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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 15.1914

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Nr. 4
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.32140#0104
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Burgenschau.

Die mit * versehenen Nachrichten sind eigene Mitteilungen unserer
Mitarbeiter. Nachdruck derselben nur mit Quellenangabe gestattet.

Wiederherstellungsarbeiten.

bummerod.

Aber die Wiederherstellungsarbeiten an den Nuinen der
Abteikirche und des 1138 gegründeten Zisterzienserklosters
Himmerod in der Eisel, über die wir bereits in Nr. 8 des
XIV. Fahrgangs berichteten, ist noch mitzuteilen, datz die Abts-
kapelle besonders sorgsam instand gesetzt und als Fundmuseum
eingerichtet wtude. Die Luken der mächtigen Kcller sind ebenso
wie die Eingänge freigelegt worden, so datz die Besichtigung
wesentlich erleichtert wurde. Am Kloster Himmerod wird alles
Vorhandene sorgsam erhalten, abcr leider nicht crgünzt. Von
den vorhandenen Mittclir (15 OOO Mk.) sind im lehten Aahre
9OOO Mk. vcrbraucht worden. Der Rest der Gelder wird in
diescm Iahre zur Sicherung der Überreste des Chores benuht
wcrden.

N)am2.

Die Arbeiten zur Wiederherstellung des Kurfürstlichen
Schlosscs in Mainz sind numnehr bis zur letzten Baupcriode
gediehen. Für diese wird die Summe von 51O OOO Mk. an-
gefordert. Aus der Zusainmenstellung der bisher aufgewendeten
Summen crgeben sich solgcnde Kosten: von 1899—19O2 aus-
gcführte Vorarbeiten 51 98O Mk., erste Bauperiode (19O2 bis
19Oö) 555 OS7Mk., zweite Bauperiode (1907—1910) 294 592 Mk.
dritte Bauperiode (191O—1915) 31OOOO Mk. Mit der jeht
angeforderten Summe von 51S OOO Mk. crgeben sich also als
Gcsamtkostcn 1 5O5 S59 Mk. Damit wcrden die ursprünglich
vcranschlagten Gesamtkostcn um rund 5O5 OOO Mk. übcr-
schrittcn. Nach den getrofsencn Vereinbarungen werdcn die
Kosten der Wiederherstellung in der Weise verteilt, daß aus das
Neich und den Hessischen Staat je ein Viertcl, aus die Stadt
Mainz die Hülfte der Kosten cntfallcn.

Erhaltungsarbeiteii.

Geverungen.

Zur Erhaltung der Burg Bevcrungen an der Weser werden
zurzeit umfangrciche Arbcitcn ausgcführt. Die Burg ist im
Iahre 1552 vom Stist Padcrborn zum Schutz gegcn rüuberischc
Übcrfülle aus die Ansiedlung Bcvcrungcn erbaut wordcn.
1417 sind der Ansiedlung durch den Bischos Dictrich von Pader-
born die Stadtrechte vcrlichen worden. Die Burg, die seitdem
mehr und mehr versiel, blieb bis 18O2sürstbischöfliches Kammcr-
gut. Spüter war sic vorübergchcnd im Bcsih cines Frciherrn
von Metternich, von dem sic die Stadt kauste.

*Uamack.

Insolge eingedrungcncn Rcgenwassers und der darauf-
folgendcn Winterfröste ist am 15. April 1914 cin grotzes
Stück Mauerwerk der Ruine Kamack bei Leitmeritz
(Böhmen) e i n g c st ü r z t. Gutsbcsitzer A. Richtcr ließ
daraufhin die ersorderlichen Neparaturen vornchmen. Funde
wurden bci den Arbeitcn nicht gemacht. Schon im Wintcr 19O2
war vom Turm der Nuine ein grötzeres Stück Maucrwerk ab-
gestürzt, woraus größere Sicherungsarbeiten vorgcnommen
wurden.

