Chronik der Stadt Heidelberg (18.1910 (1913))

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Björnstjerne Björnson und ihre Zeitgenossen" erworben, das
in der Teubnerschen Sammlung „AuS Natur- und (Keisteswelt"
erschienen ist. Ncben der nordischen Philologie betrieb Professor
Kahle die Volkskunde als Spczialfach und gerade in sciner
Eigenschaft alS volkSkundlicher ssorscher war eS ihin vergönnt,
in unserer badischen Keimat, die ja nur seine Adoptiv-Äeimat
war, eine außerordentlich segenSreiche Tatigkeit zu entfalten.
Er war der Säauptorganisator des badischen Vereins fiir VvlkS-
kunde, der heute als „Badische Äeiinat" über ganz Baden
verbreitet ist. lObne Äberhebung darf man sagen, dieser Verein
und seine bishengen erfreulichen Icesultaie sind KahleS Werk.
Dabei stand cr auch dem Verein für Volkskunde in Berlin,
dem hessischsn Verein für Volkskunde iind der Wiencr Authro-
pologischen Gesellschaft nahe. In zahlreichen Vortragsabenden,
ForschungsauSflügen — man erinnere sich an die alljährlichen
Besuche des FastenradeS und der Spinnstube in Langental — hat
Professor Kahle uns Saeidelberger nnt interessanten Ergebnissen
der badischen volkskundlichen Forschnng vertraut gemacht. Nicht
unvcrgessen darf die hiiigebungsvoUc, von reichen Erfvlgen ge
krönte Tätigkeit KahleS sür und im „Deutschcn Schulverein"
sVerein für das Deutschtilm im Auslaiidc) bleibcn. Erst kürz-
lich noch hat er den „Deutscben Abend" durch eine gehaltvolle
Ansprache verschönt. Politisch war Kahle den Linksliberalen
zuzurechnen. So isi mit ihni ein Mann dahingegangen, der
eine auherordentlich vielseitige und fruchtbare Tätigkeit entfaltet
hat. Dies und die sympathischen Eigenschaften scineS Charakters,
die Leutseligkeit seineS Wesens, seinc Anhänglichkcit an Äeidel-
berg und seine Bevölkerung, seine Verdienste um die badische
.fteimat überhaupt sichcrn ihm ein dankbares Gedenken. >

Ehre und treues Gedenken sci dieser großen Iahl von
Opfern des Zahrcs l9l0 gewidmet, die hier genannt sind,
aber auch allen denen, die die Chronik nicht namentlich hat
aufführen können.