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Schmidt, Gustav
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 14): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Oschersleben — Halle a. d. S., 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.41155#0025

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Anderbeck.

17

hölzernen Grabtafeln des Aehaz von Veltheim (f 1687 Aug. 1) und seiner Ge-
mahlin Ottilie Clara Spiegel von Pickelsheim, mit ihren Bildern, und die des
Arnold Heinrich von Veltheim, Kön. Preussischen Geh. Käthes, des Erbauers der
Kirche (* 20. Okt. 1648, f 2. Apr. 1726), und seiner Gemahlin Ida Ursula von
dem Knesebeck (* 27. Okt. 1651, f 5. Nov. 1735), ebenfalls mit ihren Bildern.
Der alte Taufstein von 1579 ist noch vorhanden, aber nicht mehr in Gebrauch.
Ueber dem östlichen Eingänge sind zwei Steine eingelassen, deren oberer die
Inschrift hat:
Michael Schröderus pastor, [anno| ministerii XXXIII, aetatis LXII
auf dem unteren steht:
Joh. Nie. Schröderus, adjunctus filius, ministerii IIX, aetatis XXX
mit der Jahrzahl 1689, also gelegentlich des Neubaus angebracht.
Zu erwähnen ist noch der sogen, blaue oder Sögenstein, ein gewaltiger
Block, der für einen Opferstein aus der Heidenzeit angesehen wurde. Er lag
früher — erheblich grösser — auf dem Platze zwischen der Kirche und dem
Gutshofe, dem alten Thie, ist aber jezt aufgerichtet und zum Denkmal für die Krieger
von 1866 und 1870 verwandt.
Bis in die allerneuste Zeit war A. nach Norden, nach der Bruchseite, abge-
schlossen, nur ein Fusspfad führte hinüber, doch erzählt man, dass im dreissig-
jährigen Kriege die Schweden hier eine Brücke gebaut hätten, die später wieder
verfallen sei. Beste soll man noch in neuerer Zeit gefunden haben. Seit 1883 führt
eine Chaussee nach Schianstedt und eine über das Bruch nach Gunsleben.
Einen „Heilbrunnen11 in A. finde ich 1649 erwähnt, doch hat er offenbar
nicht den Ruhm erlangt wie der Hornhäuser von 1646.

Anderbeck.
Pfarrkirchdorf, 1785:508, 1885:802 Einw., mit einer Feldmark von 3738 M.
Acker, 62 M. Wiesen, 17 M. Gärten, 93 M. Holzungen, und 9 M. Weiden.
Kloster Ilsenburg erhielt hier (Anderbiche) durch Geschenk Bischof Bur-
chards II. 1086 eine Hufe, die es noch 1467 besass 4 Hufen verkaufte der Edle
Eberhard von Suseliz 1271 dem Kloster Marienberg bei Helmstedt und weitere
4 Morgen schenkte 1272 Margarethe von Kranichfeld, die Witwe des Edlen Walter
von Arnstein und Schwester Bischof Volrads: sie hatte sie als Hochzeitsgeschenk
von dem Edlen Siegfried von Lichtenberg bekommen. — Viel bedeutender aber
war der Besitz des Klosters Huysburg in A. Schon 1114 hatte ihm der Pfalzgraf
Friedrich von Somerschenburg erheblichen Grundbesitz, 23 Hufen in Attekendorp,
Dedeleben und A., für einen ansehnlichen Beitrag zur Auslösung aus der Ge-
fangenschaft des Kaisers überlassen: hufenweise vermehrte das Kloster diesen
Besitz im 12., 13. und 14. Jahrhundert, erwarb den Rodezehnten 1242 vom Bischof
Meinhard, die eine Hälfte des Zehnten 1271 von Friedrich von Gernrode, der sie
von den bischöflichen Vasallen, den Edlen von Meinersen, die andere Hälfte 1289
von Ludolf von Hasserode, der sie halb von dem Herzog Albrecht von Braun-
schweig, halb vom Grafen Conrad von Wernigerode zu Lehn trug, mit Zustimmung
 
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