167
Abb. IZö. Burg Felsberg in Hessen. Südseite.
und dessen Söhne Widekind und
Berthold um 1286. An Felsberg
selbst, Burg und Stadt, hatten
die letzten Felsberger Grasen
sreilich keinen Anteil mehr, be-
reits 12Z8 müssen dort die Land-
grasen von Thüringen Herren
gewesen sein. In einer Arkunde
des Landgrafen Heinrich Raspe
von Thüringen vom 29.Septem-
ber 1238 stoßen wir auf dessen
Vasall Hermann von Felsberg,
aus einem dort angesessenen Mi-
nisterialen- bzw. Nittergeschlecht,
der mit den Grasen von Felsberg
nichts gemein hat.
Graf Berthold der Ältere von
Felsberg, durch seine Mutter
Sophie von Homburg an der Weser begütert, zog nach Niedersachsen, nachdem er seine hessischen Güter
1253 dem Kloster Breitenau an der Fulda vermacht hatte.
Nach dem Tode Graf Gisos IV. von Gudensberg, aus dem Geschlecht der aus dem Oberlahngau
stammenden Gisonen, der seinen Schwiegervater, den lehten Wernerischen Grasen von Gudensberg,
beerbt hatte und dadurch in den Besih des Hauptteils von Niederhessen gelangt war, kamen dessen sämtliche
Besitzungen um das Iahr1122 durch Vermählung seiner Tochter Hedwig mit dem Landgrasen Ludwig I.
von Thüringen an die Thüringer Landgrasen. Dem Felsberger Grasenhause wird es sehr schwer ge-
worden sein, gegenüber den Landgrafen seine Selbständigkeit zu behaupten, da dieselben durch die vor-
erwähnte Heirat grotze Besitzungen in Niederhessen erwarben. Die Landgrasen scheinen demnach die letzten
Felsberger Grasen durch ihr erdrückendes Übergewicht aus Hessen geradezu verdrängt zu haben.
Die erste sichere Arkunde von
einer geschlossenen Ortschast Fels-
berg unterhalb der Burg stammt
aus demIahre1247. Am28.Mai
1247 verlieh Herzog Heinrich von
Brabant als Vormund seines
Sohnes Heinrich, des späteren
ersten Landgrasen von Hessen,
das Patronat der Kirche zu Fels-
berg dem deutschen Orden, eine
Versügung, die von des Herzogs
Witwe Sophie am 25.März1248
bestätigt wurde. Der Orden
gründete hier eine Komturei, die
bis zur Auslösung des Ordens in
den Staaten des Rheinbunds im
Iahre 1809 bestanden und erheb-
lichzurHebung undVergrötzerung
des OrtesFelsberg mitgewirkthat.
Als Stadt erscheint Felsberg
zuerst am 1. März 1286 mit einem Abb. 1Z7. Burg Felsberg in Hessen. Nordseite.
Abb. IZö. Burg Felsberg in Hessen. Südseite.
und dessen Söhne Widekind und
Berthold um 1286. An Felsberg
selbst, Burg und Stadt, hatten
die letzten Felsberger Grasen
sreilich keinen Anteil mehr, be-
reits 12Z8 müssen dort die Land-
grasen von Thüringen Herren
gewesen sein. In einer Arkunde
des Landgrafen Heinrich Raspe
von Thüringen vom 29.Septem-
ber 1238 stoßen wir auf dessen
Vasall Hermann von Felsberg,
aus einem dort angesessenen Mi-
nisterialen- bzw. Nittergeschlecht,
der mit den Grasen von Felsberg
nichts gemein hat.
Graf Berthold der Ältere von
Felsberg, durch seine Mutter
Sophie von Homburg an der Weser begütert, zog nach Niedersachsen, nachdem er seine hessischen Güter
1253 dem Kloster Breitenau an der Fulda vermacht hatte.
Nach dem Tode Graf Gisos IV. von Gudensberg, aus dem Geschlecht der aus dem Oberlahngau
stammenden Gisonen, der seinen Schwiegervater, den lehten Wernerischen Grasen von Gudensberg,
beerbt hatte und dadurch in den Besih des Hauptteils von Niederhessen gelangt war, kamen dessen sämtliche
Besitzungen um das Iahr1122 durch Vermählung seiner Tochter Hedwig mit dem Landgrasen Ludwig I.
von Thüringen an die Thüringer Landgrasen. Dem Felsberger Grasenhause wird es sehr schwer ge-
worden sein, gegenüber den Landgrafen seine Selbständigkeit zu behaupten, da dieselben durch die vor-
erwähnte Heirat grotze Besitzungen in Niederhessen erwarben. Die Landgrasen scheinen demnach die letzten
Felsberger Grasen durch ihr erdrückendes Übergewicht aus Hessen geradezu verdrängt zu haben.
Die erste sichere Arkunde von
einer geschlossenen Ortschast Fels-
berg unterhalb der Burg stammt
aus demIahre1247. Am28.Mai
1247 verlieh Herzog Heinrich von
Brabant als Vormund seines
Sohnes Heinrich, des späteren
ersten Landgrasen von Hessen,
das Patronat der Kirche zu Fels-
berg dem deutschen Orden, eine
Versügung, die von des Herzogs
Witwe Sophie am 25.März1248
bestätigt wurde. Der Orden
gründete hier eine Komturei, die
bis zur Auslösung des Ordens in
den Staaten des Rheinbunds im
Iahre 1809 bestanden und erheb-
lichzurHebung undVergrötzerung
des OrtesFelsberg mitgewirkthat.
Als Stadt erscheint Felsberg
zuerst am 1. März 1286 mit einem Abb. 1Z7. Burg Felsberg in Hessen. Nordseite.