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sowie den Rest des Schlosses grotzenteils zu retten. Auch der Südflügel ist vom Brand verschont ge-
blieben, hat aber beträchtlichen Wasserschaden erlitten. Die beiden übrigen Flügel sind ganz unbeschädigt
und werden weiter bewobnt. Der grohe Treppenturm hat dagegen sehr gelitten, ebenso der Cckturm
zwischen Westslügel und Südwest-
slügel, der ganz ausbrannte bis
aus den sesten massiven Helm.
Die Arsache des Feuers ist
noch nicht bekannt geworden, doch
hat sich auch hier wieder gezeigt,
daß selbst in einem wohl behüteten
und bewohnten Bau durch ein
Zusammentressen widriger Am-
stände ein plöhlicher Brand, der
nicht im Entstehen gelöscht wird,
schnell eineir Amsang annehmen
kann, der die Bekämpsung sast
unmöglich macht, jedensalls aber
ungeheure Werte vernichtet. Un-
sere durchschnittlichen Feuerlösch-
einrichtungen in Schlössern und IU'-b. 17. Schloh Schwerin nach dem Brande.
Burgen werden leider in solchen
Fällen nur zu oft versagen. Wie viele unserer Burg- und Schloßbesiher, namentlich auf dem Lande,
haben überhaupt moderne Löscheinrichtungen angelegt?
Äber den Hergang des Brandes ist solgendes zu sagen: Am 14. Dezember 1913, abends um
9j^Uhr, brach im Schweriner Schlosse,
und zwar neben dem goldenen Saale,
Feuer aus. Die Feuerwehr tras ein,
als das Feuer schon „in hohen Garben
aus den Fenstern schlug", und die
Schloßsprihe und süns städtische Damps-
sprihen waren nicht in der Lage, noch
dazu gegen den Sturm, den Brand-
herd mit Ersolg unter Wasser zu sehen.
Die Hamburger und Rostocker Wehren
trafen zwischen 2 und 3 Ahr morgens
in Schwerin ein, als auch der Südwest-
slügel bereits in Flammen stand. Gegen
Morgen des 15. Dezember konnte end-
lich am Südslügel das Feuer zum
Stehen gebracht werden.
Die Kunstschätze und wichtigen
Akten und Urkunden wurden in Sicher-
heit gebracht. Möbel dagegen sind zum
großen Teile vernichtet. Wieviel bei 21l>b. 1S. Schloh Schwerin. Grundritz vor dem llmbau von 184Z—1857.
dem gewaltsamen Amzug außerdem
beschädigt ist, wird sich jeder Fachmann denken können. Die Schätzung des Brandschadens, den ver-
schiedene Versicherungsgesellschasten zu tragen haben, beträgt nahezu 1^4 Millionen. Die Verwüstung
der inneren Architektur des Schlosses ist eine ganz gewaltige. Die hölzernen Dachstühle und Balken-
lagen haben beim Cmsturz weitere gewaltige Schäden angerichtet. Doch stehen die Amfassungsmauern,
sowie den Rest des Schlosses grotzenteils zu retten. Auch der Südflügel ist vom Brand verschont ge-
blieben, hat aber beträchtlichen Wasserschaden erlitten. Die beiden übrigen Flügel sind ganz unbeschädigt
und werden weiter bewobnt. Der grohe Treppenturm hat dagegen sehr gelitten, ebenso der Cckturm
zwischen Westslügel und Südwest-
slügel, der ganz ausbrannte bis
aus den sesten massiven Helm.
Die Arsache des Feuers ist
noch nicht bekannt geworden, doch
hat sich auch hier wieder gezeigt,
daß selbst in einem wohl behüteten
und bewohnten Bau durch ein
Zusammentressen widriger Am-
stände ein plöhlicher Brand, der
nicht im Entstehen gelöscht wird,
schnell eineir Amsang annehmen
kann, der die Bekämpsung sast
unmöglich macht, jedensalls aber
ungeheure Werte vernichtet. Un-
sere durchschnittlichen Feuerlösch-
einrichtungen in Schlössern und IU'-b. 17. Schloh Schwerin nach dem Brande.
Burgen werden leider in solchen
Fällen nur zu oft versagen. Wie viele unserer Burg- und Schloßbesiher, namentlich auf dem Lande,
haben überhaupt moderne Löscheinrichtungen angelegt?
Äber den Hergang des Brandes ist solgendes zu sagen: Am 14. Dezember 1913, abends um
9j^Uhr, brach im Schweriner Schlosse,
und zwar neben dem goldenen Saale,
Feuer aus. Die Feuerwehr tras ein,
als das Feuer schon „in hohen Garben
aus den Fenstern schlug", und die
Schloßsprihe und süns städtische Damps-
sprihen waren nicht in der Lage, noch
dazu gegen den Sturm, den Brand-
herd mit Ersolg unter Wasser zu sehen.
Die Hamburger und Rostocker Wehren
trafen zwischen 2 und 3 Ahr morgens
in Schwerin ein, als auch der Südwest-
slügel bereits in Flammen stand. Gegen
Morgen des 15. Dezember konnte end-
lich am Südslügel das Feuer zum
Stehen gebracht werden.
Die Kunstschätze und wichtigen
Akten und Urkunden wurden in Sicher-
heit gebracht. Möbel dagegen sind zum
großen Teile vernichtet. Wieviel bei 21l>b. 1S. Schloh Schwerin. Grundritz vor dem llmbau von 184Z—1857.
dem gewaltsamen Amzug außerdem
beschädigt ist, wird sich jeder Fachmann denken können. Die Schätzung des Brandschadens, den ver-
schiedene Versicherungsgesellschasten zu tragen haben, beträgt nahezu 1^4 Millionen. Die Verwüstung
der inneren Architektur des Schlosses ist eine ganz gewaltige. Die hölzernen Dachstühle und Balken-
lagen haben beim Cmsturz weitere gewaltige Schäden angerichtet. Doch stehen die Amfassungsmauern,