhalator im Ge-
brauch Sr. Kaiser!, und Königl. Hoheit des Kronprinzen von
Preußen ist und Höchstdesselben Beifall gefunden hat.
Bei Kehlkopf- und Rachen-, Bronchial-, Luftröhren-, Nasenkatarrh,
Stockschnupfen, Heuschnupfen, Keuchhusten, Asthma usw. leistet der Tancrs-
Jnhalator vorzügliche Dienste. Wer an einer dieser Krankheiten leidet,
versäume nicht, sich sofort über den bewährten Wiesbadener Tancrä-Jn-
halator zu informieren.
Der Original-Tancrs-Jnhalator ist ein kleiner, sinnreicher Apparat,
der nach besonderem Verfahren auf kaltem Wege desinfizierende und
lösend wirkende Medikamente in einen seinen, gasartigen, trockenen
Nebel oder in kühlfeuchten, äußerst fein verteilten Tau umwandelt.
Dieser Nebel wird an die Atemluft gebunden, eingeutmet und dringt
auf diese Weise in die tiefsten Luftwege ein. Mehr als 20000 Zeugnisse
von Ärzten und dankbaren Patienten sind wohl die beste Empfehlung
für den so wohltätig wirkenden Apparat.
Verlangen Sie noch heute nähere Auskunft und belehrende Broschüre
„Die Kur im Hause", ein Mahnwort an alle Katarrhleidenden, kosten-
los und ohne Kaufzwang von Carl A. Taners, Wiesbaden 115
Miß
Miß
Lin gut erzogener Bulle. — Auf einer landwirtschaftlichen Ausstellung der nor-
wegischen Stadt Hannnerfest erhielt ein ungewöhnlich stattlicher und schöner Bulle den
ersten Preis. König Ostar II. von Schweden und Norwegen, d!e damals noch in
Personalunion verbunden waren, hängte ihm eigenhändig die Preismedaille über die
Hörner. Dabei überraschte der also ausgezeichnete Bulle den König und alle Anwesen-
den dadurch, daß er sich vor dem Monarchen auf die Kniee niederlieh. Er verblieb in
dieser untertänigen Stellung so lange, bis der König ihm durch die dabei gebräuchliche
Handbewegung das Zeichen gab, sich zu erheben, und stand dann mit Anmut auf.
Der Aussteller des Tieres war wie alle Zuschauer sehr überrascht. Der Oberhirte
aber schmunzelte so stillvergnügt, daß der König ihn leutselig ins Gespräch zog. Dabei
gestand der Oberhirte ein, er habe als erfahrener Viehkenner gewußt, der Bulle
sei so einzigartig an Kraft und Schönheit, daß kein anderer ihm den Preis streitig
machen könne. Deshalb habe er ihn, indem er selbst die Rolle des Königs spielte,
seit Monaten darauf eingeübt, beim Umhängen der Medaille in die Kniee zu sinken
und sich auf einen Wink wieder zu erheben. C. D.
Frankreich ins Stammbuch. — Als Napoleon I. 1813 von den damaligen Alliier-
ten geschlagen und Paris eingenommen war, gab man den Generalen der feind-
lichen Mächte ein Fest. Man plauderte darüber, daß merkwürdigerweise beim Ein-
zug der Truppen Franzosen wiederholt bravo gerufen hätten. Ein französischer
Offizier sagte zu dem englischen General Wellington: „Niemand hätte für möglich
gehalten, daß Paris jemals das Hauptquartier fremder Truppen werden könnte.
