2 ! Rom. 1707. ben 14 Octob.
Allein ſtatt deſſen hat man das Geld auf gute Zinſen ausgechan, weiches nebſt anbern rei⸗
Der Spaniſche Plaß.
Aus dem Kloſter giengen wir herunter auf den Spaniſchen Plaßz, Piazza di Spagna
genant, weil die Spanifchen Botßſchafter daſelbſt ihren Paͤllaſt haben. Bieſer Platz iſt
ſo wol groß als ſchoͤn, nicht weniger als hundert unb zwey und ſechzig Schritte lang und
uͤber ſechs und zwanzig breit, hat auch in der Mitte einen herrlichen Springbrunnen, def⸗
ſen Becken die Geſtalt eines Schiffes hat, das in einem auͤdern weit graͤßern ſchwimmet.
a5 ganze Werk iſt vom Ritter SSernini, An einem Ende dieſes Platzes ſtehet das beru-
fene Gaſthaus bi Monte D'oro, vom guͤldenen Berge, und am andern das Collegium de
propaganda Fide, oder das Verſamlungshaus der Geſellſchaft zu Fortpflanzung des Glau⸗
bens, melches Urban VIII geſtiftet und SBernini erbauer Dat. Dieſe Anſtalt wurde von
dieſem frommen Pabſt gemacht, um kurze und nachdruͤckliche Mittel auszufinden, die Bekeh⸗
rung der Ketzer unb Unglaͤubigen in fremben Laͤndern zu bemirfen, d.
Der Campus Martius und andere alte Platze.
Dieſer Platz machte vormals einen Theil des Campus Martius aus. Hier maren -
gleichfals die Cepta Centuriata, Curiata unb Tributa, oder eingeſchloſſene Plaͤtzs, wo das
Romiſche Volt uſammen kam, ebe es in die Gomitia gieng und ſeine Stinmen zur Watzt
der Obrigkeitlichen Perſonen gab. ; T ; \
: Des Domitians Nauniaqda.
In einem Garten nahe bey dem Spaniſchen Platz, am Fuße des Berges Pineius,
oder des Gartenhuͤgels, ſiehet man noch etliche Reſte von der Naumachia, oder bem Platz
jum Schifsgefechte des Domitians. Martial gedenkt beffelben in einem Sinngedichte, wei⸗
. G8 ſich mit: Auguſti làudes fuerant &c. anfaͤngt, und mit ſolgenden Zeilen ſchließet:
; — &$ pigri Taceamtur ffagna Nerenis? j
JManc norint anam ſecula Nau macbiam.
3- od
Das