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Heft 27

Wie man in den Wald schreit. — Wilhelm v. Bomst stand in den Befreiungs-
kriegen des Jahres 1813 an der Spitze einer von ihm selbst angeworbenen Freischar.
Bei einem heftigen Kampfe wurde er nach tapferer Gegenwehr von den Franzosen
gefangen genommen. Man brachte ihn vor den Marschall Eckmühl, der ihn seiner
Gewohnheit nach verächtlich fragte: „Unter welcher Bande haben Sie gedient?"
Wilhelm v. Bomst erwiderte schlagfertig und kurz: „Ich bin nie in französischen
Diensten gewesen." H. Oe.
Der wahre Grund. — Sieben Jahre nach dem Deutsch-Französischen Kriege
von 1870 wurde Bismarck im Bad Gastein von einem italienischen General über die
Aussichten verschiedener Armeen in künftigen Kriegen befragt. Da der Fürst lange
Zeit nur ausweichende Antworten gab, steigerte sich der Eifer des Generals immer
mehr, so daß er nach einer weitläufigen Auseinandersetzung dringlicher fragte: „Aber
nun bitte ich Sie, Durchlaucht, mir doch endlich Ihre Meinung darüber zu sagen."
Bismarck erwiderte: „Ich bin überzeugt, daß jede Armee genau die Schläge bekommen
wird, die sie verdient." E. Gre.
Fünf Ränkeschmiede. — Unter Karl II. von England bemühten sich seine fünf
geheimen Räte, durch hinterlistige Machenschaften und allerlei Ränkespiel die Rechte
des Parlaments auf alle erdenkliche Art und Weise zu schwächen. Anscheinend er-
strebten sie, die unumschränkte Macht des Königs herzustellen,- in Wirklichkeit aber
suchten sie die Herrschaft an sich zu reißen, was ihren schamlosen Kabalen auch ge-
lang. Das Volk haßte sie mit gutem Grund und bildete aus den fünf Anfangsbuch-
staben ihrer Namen und dem letzten Buchstaben eines der Lords das Schimpfwort
Cabale. Die Namen der geheimen Kabalenmacher lauteten: Llifford, Rshley,
Buckingham, Krlington und Lauderdale. E. Fib.
„Ruf großem Fuß leben." — Unter den vielen Modenarrheiten, die in Frank¬

reich ihren Ursprung hatten, kam im dreizehnten Jahrhundert das Tragen ab-
sonderlich geformter Schnabelschuhe auf. Schon um 1294 suchte man durch ein
Verbot diese Auswüchse eines verirrten Geschmackes zu bändigen. Da alle damaligen
Gesetze nach Rang und Vermögen der Untertanen festgestellt wurden, bestimmte
man, daß die langen Schuhspitzen je nach Stand und Besitz verschieden getragen
werden mußten. Prinzen und die Angehörigen der vornehmsten Familien durften
sich Schnabelschuhe erlauben, die zwei Fuß lang waren; reiche Leute, die nicht von
„Stand" waren, konnten mit einen Fuß langen Schuhen stolzieren; die Schnabel-
schuhspitzen der bürgerlichen Welt waren nur um einen halben Schuh länger als
der wirkliche Fuß. Daher kam oann das Sprichwort: „Er lebt auf einem großen
Fuß." M. Ham.
Einer so gut wie der andere. — Am 9. Oktober 1744 erzwang General Zielen
den Übergang über die Moldau bei Thein unter den gefährlichsten Umständen.
Der Liebling Friedrichs des Großen, v. Wedell, blieb mit vielen anderen Tapferen im
Gefecht. Außer sich vor Schmerz über den Verlust des ihm teueren Offiziers, kam
Friedrich auf das Schlachtfeld, irrte von einer Gruppe zur anderen und rief laut:
„Wo ist Wedell? Wo ist mein lieber Wedell?" Da richtete sich ein Leutnant mit zer-
schmettertem Fuße halb auf und schrie, so laut er konnte, dem König zu: „Majestät,
hier liegen lauter Wedells, einer so tapfer wie der andere." Friedrich ging zu dem
Verwundeten und sagte: „Ich danke Ihm. Er hat mir eine gute Lehre gegeben.
Wie ist Sein Name?" — „Hohendorfs." Nochmals sagte Friedrich: „Ich danke Ihm.
Wenn Er kuriert sein wird, so melde Er sich bei mir, ich will ihm Sein gutes Wort
nicht vergessen, Er hat recht: Einer ist so gut wie der andere."
Hohendorfs kam mit einem Stelzfuß davon, und der König machte ihn zum
Oberforstmeister. E. Kem.

Bilderrätsel.


Alfred Leske.
Auflösung folgt im nächsten Heft.

