Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Blainville, J. de; Wright, Edward; Meyersche Buchhandlung [Hrsg.]; Lockman, John [Bearb.]; Guthrie, William [Bearb.]; Turnbull, George [Bearb.]
Des Herrn von Blainville, ehemaligen Gesandschaftssekretärs der Generalstaaten der vereinigten Niederlande an dem Spanischen Hofe Reisebeschreibung durch Holland, Oberdeutschland und die Schweiz besonders aber durch Italien: aus des Verfassers eigener Handschrift in englischer Sprache zum erstenmal zu Druck befördert von Georg Turnbull der Rechten Doktor und Wilhelm Guthrie Ritter (Dritten Bandes erste Abtheilung): enthaltend die Fortsetzung der Beschreibung von Rom, eine Reise nach Neapel, mit einer genauen Nachricht vom Vesuv und die Rückreise von Neapel in das Florentinische — Lemgo: in der Meyerschen Buchhandlung, 1766

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.53372#0176
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext










664 - — S9tem. 1707. ben 1 Novemb, -

$) qua ſolcs proprio gaudere puella decoro, *
Qid mea ſors poſſit, nunc ego fola querar,- /
Forma dedis maltis famam laudemque puelisg :-
At mibi de falfa ſvſpicione necem.
Immitis ferro fecmit men cola maArttus,
Dum propero nivei ſolvere vincla pedis,
Darus & ante tborum, quo nuper nupta coivi.
Quo cecidit neflrae virginitatis bonos,
Nec culpa meruiffe necem , bona Numina teſtot 5
; Sed iaceo fati ſorte peremta mei.
Piſtite ab exemplo Juffinae, diſcite patres
Ne nubat fatuo fflia veſtra viro. ;
Nahe bey vorgedachter heiliger Thüre in einer Ecke ſtehet das Grabmaal eines Pabſts
Johann. Johannes Pontifex, lautet die Grabſchrift, aber obne Namene Zahl. Sie iſt in
elenben Leoniniſchen gereimten Verſen, wie die damalige Zeit der Unwiſſenheit hat hervorbrin⸗
gen koͤnnen, abgefaſſet, und zeiget an, daß er im Jaͤhr 972 und dem ſiebenden ſeiner Re⸗
gierung geſtorben fep, — Am ſonderbarſten ín dieſer Grabſchrift ſcheinet mir aber zu ſeyn,
daß diefer gute Mann von ben glaͤnzenden Vorzuͤgen, auf welche alle ſeine Nachfolger auf dem
Paͤbſtlichen Stuhl Anſpruch gemacht haben, nicht das geringſte gewuſt, und ſich nicht ein—
mal im Traum hat einfallen laſſen, daß er die Schluͤſſel des Himmels beſaͤße, denn er bife
tet den Sefer recht eifrig, fuͤr ihn zu GOtt zu beten, daß ihn dieſer in ſein Paradies aufneh⸗
men moͤchte. Wenn man ben Zeitpunkt ſeines Todes mit der Geſchichte der Paͤbſte ver⸗
gleichet, ſo findet man, daß dieſes Pabſt Johann XIII ein Roͤmer ſeyn muͤſe⸗ der in dieſem
Jahre geſtorben. Beim Herausgehen aus der Kirche durch die kleine Thuͤre bemerkten
Dir eine &áule von weißem Marmor mit vielen Sinnbildern und einem Kreuze oben dar⸗
auf. Einige meinen, ſie habe vormals zum Tempel des Bacchus gehoͤret, weil man eini—
ge Trauben und Weinreben darauf ſiehet, einige aber rechnen ſie zum Tempel der Veſta,
weil auch das heil Feuer darauf abgebildet iſt. Folgende Zeilen, die man auf ihrem Fuß
geſtelle lieſet, ſcheinen auf dieſe letzte Meinung zu zielen: ;
Hanc ſacris veteres facibus flatuere columnam,
Quam Caffnenfes reſtituere cruci, ,
olim ignes, nunc clara Dei vexilla, riumphum
Deviftae mortis ſjmbola pacis babet,

Das XXIII Hauptſtück

Rom. Berlihmte Eiſterzienſerabtey mit drey Kirchen. Die erſte Kirche St. Vin⸗
cent, die andere St. Zeno, oder St. Maria Scala Goli, die dritte bey den drey
Brunnen. Das Collegium Romanum der Jeſuiten. Praͤchtige Kirche des heil.

Joͤnatius. Das Profeßhaus der Jeſuiten.
Die beruͤhmte Ciſterzienſerabtey.
Von der St. Paulskirche giengen wir zu der von den drey Brunnen, ungefehr eine
gute Viertelſtunde davon. Hier ſtand vormals die Villa Salpig, die den Vorfahren $ais
fers Otho geherte, und wegen ihrer heilſamen Waſſer, die Aquaͤ Salviaͤgenant 44
 
Annotationen