Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Denkmalpflege: Auszug aus d. stenograph. Berichten d. Tages für Denkmalpflege 1900 - 1912 — 2.1913

DOI Heft:
I. Die Praxis der Denkmalpflege
DOI Artikel:
3. Erhaltung der Baudenkmäler und Versuche mit Steinerhaltungsmitteln
DOI Artikel:
4. Technisches aus der Denkmalpflege und Materialien der Denkmalpflege
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29655#0073
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Technisches aus der Denkmalpflege.

57

Tn bezug auf die Zweckmäßigkeit der Versuche ist zu bemerken, daß
zuletzt ja auch eine Feststellung, daß die Tränkungsmittel keinen Nutzen
haben, von Wert sein würde. Auch dann halte ich die Versuche nicht für
vergeblich, weil dann alle weiteren Versuche der Baubeamten unterbleiben
könnten. Bis jetzt habe ich aber doch die Hoffnung, daß in manchen Fällen
etwas zu erreichen ist. Eins ist allerdings schon jetzt sicher festgestellt:
eine Fluatierung von Marmor ist nicht zweckmäßig.

4. Technisches aus der Denkmalpflege und Materialien
der Denkmalpflege

a) Technisches aus der Denkmalpflege

Halberstadt 1912

Referent: Geheimer Oberbaurat HoSfeld-Berlin:

Hochgeehrte Herren! Die vorjährige erste mit dem Bunde Heimat-
schutz gemeinsame und sogar auf das befreundete Österreich ausgedehnte
Tagung ist vorübergerauscht, festlich und froh und, wie von denen, die an ihr
teilnehmen konnten, bestätigt wird, reich an Ergebnissen allgemeiner, das Zu-
sammenwirken von Denkmalpflege und Heimatschutz fördernder Art.

Erfreuliche Anzeichen liegen dafür vor, daß der Schritt, den wir mit
unserer Vereinigung getan haben, ein wirksames Mittel ist, sich zu ver-
ständigen und die gemeinsamen Ziele zu beiderseitiger Befriedigung zu er-
reichen.

Als wir vor zwei Jahren unsere neue Organisation beschlossen, waren
wir uns jedoch klar darüber, daß die Sonder-Tagungen zwischen jenen großen,
auf weite Kreise berechneten Versammlungen ihrem Zwecke nur dann ent-
sprechen können, wenn sie der Erörterung von wissenschaftlichen, künst-
lerischen und praktischen Einzelfragen oder Teilgebieten gewidmet werden.

Diese Erkenntnis gibt mir den Mut, heute vor Sie zu treten mit der
Besprechung einiger Dinge, die zwar recht nüchtern aussehen, die aber doch
für die praktische Denkmalpflege von nicht geringer Bedeutung sind.

Über Technisches aus der Denkmalpflege will ich mich äußern,
über Fragen, die dem größten Teil von Ihnen zwar kaum etwas Neues bringen,
in denen aber doch verschiedene Auffassungen herrschen können, und von deren
Wichtigkeit sich jeder überzeugt haben wird, der sich Jahre hindurch mit
Denkmalpflege-Angelegenheiten beschäftigt hat.

Den Begriff des Vertragsgegenstandes zu erläutern und bestimmt zu
begrenzen erscheint nicht erforderlich. Zu bemerken wäre in dieser Hinsicht
nur, daß vornehmlich diejenigen Dinge ins Auge gefaßt wnrden sollen, die sich
als Feinde der Denkmalpflege darstellen. Auch wird es sich in der
Hauptsache um solche Fragen handeln, die bei kirchlichen Baudenkmälern
aufzutreten pflegen. Dabei soll das Übergreifen ins Künstlerische, wenn es
sich der Natur der Sache nach auch nicht völlig ausschalten läßt, doch auf
das Nötigste eingeschränkt werden. Es sollen technische Dinge besprochen
werden, Dinge, die sich immerhin als ein Gebiet für sich erörtern lassen. •—
Weiterer allgemeiner Vorbemerkungen will ich mich enthalten und will schnell
in die Sache selbst hineingehen.
 
Annotationen