17
abgerundet und befriedigend das Bild der Burg vor der Zerstörung war, zeigt der köstliche Kupferstich
aus MeitznerThesaurusPhilopoliticus, der nochDächer undTürme desZustandes um 16OO darstellt. Wenig
erfreulich ist dagegen der heutige Eindruck im Annern durch die falsche Nomantik, die bei der Erbauung
des Wirtschaftsgebäudes von Einsluß war, durch die unzweckmätzige Führung der Wege und durch das
überwuchernde Busch- und Strauchwerk an der verk'ehrten Stelle.
Der Verkehr in den Gasthüusern, die so vielfach in deutschen Burgruinen eingebaut sind, ohne datz da-
gegen die sonst so empfindlichen Ruinenschwärmer zu eifern wagen, pslegt serner ein sehr stoßweiser zu
sein — auch auf der Ebernburg fehlt ein Wirtshaus nicht — und die Menge der Menschen an schönen
Tagen ist schwer zur Schonung der alten Baureste und der Anlagen anzuhalten. Das weitz jeder, der die
Verwaltung ähnlicher Wallfahrtsorte, seien sie nun burglicher, kirchlicher oder landschaftlicher Art, kennen
gelernt hat. Zerstörungen
aber von Menschenhand und
Witterung vermindern den
Bestand allerunsererRuinen
sobald sie nicht mehr unter
Dach sind, unaufhaltsam.
Hier gilt es also ein-
zusehen und bei Übernahme
der Burg zunächst eine all-
gemeine gründliche Siche-
rung des alten Bestandes
herbeizuführen, — ferner
eine Entfernung aller Ge-
schmacklosigkeiten, wie des
Ritters imWirtshausgiebel,
dieses Giebels selbst usw.,
und endlich die von wohl-
überlegten Grundsätzen
ausgehendeHerrichtung des
Ganzen sür die Bewälti-
gung eines grotzenBesuches.
Es ist daher ersreulich, wenn die Erwerbung gelingt und später eine Stiftung die Burg zweckmäßig
verwaltet.
Rnsere Mitglieder und alle Burgenfreunde fordern wir daher, einem an uns gelangten Wunsche
ganz entsprechend, auf, für die Anstandsetzung der Burg auch ihrerseits Opfer zu bringen. Die Kreis-
kommunalkasse in Kreuznach nimmt Beiträge gern entgegen. Zu solchen Beiträgen werden unsere Mit-
glieder, die ebenso wie wir selbst ein rein sachliches Interesse an der Erhaltung unserer deutschen Burgen
haben, unabhängig von allen Meinungs-Verschiedenheiten auf kirchlichem Gebiete gern bereit sein.
abgerundet und befriedigend das Bild der Burg vor der Zerstörung war, zeigt der köstliche Kupferstich
aus MeitznerThesaurusPhilopoliticus, der nochDächer undTürme desZustandes um 16OO darstellt. Wenig
erfreulich ist dagegen der heutige Eindruck im Annern durch die falsche Nomantik, die bei der Erbauung
des Wirtschaftsgebäudes von Einsluß war, durch die unzweckmätzige Führung der Wege und durch das
überwuchernde Busch- und Strauchwerk an der verk'ehrten Stelle.
Der Verkehr in den Gasthüusern, die so vielfach in deutschen Burgruinen eingebaut sind, ohne datz da-
gegen die sonst so empfindlichen Ruinenschwärmer zu eifern wagen, pslegt serner ein sehr stoßweiser zu
sein — auch auf der Ebernburg fehlt ein Wirtshaus nicht — und die Menge der Menschen an schönen
Tagen ist schwer zur Schonung der alten Baureste und der Anlagen anzuhalten. Das weitz jeder, der die
Verwaltung ähnlicher Wallfahrtsorte, seien sie nun burglicher, kirchlicher oder landschaftlicher Art, kennen
gelernt hat. Zerstörungen
aber von Menschenhand und
Witterung vermindern den
Bestand allerunsererRuinen
sobald sie nicht mehr unter
Dach sind, unaufhaltsam.
Hier gilt es also ein-
zusehen und bei Übernahme
der Burg zunächst eine all-
gemeine gründliche Siche-
rung des alten Bestandes
herbeizuführen, — ferner
eine Entfernung aller Ge-
schmacklosigkeiten, wie des
Ritters imWirtshausgiebel,
dieses Giebels selbst usw.,
und endlich die von wohl-
überlegten Grundsätzen
ausgehendeHerrichtung des
Ganzen sür die Bewälti-
gung eines grotzenBesuches.
Es ist daher ersreulich, wenn die Erwerbung gelingt und später eine Stiftung die Burg zweckmäßig
verwaltet.
Rnsere Mitglieder und alle Burgenfreunde fordern wir daher, einem an uns gelangten Wunsche
ganz entsprechend, auf, für die Anstandsetzung der Burg auch ihrerseits Opfer zu bringen. Die Kreis-
kommunalkasse in Kreuznach nimmt Beiträge gern entgegen. Zu solchen Beiträgen werden unsere Mit-
glieder, die ebenso wie wir selbst ein rein sachliches Interesse an der Erhaltung unserer deutschen Burgen
haben, unabhängig von allen Meinungs-Verschiedenheiten auf kirchlichem Gebiete gern bereit sein.