7<erpen.

Die Erhaltungsarbeiten an der Burgruine Kerpen in der
Eifel, die im Vorjahre in Angriff genonnnen wurden, sind
nunmehr beendet und die Übergabe der Bauwcrke seitens der
Bauleitung an die Gcmeinde soll am 14. Iuni ersolgcn.

Nieclermanöerscheicl.

Die Erhaltungsarbeiten an der dcm Eifelverein gehörigen
Burgruine Niedermanderscheid, zu der das Kultusministerium
eine Beihilfe von 5OOO Mk. bcwilligt hat, sind unter der Ober-
leitung des Kgl. Hochbauamts in Tricr in Angriff genonnnen
worden.

Nothberg.

Die im Vorjahre abgebrochencn Instandsetzungsarbeiten an
der Burgruine Nothberg bei Dürcn (Nhld.) sollen inöglichst bald
wieder aufgcnommen werdcn. Die Stadtvcrordneten von
Eschweiler haben bcschlosscn, sich an den Kostcn der Arbeiten zu
beteiligen, auch die übrigen Nachbargemeindcn, der Krcis und
die Provinz sollcn um Beihilsen gebctcn werden. Der Esch-
wciler Bergwcrksverein hat eine zweite Spende von 1OO Mk.
gestiftct.

Sausrburg.

Die Nuine einer der vielen ehemaligen Burgen dcr Sickin-
gcr, dcr Sauerburg im Sauertal bei Lorch, ist vor 5 Iahren in
Form eincr moderncn Villa teilweise umgebaut worden. Über
neuere Arbeiten an dcr Sauerburg berichtct nun das Wies-
badencr Tageblatt. Wir entnehmcn daraus kurz das Folgcndc:
„Dcr mächtige, von oben bis unten gespaltcnc Bergfried mit
seinen fast 5 Mcter starkcn Mauern ist damals in verfallencm
Zustand belasscn worden. Nunmehr hat es sich gezeigt, daß
der Bestand dcs Turmcs schr gefährdet ist und die Gefahr be-
steht, datz cr eines Tages einstürzen wird, da die Rissc sich in
letzter Zeit beständig vergrößcrten. üin der Gcfahr vorzu-
beugcn, lützt der Besitzer, Geh. Legationsrat Dr. v. Loehr,
zurzeit cine ebcnso kostspiclige wie technisch interessante Re-
paratur vornehmen. üm die geborstcnen Mauern werden
müchtigc Eiscngürtel gclcgt und die Nisse möglichst zusammen-
zuziehcn versucht (?). Die Spaltcn werdcn sodann im
untercn Teil wieder zugemauert, während die Fundamente
durch Stützmauern verstärkt werden, und man hofft, dieses
Stück Nomantik dadurch dcr Nachwelt erhaltcn zu können."
Wir sind der Meinung, datz die Anbringung von Eisengürtcln
um die geborstenen Mauern große Bedcnkcn hat, da eiserne
Anker und dergl. erfahrungsgemätz stets durch die Wärme-
schwankungen in Bcwegung bleiben, unter ümständen also mehr
schaden wie nühen. Auch ein Vermauern der Nisse kann nur
bei sehr sachgcmätzer Ausführung vorteilhaftcn Einflutz habcn.

Virneburg.

An der Burgruinc Virneburg in der Eifcl werdcn vom
Nhcinischcn Verein für Denkmalpflcge, dcm die Ruine jetzt
gehört, Erhaltungsarbcitcn vorgcnommcn werden, um die
Einsturzgcfahr der Hauptmauern zu bcscitigcn.

Ausgrabungen und Funde.

Samarra (iDesopotamien).

Mit Unterstühung der Generalverwaltung der Berlincr
Museen und derKaiser-Wilhelm-Gesellschaft sind
in Samarra in Mesopotamicn umsangreiche Ausgrabungcn vor-
 
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