Nach so unerwarteten Ereignissen wäre es wohl nicht undenkbar, die Franzosen
einmal in London in gleicher Lage zu sehen." Wellington sagte kühl: „Nichts ist
unmöglich; allein dafür verbürge-ich mich, daß kein Engländer in solch einem Fall
bravo rufen würde." O. I.
warum gibt es gute und schlechte Menschen. — Der bekannte Sagenforscher
Dähnhardt erzählt in einem seiner Bücher eine sehr hübsche Legende, die die Frage,
warum es nicht nur gute, sondern auch schlechte Menschen gibt, in folgender naiv
kindlicher Weise beantwortet: Als Gott die Welt erschuf, bestimmte er einen Tag
für die Erschaffung des Menschen. Früh am Morgen machte er sich an die Arbeit
und ging dabei mit größter Sorgfalt zu Werke. Einzeln nacheinander fertigte er
aus Lehm die verschiedenen Glieder und Organe für ein Menschenpaar und setzte
sie dann aufmerksam wie ein Uhrmacher zusammen. Als der Tag zu Ende ging,
verspürte Gott Hunger und Lust, sich auszuruhen. Während des Mahles freute er
sich herzlich an den erschaffenen Menschen, denn sie waren vollkommen. Wäre nicht
sein fester Entschluß gewesen, nur einen Tag auf die Erschaffung der Menschen zu
verwenden, so hätte er gern noch zehn weitere gehabt. Der Gedanke, schnell eine Form
zpm Gießen der gewünschten Anzahl von Menschen herzustellen, half ihm schließlich
aus der Klemme. Erstaunlich bald war nun sein Wunsch erfüllt. Leider aber waren
die zehn Abgüsse nichts weniger als vollkommen. Darum, wenn es heute und allezeit
zwei große Klassen von Menschen gibt, gute und schlechte, so kommt das daher, daß
die Abstammung der einen auf Gottes treffliche, meisterhafte Handarbeit, die der
anderen aber auf die flüchtige, rohere Formarbeit zurückzuführen ist. K. v. Z.
Die Mutter -es Großen von Weimar mit ihrer hohen offenen Stirne und den
prächtigen Augen blieb sich in ihrer heiteren, gesunden Art treu bis zum letzten
Atemzug. Auf die Einladung zu einer Gesellschaft, die sie am Morgen ihres Todes-
tages erhielt, weil man ihre Unpäßlichkeit nicht für besorgniserregend nahm, ließ
he mit lachendem Gesicht bestellen: „Die Frau Rat könne nicht kommen, denn sie
müsse allweil sterben."
Die Einzelheiten ihres Leichenbegängnisses hat sie vorher aufs sorgfältigste an-
geordnet und sogar den Kuchen und die Weinsorte bestimmt, die gereicht werden
sollten. Der Köchin gebot sie, „nur nicht Zu wenig Rosinen in den Kuchen Zu tun,
denn das hätte sie ihr Lebtag nicht leiden können". Ihre seltene Fassung angesickL;
des Todes beweist folgender Zug, der von vielen als wahr verbürgt ist. Als sie
bereits im Sterben lag, hörte sie auf dem Hausflur die Stimme des Tischlers, der
die Frau Rat bereits tot glaubte und gekommen war, sich das Maß für den Sarg
zu nehmen. Sie ließ sich den Mann rufen und meinte treuherzig, er käme wohl
etwas Zu spät, denn sie hätte alles schon angeordnet. Den Mägden aber, die schelten
wollten, gebot sie Ruhe, denn „der Schreiner gehe ja seinem Geschäft nach und habe
ganz recht getan".
Hinterm Busch. — Das Heer Friedrichs des Großen nannte man, ehe der Siebe
jährige Krieg entschieden war, mit verächtlichem Spott die „Potsdamer Waö -
parade". In Frankreich hieß man den König den „kleinen Marquis". Wenn Georg I.
von England von seinem Herrn Schwager, dem König Wilhelm von Preußen,
dem Vater Friedrichs des Großen, in engeren Kreisen sprach, sagte er gewöhnlich:
„Mein Bruder, der kleine Sergeant." Der derbe Preußenkönig blieb ihm die Ant-
wort nicht schuldig und sagte, auf dies Wort reime sich trefflich „Komödiant", und
was noch besser daran sei: es entspreche sogar der Wahrheit. Th. ..
