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Chronik der Stadt Heidelberg — 18.1910 (1913)

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https://doi.org/10.11588/diglit.2734#0188
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173

Das städtische chemische Laboratorium hat durch
seine sorgfältigen Llntersuchungen der in Äeidelberg verkauften
Nahrungsmittel der Volksgesundheit erhcbliche Dienste geleistet.
Es wurden 1300 Antersuchungen ausgeführt, die zu 276 Be-
anstandungen führten. Es erfolgten
1034 Llntersuchungen im Auftrag des Großh. Bezirksamts,

11 .. der „ Staatsanwaltschaft,

59 .. „ „ „ städttschen Behörden,

196 „ „ von Privaten.

Zn 74 Fällen erfolgte Bestrafung; davon in 72 Fällen
Geldstrafe in der Gesamthöhe vou 2674 Mk. Die Gebühren
für die Lintersuchungen betrugen 2128 Mk., sodaß der Stadt-
kasse hieraus der Bctrag von 4802 Mk. zufloß.

Weitaus die meisten Geldstrafen erfolgten wegen Berkaufs
schlechter Milch: 55 Fälle mit 2534 Mk. Geldstrafen.

Im einzelnen besagt der Bericht:

Zm Berichtsjahre wurden 660 Milchproben untersucht
und zwar:

629 Probei: iin Auftrage der Polizei,

30 „ „ ftädtischen Interefle,

1 Probe „ Auftrage von Privaten.

660 Proben.

Davon wurden 207 Proben wegen Wasserzusatz, Ent-
rahmung oder beidem beanstandet. In mehreren Fällen ergaben
auch die wiederholten Llntersuchungen der Stallprobenmilch als
dirsache der Minderwertigkeit nicht etwa betrügerische Brbeirs-
weise des Produzenten, sondern eine nachlässige Behandlung
der LZühe.

Die hohe Zahl der verfälschten Proben ist zum Teil
darauf zurückzuführen, daß im Falle einer Beanstandung hinter-
einander 3—4 Proben erhoben wurden, um auch bei geringer
Entrahniung und geringem Wasserzusatz den Beweis einer vor-
fählichen Berfälschung erbringen zu können.

Wenn von Gesundheitspflege die Rede ift, dann darf die
Wirkfamkeit des Bereins für Verbesserung der Frauen-
kleidung nicht vergeflen werden, der durch Belehrung und
 
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