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und die Äauspflege, die von zwci fest angestellten Frauen
besorgt wird. Diesc Kauspflege nimmt den erkrankten Frauen
und Wöchnerinnen die Sorge für ihre Kausarbeit ab; sie wurde
wieder viel begehrt und erforderte eine Ausgabe von 311 Mk.
Die im Besitze des Vereins befindlichen Krankengeräte wurden
vielfach und unentgeltlich ausgeliehen. Armen Frauen bietet
der Verein Gelegenheit zum Verdicnste durch Strickarbeit, für
die 48 Mk. aufgewendet wurden. 16 Damen des Stadtteils
fördenen die Vereinsarbeit durch Verabreichung gesunder und
kräftiger Mittagskost und machtcn sich dadurch um den Verein
verdient.

Der Verein dankt auch dem Kirchenchor der Ivhannis-
kirche, der ihni den Ertrag eines Wohltätigkeitskonzertes mit
345.35 Mk. überrcichtc.

Der katholische Fürsorgeverein sorgte im Iabre
1910 für 175 erwachsene Schützlinge. Vvn diesen waren 106
im Paulusheim; außerdem beherbergte darselbc -14 Kinder.
Awei von den Klcinsten sind trotz bester ärztlicher Knlfe ge-
storben. Aus der Zahl der Pflegebetvhlenen waren 28 evange-
lisch. Der Verein verniitteltc 20 geeignete Dienststellen und gab
15 Kinder in Pflege; 9 Mädchen wurden iu anderen Anstalren
untergebracht, 20 an andere Ortsgruppen des Vereins über-
wiesen. In 16 Fällen wurden Töchter durch Bemühung des
Vereins mit den Eltern ausgesöhnt.

Anterstützung gewährte der Verein in 33 Fällen; mehrmals
wurde auch Personen, die sich nicht ini Äeim befanden, Äand-
arbeit verschafft. Für 25 Pflegcbefohlene übernahm er die
Vegelung geschäftlicher Angelegenheiten und durftc bei schwierigen
Fällen immer auf die opferwillige Äilfe des >uristischen Beirats,
löerrn Rechtsanwalt Dr. lftelm, rechnen.

Llnter Mitwirkung des Vereins wurde in .ftcidelberg die
„Iugendgerichtshilfe" eingerichtet. Durch Iustizministerialerlaß
vom 28. Mai 1910 erhielt er ftir seine Vorfltzende, Frau
Gräfin Graimberg, die Erlaubnis, die weiblichen Gefangenen
im hiesigen Amtsgefängnis zu besuchen, wenn diese den Wunsch
dazu aussprechen.
 
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