Silbenrätsel.
Aus den Silben an, ang, bak, dal, der, der,
e, en, fe, her, ho, ho, le, lep, ma, o, o, pe, pi,
rei, ret, sie, ta, te, ti sind sieben Wörter von
folgender Bedeutung zu bilden: 1. Genutzmittel,
2. Fluh in Asien, 3. Krankheit, 4. südeuropäischer
Baum, 5. österreichisch-ungarisches Kronland,
6. Bühnenwerk, 7. Schmuck.
Sind dis Wörter richtig gefunden, so ergeben
ihre Anfangs- und Endbuchstaben, von oben nach
unten gelesen, den Namen eines deutschen Dich-
ters. R. Behringer.
Auflösung folgt im nächsten Heft.

Palindrom.
Es kann das Schiff und auch sein Wort ihn kosten,
Wenn im verkehrten Wort der Kapitän nicht auf
dem Posten. K. Feil.
Auflösung folgt im nächsten Heft.

Perschmelzungsrätsel.
Mein Wort — ich meld' es mit Vergunst —
Gehört ins Reich der Sangeskunst.
Und mancher leiht gar gern sein Ohr,
Wo man es kunstgerecht trägt vor;
Nun schieb' hinein 'ne Belgierstadt,
Die Deutschland kühn erobert hat.
Dazu ein Wörtlein winzig klein.
Damit ein fernes Land erschein';
Das weite Meer von ihm uns trennt,
Und reich an Schätzen man es nennt. M. R.
Auflösung folgt im nächsten Heft.

Rätsel.
Ich seh' zwei Enten fliegen,
Die eine ohne Schwanz,
Sie wollen uns unterkriegen,
Doch es gelingt nicht ganz.
Der Deutsche hält sich wacker
Bis auf den letzten Mann.
Von dir, du Entenracker
War es nur leerer Wahn.
G. Reimmann.
Auflösung folgt im nächsten Heft.

Zahlenscherz.
Acht Lettern hat das ganze Wort,
Nimm drei hinweg, noch bleiben zehn am Ort.
C. Schrecke.
Auflösung folgt im nächsten Heft.

Rätsel.
Zwei und ich, durch grüne Eins
Sind wir still gegangen.
Leise murmelte der Drei,
Und die Vöglein sangen.
Wandermüd wir kehrten ein
In „Eins-zwei-drei's Keller".
Gute Tropfen winkten uns
Und die vollen Teller.
Dann zu Haus bei „Eins-zwei-Licht"
Haben wir gelesen.
Was uns Eins-zwei-drei erzählt.
Sag, wer es gewesen!
Ers.-Res. Bersch.
Auflösung folgt im nächsten Heft.

Auslösungen vom 26. Heft:
des Bilderrätsels:
Wo eine Rose glüht,
Still ost ein Veilchen blüht;
des Z u s a m m e n s e tz r ä t s e l s: 1. Eibau,
2. Jnntal, 3. Saalfeld, 4. Vogtland, 5. Ostmark,
6. Grundstein, 7. Eidform, 8. Leinwand - Eis-
vogel;
der dreifachen Bedeutung: Läuser;
der Rechenaufgabe: Der Bauer hat bei
dem Verkauf 10V Mark Verlust; die Pferde kaufte
er für 1000 Mark bzw. 15bv Mark;
der Scharade: Gardinenpredigt;
des Kapselrätsels: Hsolljand;
des Buchstabenrätsels:

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des zoologischen Silbenrätsels: 1. See-
hund, 2. Chamäleon. 3. Hummer, 4. Narwal,
8. Auster, 6. Bussard, 7. Elefant, 8. Lerche, 9. Ta-
rantel, 10. Iltis, 11. Ente, 12. Ratte — Schnabel-
tier.






Ui-stälUiob in Hpotboksn, j»-» ^4^»-blsobsbmungon, ckib als sdsnsogut bs-
vrogsnsn u. parkümsrisn. —_ 9_8il l^O8S. v/stUsn, wsiss man rui-bok.
V/sr Pinofluol-Säclkk' noob niobi kennt, vsrlsngs sofort umsonst Muster unci Qutsobtsn ckurob ckis
pinof>uo>-6sssllsobskt, Serlin WS7, di 4-. (Sei -Vnkoräsrung Abteilung genau sngevsn.)

Unberechtigter Nachdruck aus dem Inhalt dieser Zeitschrift untersagt. Übcrletzungsrecht Vorbehalten. Herausgegeben unter verantwortlicher Redaktion von Stephan Steinl tu iu Stuttgart-
Verantwortlich für den Inseratenteil: Georg Springer in Berlin. In Osterreich-Ungarn für die Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in Wien
Druck und Verlag der Union Deutsche Verlagsgesellschast in Stuttgart.
 
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