100 n Rom. 1707. den 26 Octob.
Gebete das beil. Sacrament in einem mit Laſur und andern koͤſtlichen Steinen beſetztem
Tabernakel ausgeſetzt wird. Die ganze Kapelle iſt mit vergülbeter Gipsarbeit gezieret, und
das Gemaͤlde der Dreyeinigkeit, vom Veter Berettini da Eortona, wird ſehr hoch geachtet.
Das Tabernakel iſt auf Befehl Pabſt Clemens X vom Bernini verfertiget, Der Altar ift .
dem heil. Moritz geweihet, unb fein Bildniß vom Pelegrino da 9Robena, -
* | Grabmaal Yabft Sirt IV, *
Eine andere Merkwuͤrdigkeit dieſer Kapelle iſt das Grabmaal P. Sixt IV. ganz von
Grabſchrift enthaͤlt eine kurze Nachricht von ſeinem Leben und Handlungen in folgenden Worten:
Sixtus Quartus Summus Pontifex, De Ordine Minorum, Turcis Ex Italia Sum-
motis, Authoritate S, Sedis Aucta, Foro, Viis, Bibliotheca Amplificatis, Cum
Modice Er Plano Solo Se Condi Voluiflet, Sepulehrum Hoc Ei Nepos Majori Pie-
tate Quam Expenſa Fieri Curavit. Vixit Annis Septuaginta Obiit An.
u w W MCCCCLXXXIV, |
. i, Pabſt Sixt IV. aus dem Minoriten. Orden, nachdem er die Tuͤrken von Italien
abgebalten, das Anſehen des Paͤbſtlichen Stuhles erhoͤhet, ben Marktplaͤtz, die
Landſtraßen und die Buͤcherſamlung vermehret, unb verbeſſert, und verlangt , oh⸗
ne Pracht, in der bloßen Erde begraben zu werden, ſetzt dieſes Denkmaal fein
Neffe mit mehrerer Gbrerbietung, als Aufwand. Er lebte ſiebenzig Jahre unb
ſtarb 1484. —
: Grabmaal Vabſt Gregorius XIV,
Ein wenig weiter hin ſahen wir das noch weniger geſchmuͤckte Grabmaal Pabſt Gre⸗
gors XIV, deſſen ganzer Zierrath nur aus Gipswerk beftefet, und in derſelben Reihe ein Altar—
blat, welches den heil. Hieronymus abbildet, und für das Meiſterſtuͤck des Hieronymus
Muziang gehalten wird; bas Bildniß St. Baſtlius des Großen, von eben dieſem Muzia,
no angefangen und von ſeinem Schuͤler Caͤſar Nebbia vollendet; Chriſtum, der ſeinen Jaͤn—
gern die Fuͤße waͤſcht, vom Johann Baglioni; ferner St. Petern, auf dem Waſſer gebenb,
und ſein Fiſcherboot dabey, ein vortrefliches Stuͤck/ vom fanfranco ; und endlich einen St. Cras-
mus, vom Pouſſin, der auch außerordentlich hoch gebalten wird.
Eine metallene Statuͤe des Jupiters Capitolinus, die man nun in St. Vetern verwandelt andaͤchtig verehret.
Unter den Seltenheiten dieſer Kirche muß ich einer uralten metallenen Statuͤe nicht vers
aber von ſich ſtreckt. Sie wird taͤglich von gangen Haufen frommer Gatbolifen, die diefe
Ehre St. Petern zu erzeigen glauben, beſucht, aͤndaͤchtig gefüffet und verehret. Und den—
noch, wenn wir dem Sanſovino und verſchiedenen andern Geſchichtſchreibern, alle Catholi—
ſchen Glaubens und Leuten von Ehre, trauen duͤrfen, ſo iſt dieſe Statuͤe nichts anders, als
der Jupiter Capitolinus, welche vormals, als ſie unter den Ruinen des Capitols acfunten
wurde, Donnerkeile in der Hand hatte. Man nahm dieſem armen Fuͤrſten der Gaͤtter ſein
Ehrenzeichen gar bald aus der Hand und gab ihm dieſe beiden Schluͤſſel darein, die noch
dazu febr roftig ausſehen. Der Verfaſſer des Mercurius Italicus, ob er gleich ein Erzea—
tholike ift, geſtehet doch gerade heraus, daß dieſe Verwandelung des Jupiters in St. Pe⸗
tern ſeine Richtigkeit habe, und ſaget; Etiam aeneum pervetus Divi Petri ſimulacrũ
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