DAS PASSIONSRETABEL AUS SENFTENBERG/NlEDERLAUSITZ IN DER KLOSTERKIRCHE ZD DOBERLUG
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auch die ganze Komplexitat des „Phano-
mens Barbaraaltar" deutlich. Waren diesel-
ben Meister am Werk oder waren es
verschiedene Kunstler, die in Verbindung
standen oder denselben Hintergrund besa-
Ben? Aufschiussreich ist zu diesem Pro-
bierń die Beriicksichtigung einer kaum
bekannten Zeichnung mit der (so Elfried
Bock) Marter der Hi Benedikta in der Er-
łanger Universitatsbibliothek, die komposi-
tionell, aber besonders hinsichtlich der
Modellierung der Kórper eng an die Senf-
tenberger GeiBelung anzuschiieBen ist. Sie
wurde bereits von Bock mit dem Barbara-
ałtar in Verbindung gebracht und auch von
Adam Labuda in die Argumentation mit-
einbezogen (Abb. 15).^ Die Bewegungs-
motive der Schergen, die um Benedikta
herumtanzeln, sind bei naherer Betrachtung
Variationen der Senftenberger, zudem sind
es dieselben Typen. Wiederzufinden ist der
glatzkópfige Mann, der sich nun iinks im
Bild befindet; aber auch der Mann, der um
Kopf und Hufte ein Tuch geknotet hat, ist
in Erlangen zu beobachten. Vergleicht man
nun die Physiognomien der beiden Werke,
falien weitgehende Ubereinstimmungen
auf, dies gerade im Hinbiick auf das rundę
Gesicht der Martyrerin, das in der Anlage
demjenigen Christi nicht ferne steht.
Hingewiesen sei noch auf Ankntipfungs-
punkte zu Werken des Meisters des Tucher-
altares, die zwar nicht gleich eng zu nennen
sind wie diejenigen zum Barbaraaltar, aber
vielleicht Hinweise auf die Herkunft des
Malers bieten kónnen. Hier ware z. B. das -
wenngieich qualitativ niedriger stehende
Retabel aus der Friedhofskapelle zu Langen-
P. DćM Pe/z/Ze/zPzuge/' Pz/.s.s* /o /z.s' Zr/p Zyc/z o /7,
Adze/ge 7/7 der Gez/izdzz/zg. P/zoZ. P P/zzżue/zer
777. Dć/.S' .Sb/z/Ze/z/ierger Pz7.S'.S'7G/7.S'Z/'7pZ)Y77Z7/7,
A/zerge 7/7 de/' Prez/zZ/Y/gz/z/g.
P/zoZ. P P/zz/re/zer
zenn zu nennen, dessen Kompositionen verwandt erscheinen.So etwa in der Ólbergsdar-
stehung, wo die Gestalt Christi und der liegende, in ein weiBes Gewand gehfdlte Jiinger ins
Auge falien.
Auch in der Dornenkrónung von Langenzenn findet man das beschriebene armellose
Krónungsgewand.
'' Dazu Elfried BOCK, Dze Zg/c/z/zzzzzgg/z &r P/zPe/YzZaZyZ/zO/zoZ/zełP/da/zgg/z (2 Bde), Frankfurt/Main 1929, S. 4
sowie LABUDA, MdocZzzwW oZZarz A. Ra/da/y..., S. 63.
Dazu Peter STR1EDER, 7apZ//zaZgrgz z/z P/zr/zZ/g/g 7330-7330, Kónigsstein im Taunus 1993, S. 33 ff. und 184 f.
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auch die ganze Komplexitat des „Phano-
mens Barbaraaltar" deutlich. Waren diesel-
ben Meister am Werk oder waren es
verschiedene Kunstler, die in Verbindung
standen oder denselben Hintergrund besa-
Ben? Aufschiussreich ist zu diesem Pro-
bierń die Beriicksichtigung einer kaum
bekannten Zeichnung mit der (so Elfried
Bock) Marter der Hi Benedikta in der Er-
łanger Universitatsbibliothek, die komposi-
tionell, aber besonders hinsichtlich der
Modellierung der Kórper eng an die Senf-
tenberger GeiBelung anzuschiieBen ist. Sie
wurde bereits von Bock mit dem Barbara-
ałtar in Verbindung gebracht und auch von
Adam Labuda in die Argumentation mit-
einbezogen (Abb. 15).^ Die Bewegungs-
motive der Schergen, die um Benedikta
herumtanzeln, sind bei naherer Betrachtung
Variationen der Senftenberger, zudem sind
es dieselben Typen. Wiederzufinden ist der
glatzkópfige Mann, der sich nun iinks im
Bild befindet; aber auch der Mann, der um
Kopf und Hufte ein Tuch geknotet hat, ist
in Erlangen zu beobachten. Vergleicht man
nun die Physiognomien der beiden Werke,
falien weitgehende Ubereinstimmungen
auf, dies gerade im Hinbiick auf das rundę
Gesicht der Martyrerin, das in der Anlage
demjenigen Christi nicht ferne steht.
Hingewiesen sei noch auf Ankntipfungs-
punkte zu Werken des Meisters des Tucher-
altares, die zwar nicht gleich eng zu nennen
sind wie diejenigen zum Barbaraaltar, aber
vielleicht Hinweise auf die Herkunft des
Malers bieten kónnen. Hier ware z. B. das -
wenngieich qualitativ niedriger stehende
Retabel aus der Friedhofskapelle zu Langen-
P. DćM Pe/z/Ze/zPzuge/' Pz/.s.s* /o /z.s' Zr/p Zyc/z o /7,
Adze/ge 7/7 der Gez/izdzz/zg. P/zoZ. P P/zzżue/zer
777. Dć/.S' .Sb/z/Ze/z/ierger Pz7.S'.S'7G/7.S'Z/'7pZ)Y77Z7/7,
A/zerge 7/7 de/' Prez/zZ/Y/gz/z/g.
P/zoZ. P P/zz/re/zer
zenn zu nennen, dessen Kompositionen verwandt erscheinen.So etwa in der Ólbergsdar-
stehung, wo die Gestalt Christi und der liegende, in ein weiBes Gewand gehfdlte Jiinger ins
Auge falien.
Auch in der Dornenkrónung von Langenzenn findet man das beschriebene armellose
Krónungsgewand.
'' Dazu Elfried BOCK, Dze Zg/c/z/zzzzzgg/z &r P/zPe/YzZaZyZ/zO/zoZ/zełP/da/zgg/z (2 Bde), Frankfurt/Main 1929, S. 4
sowie LABUDA, MdocZzzwW oZZarz A. Ra/da/y..., S. 63.
Dazu Peter STR1EDER, 7apZ//zaZgrgz z/z P/zr/zZ/g/g 7330-7330, Kónigsstein im Taunus 1993, S. 33 ff. und 184 f.