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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 11.1909-1910(1910)

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Nr. 7
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Muthmann, Ernst: Schloß Lüntenbeck bei Elberfeld
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https://doi.org/10.11588/diglit.31848#0152

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vom 2. Februar IZ52. — Seit der Mirce des 16. Iahrhuirderrs, nach der 2lngabe im zz. Iahr-
gang des Goch. Geneal. Taschenb. der freih. ^auser ersl seic 1572 uncer bvilhelm Rütger,
bereits vor 1555 nach demBergischenRicterzetcel vom gleichenIahre, demzufolge derzeitbvitwe
Wilhelnr Schirp und ihr Sohn Gorchard das Guc inneharten, rvarcn die von Äocclenbcrg
genannt Gchirp irn Besitz von Lüntenbeck, ein zurn Bergischcn Uradel zahlendes, jetzt frei-
herrliches Haus, rvclches das Erbkanrrirererainc der gefürstecen Abtci Essen beklcidcre.
„blermsirus cle Luclillimberclr et UnZilbertus krster suus" begegnen UNS alö Aeugen iir einer
Gtiftungsurkunde des Grafen Adolf von Berg d. d. 2. Iarruar 1256. In der zweiren ^alfce
bcs IZ. Iahrhundcrtö spalcete sich das Geschlechc in zwei Aeste: von Bocclenberg genannc
Rcsscl, den alrcrcn, urrd von Bottlcnbcrg genanrit Gchirp. Eetztcre Lamilie führc irn sil-

bernen Gchilde einen
beiderseics (^) ge-
zinntcn roccn Eluer-
balken und als Hclm-
zier einen wachsenden
silbernen, rocgezung-
cen, mic dem Gchild-
balken belegcen
Bracken.Derschiedene
kunst vollgeschmiedece
2Vettcrfahnen des
Schlosscs weisen noch
heuce dieses Wappen
auf. kNehrerc Gene-
rationcn hindurch
warcn die Besitzer
von Lünccnbeck im
17. und 18. Iahr-
hunderr herzoglich
Bergische 2lmt-
manner der benach-
barcen Stadt Elbcr-
feld; so als Erstcr
Franz Gorrfricd,

2lbb. 97. Schloß Lüntcnbcck, üiüblcnturin.

Deulschordensritter,
urkundlich aufcretend
u. a. 1661 und 1670,
als Letztcr Iohann
bvilhelm von Bocc-
lenberg-Gchirp von
1727 bis 1785. Mit
ihm, dcr 17Z7 zur
Bergischen Rilter-
schafc aufgeschworen
wurde, erlosch dic
Lünrcrrbecker -Linie
der 2Zottlcnberg-
Gchirp, da er keinc
mannlichen ssach-
kommen hatte.

Das Gut gelangte
zum v>erkauf und
wurde von dem ge-
wesenen Elberfelder

Bürgerrneister
Iohann Plücker,
bverners Gohn cr-
worben, dessenWitwe

es noch 1862 besaß. An ihn erinnerc nachstehende, übcr eincm arr dcr westlichen Seite
des hinrer dem Herrenhausc liegendcn Gartens cingelasscncn, rricht mchr bcnutzten Mauer
pförcchen eingegrabene Irrschrifr: >789 — ch p. 8. L. Q. s. 6. bl. — Oucunt volentem
l^sts, l^lolentem trslrunt (den 2Villigcn führr das Gcschick, dcn Gcörrischcn schlcifc cs mit).

Zu Anfang des 16. Iahrhundcrrs, jcdcnfalls vor 1825, kam Lüntcnbcck an den Gber-
konsistorialrat Rarl Ludwig pichan in Düsseldorf; scin Enkel, Ronsul Rarl Pichan «Zülscn-
bcck, veraußerce es 1886 an Gustav Xömer, von dessen Erbcn 1666 die Gcadr Elbcrfcld
das noch 56Z Morgen umfassende ^ittergut für Mark 825 666 crstand, die 1668 cin das
malerischc Gcsamtbild nicht unwesentlich beeintrachtigcndes neues Stallgkbaude an dcr öst-
lichcn Seite des vorderen Hofes aufführcn ließ.
 
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