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Instytut Sztuki (Warschau) [Hrsg.]; Państwowy Instytut Sztuki (bis 1959) [Hrsg.]; Stowarzyszenie Historyków Sztuki [Hrsg.]
Biuletyn Historii Sztuki — 51.1989

DOI Artikel:
Eysymontt, Rafał: Ogród Laurentiusa Scholza we Wrocławiu i jego europejskie parantele
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.48740#0018

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KRZYSZTOF EYSYMONTT

Erkenntniswerten, dienten die im Garten anges-
ammelten architektonischen Objekte und Plasti-
ken, die seine komplizierte Komposition und
seinen Reichtum ausmachten. So fehlte es nicht
an dem nicht nur fur deutsche Garten typischen
Pavillion — es fehlte auch nicht an einer Gemalde-
galerie, die eigentlich ein Museum war und an
einem Gewachshaus, wo siidliche Pflanzen gezogen
wurden: Granat-, Pistazien-, Lorbeer- und Zitro-
nenbaume. Das italienische Yorbild wird bewusst
durch solche Elemente wie die bis zu der Zeit in
Schlesien nicht bekannte Fontanne, mit Plastiken
geziert, die Grotte und die Yorgelhecke. Die sich
kreuzenden Laubengange kommen direkt von der
italienischen Pergola her, die im italienischen
Garten des Kardinals d'Este in Tivoli am besten
exponiert ist. Auch das Labyrinth des Scholzschen
Gardens ist das erste Werk dieser Art in Achlesien
und erinnert deutlich an italienische Yorbilder. Der
aussergewóhnliche Charakter des Scholzschen Gar-

tens griindet vor allem darauf, dass dieser Ort sozu-
sagen fur hóhere Zwecke bestimmt und des traditio-
nellen Utilitarismus wóllig entzogen, dagegen aus-
chliesslich der Dominanz der Kultur und Kunst
gewidmet wurde. Diesen Zielen sollten Zusammen-
kiinfte der Erwahlten dienen, die sich durch einen
besonderen Ritus auszeichneten (leges convivales),
die zahlreichen im Scholzschen Garten verkehren-
den Humanisten die Anregung zum Dichterischen
Schaffen gaben und die in getrennten, dem Scholz-
schen Garten gewidmeten Epigrammen beschrie-
ben wurden, die von 50 Freunden Dr. Scholz' ver-
fasst und getrennt herausgegeben wurden.
Der Garten Laurentius Scholz', Mediziner und
Humanist, war zu seiner Zeit weit beruhmt, vóllig
vergessen war er bis zum Ende des 19. Jh., als
seine vor allem botanischen Werte wiederentdeckt
wurden; sein Kulturwert und seine humanistische
Bedeutung wurden vóllig ausser Acht gelassen.
Vbersetzt von Elżbieta Gawlikowska
 
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