Der sonderbare Stammbaum. — Der Dichter Alexander Dumas konnte schon
durch sein Außeres kaum verbergen, daß Negerblut, wenn auch verdünnt, in seinen
Adern floß. Ein adelsstolzer Herr stellte sich unwissend und fragte den Dichter: „Ist
das wahr, man sagte mir, Ihr Vater sei Mulatte gewesen?" Dumas erwiderte
ruhig: „Das weiß ganz Paris." Der Adelige fuhr fort: „Also wäre Ihr Großvater —"
„Ein Neger gewesen, wollen Sie sagen; auch das ist so bekannt, daß kein Mensch
mehr davon redet," sagte Dumas. „Wenn ich noch fragen dürfte, wie watts mit
Ihrem Urgroßvater?" In Dumas Züge trat ein scharfer Ausdruck, als er dem
Aufdringlichen zur Antwort gab: „Das war ein Affe, mein Herr. Mein Stamm-
baum beginnt, wo der Ihrige endet." H. B.
Bilderrätsel.
Hans Schuppli.
Auflösung folgt im nächsten Heft.
Silbenrätsel.
Aus den Teilen ar, bak, bri, cha, chan, da, da,
de, dis, e, er, er, er, fe, so, ga, gel, ger, ke, le,
lis, mond, na, ne, o, ö, ral, re, reich, rel, rich,
ro, rnb, se, sei, sieb, ster, ta, tee, tri, u, merb
sind siebzehn Wörter zu bilden, deren Anfangs-
und Endbuchstaben, beide von oben nach unten
gelesen, eine neue Maßnahme Deutschlands zu
seiner Selbsterhaltung darstellen. Die Wörter
bedeuten: 1. Fisch, 2. Gartenblume, 3. Stadt in
Rußland, 4. Ungeheuer der griechischen Sage,
6. Tafelgerät, 6. Gebirge, 7. römischen Kaiser,
8. Genußmittel,9. weiblichen Vornamen, 10.Stadt
in England, 11. selten gewordenen Gebrauchs-
artikel, 12. zum Leben nötige Tätigkeit, 13. Stadt
in Böhmen, 14. Truppenteil, 15. Land in Europa,
16. orientalische Dienerin, 17. Stadt in Deutsch-
land. M.
Auslösung folgt im nächsten Heft.
Rätsel.
Wenn einer Insel Kopf und Fuß genommen,
So wird alsbald zum Vorschein kommen.
Was keiner möchte sein auf Erden,
Was aber jeder gern möcht' werden. K. Feil.
Auflösung folgt im nächsten Heft.
Rahmenrätsel.
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Die eingestellten Buchstaben sind so zu ordnen,
daß die senkrechten und wagrechten Reihen Wörter
von folgender Bedeutung ergeben: 1. bis 2. deut-
sches Fürstentum, 3. bis 4. niederländische Han¬
delsstadt, 5. bis 6. Stadt in Preußen, 7. bis 8. In-
fekt, 3. bis 5. Naturerscheinung, 1. bis 7. Stadt in
Braunschweig, 2. bis 8. Landkartenlehre, 4. bis
6. Ort im Rheingau, nach dem ein Rheinwein
benannt ist. Hans v. d. Mürz.
Auflösung folgt im nächsten Heft.
Homonym.
Ich kann aus vielerlei bestehen,
Wenn ich am Werkzeug bin zu sehen,
Doch lieg ich so, wie jetzt, vor dir,
Dann bin ich immer aus Papier:
Und willst der Herr du sein im Leben,
Darfst mich nicht aus den Händen geben.
Eduard Stein.
Auflösung folgt im nächsten Heft.
