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Urteil nach -em Roran.— Vor dem Richter gestand ein Moslem, das; er in einem
Haus Feuer gelegt habe. Auch nach dem Koran darf kein Urteil gefällt werden,
wenn sich kein Ankläger findet. Als sich der Richter befragte, ob kein Klüger da
sei, wurde ihm erwidert: „Alle sind in der Ewigkeit, denn sie verbrannten mit dem
Hause."
Der Richter schlug eine Koranstelle auf und las laut folgende Satzung: „Wenn
der Beschädigte nicht vor Gericht kommen kann, aber doch an einem bekannten
Ort sich befindet, so ist der Angeklagte dorthin zu senden, damit das dortige Gericht
über ihn Recht spreche." Der Brandstifter und Mörder atmete ans, denn er glaubte
auch nach diesen Worten straflos zu bleiben, denn die Klüger lebten ja nicht mehr.
Der Richter aber sprach: „Da die Moslems in der Ewigkeit sind, bleibt nichts übrig,
als auch den Beklagten dorthin zu senden. Er soll durch den Strang sterben, damit
Allah über sein Schicksal entscheide." O. I.
wenn einer nur kaltes Blut behält. — In einer stockfinsteren Nacht des Jahres
1810 brach in: Pulverlaboratorium zu Berlin Feuer aus. Heftiger Wind wehte die
Flammen nach der Seite eines großen Pulverschuppens zu.
„Erzellenz, der Schuppen da drüben ist gepfropft voll Pulver — fängt er Feuer,
so fliegt halb Berlin in die Luft," sagte ein Offizier leise zu den: sechsundachtzig-
jährigen Feldmarschall v. Möllendorf, der auf den ersten Alarm hin auf dem Brand-
platz erschienen war.
Sofort wandte sich der Feldmarschall an die Löschmannschaften und sagte mit
fester, weithin hörbarer Stimme: „Kinder, sorgt nur vor allem dafür, daß der große
Schuppen dort nicht in Brand gerät, er enthält königliche Sachen, auf die Seine
Majestät großen Wert legt!"
Die Leute arbeiteten nun mit Eifer und mit einer Ruhe, die ihnen verloren
gegangen wäre, wenn sie um die fürchterliche Gefahr, in der sie standen, gewußt
hätten. Das Feuer wurde ohne Zwischenfall überwunden. W. I.
Elsaß und Frankreich. — Gleich den geprellten Italienern bemühten sich die
Franzosen immer wieder um die „Erlösung" ihrer angeblichen Stammesgenossen.
Kaum ein halb Jahr vor dem Ausbruch des Siebziger Krieges war der Kommandant
von Straßburg der General Reibel, ein geborener Elsässer. Die kleinen Bürger-
meister elsässischer Landstädte mußten oft in militärischen Angelegenheiten mit dem

alten, derben Haudegen verhandeln. Nicht selten geschah es, daß bei solchen An-
lässen der dünne welsche Lack sich löste und der „deutsche Dickkopf", die ..töte earröe
Lllkmauäe", durchbrach. Die elsässischen Land- und Stadtgewaltigen mühten sich
oft verzweifelt, mit dein General Französisch zu radebrechen. Reibel hörte den schweiß-
triefenden „Maires" gelassen zu und sagte dann: „So, wünn ihr jedsd ferti sin,
derno welle mer schwüze, wie üs der Schnabel g'wachse isch. Jedsd saun (sagt) mer
emol uf guct Elsässerditsch, was ihr eijetlich Han welle." H. La.
Warnung vor Vlitzgefahr. — Noch immer glaubt man, trotz aller gegenteiligen
Mahnungen, daß inan unter Bäumen vor Blitzschlägen sicher sei. Ja, man bezeichnet
geradezu bestimmte Baumarten, die niemals vom Blitz getroffen werden sollen,
und sucht sie vor wideren zum Schutz auf. Immer noch treffen zwei Drittel aller
Todesfälle durch Blitzschlag im Freien auf Fälle, wo die Opfer sich unter Bäume
flüchteten.
Der 1799 in Göttingen verstorbene Physiker Lichtenberg, der zu unseren größten
Geisterir gehört, gab einmal den Rat, man sollte an den freistehenden Bäumen ein
Holztäfelchen mit der Aufschrift anbringen: „Hier wird man vom Blitz erschlagen."
Es gibt Bäume, unter denen in: Laufe von Jahrzehnten mehr als ein Mensch
vom Blitz getötet wurde; an solchen wenigstens dürfte diese Warnung mit gutem
Recht angebracht werden. Es ist viel weniger schlimm, sich beregnen zu lassen und
bis auf die Haut naß zu werden, als Gefahr zu laufeil, bei trockenem Leibe unter
vermeintlich schützendem Dach im Grünen erschlagen zu werden. I. P.
Galgensutter. — Philipp Habermann, ein Magdeburger Geistlicher, war
wegen seiner Schlagfertigkeit überall bekannt. Mit einem Ratsherrn ging er einmal
am Hochgericht vorüber, an dem zwei vor wenigen Tagen gehenkte Straßenräuber
auf dem Rad lagen. Als die beiden Männer der Richtstätte auf zwanzig Schritt
nahe gekommen waren, flatterten einige Raben auf und flogen mit Geschrei an
dem Geistlichen vorüber. Da sagte der Ratsherr: „Schauet doch, hochwürdiger
Herr, kaum sehen die Schwarzröcke Euch herankommen, da krächzen sie schon und
grüßen Euch, wie mich dünkt, als Bekannteil. Das scheint mir was zu bedeuten!"
Philipp Habermann erwiderte: „Da habt Ihr wahr gesprochen. Ich habe die
beiden Räuber vor ein paar Tagen zum Galgen geleitet; jetzt sehen die Raben uns
beide und denken, ich bringe ihnen Futter." A. C.

