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Blainville, J. de; Wright, Edward; Meyersche Buchhandlung [Editor]; Lockman, John [Oth.]; Guthrie, William [Oth.]; Turnbull, George [Oth.]
Des Herrn von Blainville, ehemaligen Gesandschaftssekretärs der Generalstaaten der vereinigten Niederlande an dem Spanischen Hofe Reisebeschreibung durch Holland, Oberdeutschland und die Schweiz besonders aber durch Italien: aus des Verfassers eigener Handschrift in englischer Sprache zum erstenmal zu Druck befördert von Georg Turnbull der Rechten Doktor und Wilhelm Guthrie Ritter (Dritten Bandes erste Abtheilung): enthaltend die Fortsetzung der Beschreibung von Rom, eine Reise nach Neapel, mit einer genauen Nachricht vom Vesuv und die Rückreise von Neapel in das Florentinische — Lemgo: in der Meyerschen Buchhandlung, 1766

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.53372#0071
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Das IX Sauptſtuͤck. ts j

Rom. Große Anzahl herrlicher geiff - und weltlicher Gebaͤude, welche 4
auf dem Eircus Agonalis, nun dem Markt YMavona, ſtanden. Der 724
Savèlli. Das neunte Quartier vom alten Rom. Der praͤchtige Farneftſche
Pallaſt. Unendliche Menge von Statuͤen und Gemaͤlden in demfelbigen. Die
Gallerie vom Hannibal Carraccio gemalt. Luſtige Geſchichte dieſes Malers mit Pabſt
Paul lll. Dieſer Pabſt iſt ein Befoͤrderer der Laſter, worin er von den
Jeſuiten vertheidiget wird.

Aite praͤchtige Gebaͤude, die vormals in der Gegend des Lireus Agonalis ſtanden. den 18 Octob. 1707.

Das Amphitheater des Statilius Taurus, das Theater des Cornelius Balbus, und
das Theatrum lapideum ſtanden vormals zwiſchen dem Eircus Agonalis, ober dem nun⸗
mehrigen Navona Platz, dem Pantheon und dem Flaminiſchen Rennplatz. Allein man fin⸗

det von dieſen beruͤhmten Gebaͤuden nicht die geringſte Spur mehr. So gar die Ruinen des
— Gircus Flaminius, der dem neunten und groͤſten Quartier von Rom ſeinen Namen gab,
ſind jetzt wenig mehr, als nichts, und kaum in der Nachbarſchaft der Kirchen S. Lucia und
St. Angelo in Piſcina noch ſichtbar. Man nante dieſen Circus auch Apellinaris, von
einem nahe dabey ſtehenden Tempel des Apolls.

Die Glashuͤtte im alten Rom.

Auf dieſem Rennplotz ſtand auch eine Glashuͤtte, in welcher man ſehr gute Arbeit,
abſonderlich Gefaͤße mir Stiften und Kuͤgelchen von allerhand Farben, gleich Edelſteinen
gezieret, verfertigte. Sie waren ſo kuͤnſtlich gemacht, daß ſie heißes Waſſer hielten, ohne

zu zerſpringen. Dieſes erzaͤhlet Martial im XII Buch Eleg. LXXV. ſeiner Sinaſchriften,
wenn er an den Flaccus ſchreibet:

Cum tibs Niliacus portet Cryflalla —
. Accıpe de Circo pocula Flamınio,

Nullum ſollicitant baec, Flacce , toreumatæ furen

Et mimikm cælidis mon vitiantur aquis.
^. Viele alte Tempel. !
Außer des Apollo ſeinem ftanben noch mehr anbere Tempel um biefen Rennplatz, als
der Minerva ihrer vom Brutus Gallaicus, alſo genant, weil er Gallicien, eine Provinz
in Spanien, erobert hatte; der Fortuna equeſtris, oder der Juns ihrer und der Saͤulengang
der Argonauten. Aber auch von dieſen Gebaͤuden allen iſt nichts mehr uͤbrig, als einige
wenige geſtreifte Saͤulen und ein ſchmales Stuͤck der Vorderſeite vom Tempel der Juno⸗ mif
etlichen Worten einer Aufſchrift, woraus man ſchließen kan, daß er vom Kaiſer Septi—

mius Severus erneuert morben, - : 2 : *
— — * . . Der feigerne Schauplatz des Qompejui. — 25 ; K
Der ſteinerne Schauplatz des Pompejus füllete vormals den ganzen Raum von der
Schlöfferjiraße, Strada de Chiavari, bis an das Blumenfeld Camvodi Fiori. Er war ganz
von Stein gebauet, und ſo wol der erſte in dieſer Art, als auch der praͤchtigſte in Der
Stadt, und ſo groß, daß er auf 80006 Zuſchauer einnehmen konte. Nal

D a * braͤne





 
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