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Blainville, J. de; Wright, Edward; Meyersche Buchhandlung [Hrsg.]; Lockman, John [Bearb.]; Guthrie, William [Bearb.]; Turnbull, George [Bearb.]
Des Herrn von Blainville, ehemaligen Gesandschaftssekretärs der Generalstaaten der vereinigten Niederlande an dem Spanischen Hofe Reisebeschreibung durch Holland, Oberdeutschland und die Schweiz besonders aber durch Italien: aus des Verfassers eigener Handschrift in englischer Sprache zum erstenmal zu Druck befördert von Georg Turnbull der Rechten Doktor und Wilhelm Guthrie Ritter (Dritten Bandes erste Abtheilung): enthaltend die Fortsetzung der Beschreibung von Rom, eine Reise nach Neapel, mit einer genauen Nachricht vom Vesuv und die Rückreise von Neapel in das Florentinische — Lemgo: in der Meyerschen Buchhandlung, 1766

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https://doi.org/10.11588/diglit.53372#0061
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Rorn. ryoy. den 15 Octob. 49

d. i. Jaccb Alban Ghibbes, ein Doktor von Orfort, und dennoch, o Wunderl ein
guter Catholik, kaiſerlicher gekroͤnter Poet und paͤbſtlicher Profeſſor der Bered⸗
fanikeic; ein Englaͤnder von Geburt, und ein Franzoſe von Herkunft, der ſein
Leben in Welſchland zugebracht, wolte in der allgemeinen Vaterſtadt ſterben und
in der Kirche aller Heiligen begkaben ſeyn, unb erwartet mit ihnen, nicht ſowol
einen ewigen Ruhm, als ein ewiges Leben. Er ſſtarb den 26 Junius 1677 im
ſechs und ſechzigſten Jahre ſeines Alters. Sein Erbe Benedikt Ghibbes ſetzte
ihm dieſes mit betruͤbtem Herzen. :

Der Marmor bebeutet nichts, das Bildniß druͤckt noch weniger aus, aber in
ſeinen lateiniſchen Liedern lebet der Verſtorbene noch immer. : )

Begraͤbniß des Bildhauers Vacca uub des Malers Zuccheri.

In dieſer Kirche liegen auch der beruͤhmte Bildhauer Flaminius Vacca, ein Roͤmer,
gebobren 1538. der unter P. Clemens VIII ſtarb, und Thaddaͤus Zuccheri ven St. Angelo
di Bado, der von 1529 bis 1566 lebte und ein vortreflicher Maler war, begraben.
Man zeiget hier auch ein beſonders Marienbild, welches das aͤlteſte unter allen ſeyn ſoll, die
Lucas gemalet hat. Die Kirchthuͤre iſt beſonders betrachtens werth, ganz von Metall und
gewaltig hoch. An jeder Seite hat ſie eine Blende, in welchen vormals die coloſſiſchen
Statuͤen des Auguſtus und des Agrippa geſtanden haben ſollen.

Der Platz vor der Kirche und einige alte Ruinen.

Vor dem Pantheon iſt ein ganz huͤbſcher Platz, mit einem vom Pabſt Gregorius XIII
errichteten Springbrunnen. Hinter demſelben ſiehet man einige Ruinen von den Baͤdern des
Agrippa. Pliniuͤs beſchreibet fie als die praͤchtigſten in Rom, ihren Fußboden und Ge⸗
woͤlber mit Glas bedeckt, die Decken verguͤldet und die Waͤnde mit dem feinſten Marmor
uͤberzogen. Martial gedenkt ihrer auch, wenn er L. IIl. Epigr. 36. ſchreibet:
Laſſus ut in Thermas decima vel ferius hora ;

Te fequar Agrıppae, cum lawver, ipfe Titi.

Nahe dabey ſind die Reſte vom Tempel des Bonus eventus, des guten Ausganges,
und auf einem Theil deſſelben ſtehet nun die Kirche St. Euſtachius. :

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Dritter Band * G * * Das


 
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