Auflösungen vom 4. Heft:
desKrpptogramms: 1—2 Enkel, 2—3 Laute,
3-4 Erker, 4-5 Ralph, 5-1 Hacke -- Kluck;
des Silbenrätsels: Kreuzweg;
des Streichrätsels: Glied, Greis, Glogau,
Geiger, Gallenstein, Graupe, Galba, Gabel,
Grippe, Glaube;
des Homonyms: Gewicht;
der dreisilbigen Scharade: Rittersporn;
des Worträtsels: Ceremonie.
knn 4ojäku igei' Katari-H geheilt
./Ich bin 70 Jahre alt und litt Aus dem Felde wird berichtet, daß der Tancre-Jnhalator im Ge-
Unberechtigter Nachdruck aus dem Inhalt dieser Zeitschrift untersagt, übersetzungsrecht vorbehalten. HerauSgegeben unter verantwortlicher Redaktion von KarlTheodor Senger in Stuttaart.
Verantwortlich für den Inseratenteil: Georg Springer in Berlin. In Österreich-Ungarn für die Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in Wien.
Druck und Verlag der Union Deutsche Perlagsgesellschaft in Stuttgart. — Amerson Copyright 1916 by Union Deutsche VerlagSgesellschaft, Stuttgart.
DieAur imTsZuäe-, '
fett 40 Jahren ununterbrochen
an einem heftigen, hartnäckigen Katarrh, verbunden mit
großen Brustschmerzen. Kein Mittel wollte helfen, da nahm
ich Ihren Tancrö-Jnhalator in Gebrauch und bin nun
feit 2Hz Jahren von meinem Leiden gänzlich befreit."
Rentier Julius Schütze, Berlin-Lichtenberg, Friedrichstraße 28 a.
Frau Geheimrat Lanz, Mannheim ^..2.6, schreibt: „Mit Ihrem
Tancre-Jnhalator bin ich außerordentlich zufrieden. Der günstige Er-
folg veranlaßte mich, meine Familie mit dem Tancrs-Jnhalator sofort
zu versehen. Auch bei Bekannten habe ich den Inhalator bestens emp-
fohlen. Der Erfolg bei Kindern war auch sehr erfreulich."
Herr Map Wittholz, Breslau, Sternftraße 116: „Seit ungefähr
6 Jahren wende ich Ihren Tancrs-Jnhalator bei den verschiedenen Er-
krankungen der Atmungsorgane an und bin mit dem Erfolg sehr zufrieden."
Frauv.Enckevort, Berlins: „Der Tancrö-Jnhalator ist eine Wohltat für
die an den Refpirationsorganen leidende Menschheit. Durch seine günstige Wir-
kung überzeugt, auch bei katarrhalischen Erscheinungen, bestellte ich für Ver-
wandten. Bekannte bereits das 12. Epemplar, was allgem. Anerkennung fand."
Aus dem Felde wird berichtet, daß der Tancrs-Jnhalator im Ge-
brauch Sr. Kaiser!, und Königl. Hoheit des Kronprinzen von
Preußen ist und Höchstdesselben Beifall gefunden hat.
Bei Kehlkopf- und Rachen-, Bronchial-, Luftröhren-, Nasenkatarrh,
Stockschnupfen, Heuschnupfen, Keuchhusten, Asthma usw. leistet der Tancrs-
Jnhalator vorzügliche Dienste. Wer an einer dieser Krankheiten leidet,
versäume nicht, sich sofort über den bewährten Wiesbadener Tancrä-Jn-
halator zu informieren.
Der Original-Tancrs-Jnhalator ist ein kleiner, sinnreicher Apparat,
der nach besonderem Verfahren auf kaltem Wege desinfizierende und
lösend wirkende Medikamente in einen seinen, gasartigen, trockenen
Nebel oder in kühlfeuchten, äußerst fein verteilten Tau umwandelt.
Dieser Nebel wird an die Atemluft gebunden, eingeutmet und dringt
auf diese Weise in die tiefsten Luftwege ein. Mehr als 20000 Zeugnisse
von Ärzten und dankbaren Patienten sind wohl die beste Empfehlung
für den so wohltätig wirkenden Apparat.
Verlangen Sie noch heute nähere Auskunft und belehrende Broschüre
„Die Kur im Hause", ein Mahnwort an alle Katarrhleidenden, kosten-
los und ohne Kaufzwang von Carl A. Taners, Wiesbaden 115