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Schmidt, Gustav
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 14): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Oschersleben — Halle a. d. S., 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.41155#0086
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Kreis Oschersleben.

an Hinterhäusern und Scheunen als Bausteine verwendet. Die Bilder sind zer-
stört oder in alle Welt zerstreut: eine Kreuzigung Christi von Offinger aus dem
Jahre 1598, die vom Altar der h. Barbara in der Kapelle stammen soll, ziert die
Kirche in Hasserode (s. Bau- und Kunstdenkmäler der Grätsch. Wernigerode,
S. 43). Von den Kupferplatten, an deren Stelle man Ziegeln auf das Dach gelegt
hatte, waren einzelne lange Zeit als Kuchenbleche im Besitz von Gröninger
Bäckern.
Im Gasthofe zur Tanne befindet sich ein kleines plastisches Werk (Nr. 17),
aus rothem Sandstein gefertigt, 46 cm lang, 311/2 cm hoch. Es sieht fast aus wie
ein Wasserdurchlass. Auf das nasse Element bezieht sich ohne Frage auch der
Frosch, der an der einen Schmalseite angebracht ist: die andere Schmalseite zeigt
einen Widderkopf von ähnlicher Bildung wie der hier dargestellte, auch mit einem
Eilige im Maul; der Frosch oder eine diesem entsprechende Darstellung fehlt hier.

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Nr. 17. Stein in Groningen.

Ursprünglich scheint der Stein im Schlosse angebracht gewesen zu sein, da ander-
wärts ein so reicher Schmuck an einem untergeordneten Zwecken dienenden
Gegenstände kaum zu vermuthen ist.
Die heutige Stadt Gr. bildet mit Süd-Gr. eine politische Gemeinde, kirchlich
aber sind sie getrennt. Auch für die übrigen Tlieile sind früher besondere Bezeich-
nungen üblich gewesen. Haus- oder Burg-Gr., der Schlossbezirk, bestand für
sich: die Bezeichnung finde ich zuerst 1289: zwischen 1253 und 1289 dürfen wir
also mit Bestimmtheit die Erbauung des Schlosses setzen, das auch an der Feld-
mark, schon als Lehn für die Burgmannschaft, Antheil hatte. Etwas früher fällt
die Fehde zwischen Herzog Albrecht von Braunschweig und Johann von Hadmers-
leben, in Folge deren zeitweilig (1267) Gr. und anderer Hadmersleber Besitz in
den Händen des Herzogs war.
 
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