Bilderrätsel.

Gg. Lautenschläger.
Auslösung folgt im nächsten Heft.


Einschiebrätsel.

Silbenrätsel.

Setzt man in einen Edelstein
Zwei Zeichen ein.
Entspringt ein Flus; im welschen Land,
Klein, doch bekannt.
Der hielt den Feldherrn nicht lang aus
Im Siegeslauf. Ur. Strube.
Auslösung folgt im nächsten Heft.

Gleichklangrätsel.
Ich mutz die Stelle auL dem Buch
Genau.: „Nie genug
Kann, wer die Truppen rasch zum Sieg
.will im heut'gen Krieg,
Ten Feind mit Listen, Scheinangriffen
., täuschen und verblüffen/'
Ur. Strube
Auslösung folgt im nächsten Heft.

Aus den Silben aet, ar, beel, bub, dam, dort,
ge, ka, mund, na, ni, org, wild, ze sind sechs
Wörter zn bilden, deren Anfangs- und Endbuch-
staben, wenn sie richtige Reihenfolge haben, eine
i türkische Stadt nennen.
Die Wörter bedeuten: 1. bösen Geist, 2.Pflanze,
3. männlichen Vornamen, 4. Huftier, ö. feuer-
! speienden Berg, 6. Stadt in Deutschland
Hans Stimmet.
Auflösung folgt im nächsten Heft.

Auslösungen vom 49. Heft:
des Silbenrätsels: 1. Trachensels, 2. Ecua-
dor, 3. Riesengebirge, 4. Wallis, 5. Alibi, tz.Ha-
paranda, 7. LadungSdeck, 8. Reblaus, 9. Eleo-
nore, 10. Chlorid, 11. Tafelaussatz, 12. Samos,
.13. Edda, 14. Raspel — Der Wahlrechtserlah des
- Kaisers-
des Kammrätsels:

Scharade.
Wenig ist die Erste nicht,
Der Zweiten Schwere sehr gebricht,
Tas Ganze sagt nicht sa noch nein,
Nun rate, Leser, was kann's sein
Fritz Guggenverger.
Auflösung solgt im nächsten Heft.

der Scharade: Briefträger,'


der Füllausgabe: Reittier:


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2 j L j T,

des Wortzusammensetzrütsels: Alfred,
Kettleber, Margarine, Sellerie, Waldhorn, Or-
chester, Graudenz, Magdeburg, Vorliebe, Ungar-
wein, Gasthaus, Fortuna, Griechenland, Kom-
ponist, Operette, Fledermaus, Menuett, Posaune,
Guitarre, Lorbeer, Atelier, Staffelei, Ultra-
marin,Ausbruch, Eisenbahn,Bulgarien, Deutsch-
land, Grenadier, Gefangener, Marseille,-
der Ergü nzu ng sau fga be: Toinbaumeister,
Irrlicht, Ehrfurcht, Ebering, Innstadt, Neu-
mond, Nilpferd, Aargau, Heuboden, Marburg,
Eisbär, Vorbild, Ohrmuschel, Notwehr, Kur-
land, Ostende, Nashorn, Seehund, Tonleiter,
Altvater, Nauheim, Türangel, Zugvogel, Al-
brecht — Die Einnahme von Konstantza.

kin AI Meiger Nslsrrii geiieM.

„Ich bin 70 Jahre alt und litt seit
40 Jahren ununterbrochen an einem
heftigen, hartnäckigen Katarrh, verbunden mit großen Brust-
schmerzen. Kein Mittel wollte helfen, da nahm ich Ihren
8 Tancrs-Jnhalator in Gebrauch und bin nun seit 2'fz Jahren
von meinen Leiden gänzlich befreit."
Rentier Julius Schütze, Berlin-Lichtenberg, Friedrichstr. 28 a.
Herr Geheimrat Univ.-Prof. I)r. weck. Wi e d ers heim, Freiburg i. Beschreibt:
„Gerne erfülle ich Ihren Wunsch und gebe Ihnen bekannt, daß ich mit Ihrem
Apparate, was die Bekämpfung katarrhalischer Affektionen der oberen Luftwege
betrifft, sehr gute Erfolge erzielt habe. Ich freue mich, Ihnen dies bestätigen zu kön-
nen, und ermächtige Sie gerne, von diesem Zeugnis beliebigenOebrauch zu machen."
Herr Zahnarzt Mau e, Stendal: „Es drängt mich, JhnenÄber Ihren Inhalator
meine wärmste Anerkennung auszusprechen. Ihr Apparat ist'der einzig brauchbare.
Ich habe ihn selbst benutzt und verordne ihn bei jeder Gelegenheit meinen
Patienten. Die Beeinflussung der Mundhöhlen und deren Nebenhöhlen läßt
in ihrer Gründlichkeit nichts zu wünschen übrig. Die Erfolge sind großartig."
Frauv. Enckevort, Berlin'W: „DerTancrö-JnhalatorDemeWohltatfürdie
an den Respirationsorganen leidende Menschheit. Durch seine günstige Wirkung
überzeugt, auch bei katarrhalischen Erscheinungen, bestellte ich sirr Verwandte und
Bekannte bereits das 12. Exemplar, was allgemeine Anerkennung fand."

Frau Geheimrat Lanz, Mannheim 2. 6, schreibt: „Mit Ihrem Tancrö-Jn-
halator bin ich außerordentlich zufrieden. Der günstige Erfolg veranlaßte mich,
meine Familie mit dem Tancrö-Jnhalator sofort zu versehen. Auch bei Bekannten
habe ich den Inhalator bestens empfohlen. Der Erfolg bei Kindern war auch
fehr erfreulich."
Herr Max Wittholz, Breslau, Sternstraße 116, schreibt: „Seit ungefähr
6 Jahren wende ich Ihren Tancre-Jnhalator bei den verschiedenen Erkran-
kungen der Atmungsorgane an, und bin ich mit dem Erfolg sehr zufrieden."
Bei Kehlkopf-u. Rachen-, Bronchial-, Luftröhren-, Nafenkatärrh, Stock- u. Heu-
schnupfen, Keuchhusten, Asthma usw. leistet der Tancrö-Jnhalator vorzügl. Dienste.
Der Original-Tancrö-Jnhalator ist ein kleiner, sinnreicher Apparat, der nach be-
sonderem Verfahren auf kaltem Wege desinfizierende und lösend wirkende In-
halate in einen feinen, gasartigen, trockenen Nebel oder in kühl-feuchten, äußerst
fein verteilten Tau umwandelt. Dieser Nebel wird an die Atemluft gebunden,
eingeatmet u. dringt auf diese Weise in die tiefsten Luftwege ein. Dadurch erklären
' sich die schnellen, bisher bei Katarrhen der Luftwege ganz ungewohnten Erfolge,
welche zahlreiche Ärzte veranlassen, Tancrss Inhalator aufzunehmen u. ihren Pa-
tienten zu verordnen. Mehr als 20 000 Zeugnisse von Ärzten u. dankbaren Patien-
ten sind wohl die beste Empfehlung für den so wohltätig wirkenden Apparat.
Verlangen Sie noch heute nähere Auskunft und belehrende Schrift kostenlos
und ohne Kaufzwang von Carl A. Taners, Wiesbaden .1. l».


Unberechtigter Nachdruck aus dem Inhalt dieser Zeitschrift untersagt. Uberietzungsrecht Vorbehalten. Herautzgegeben unter verantwortlicher Redaktion von Otto Kröner in Stuttgart.
Verantwortlich für den Inseratenteil: l'leorg Springer in Berlin. In Ostewreich-Ungarn iür die Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in Wien.
L.ruck und Verlag der Union deutsche V er I a g s g ese llsch a ßt in Stuttgart. — Amerikan. Eopyright 1917 bp Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart.
 
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