DOI Heft:
I. Die Praxis der Denkmalpflege
DOI Artikel:6. Gartenkunst und Denkmalpflege
DOI Artikel:7. Kennzeichnung wiederhergestellter Teile an alten Baudenkmälern
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.29655#0172
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Kennzeichnung' wiederhergestellter Teile.
deren offene Bögen einzelne denkwürdige und künstlerisch wertvolle Grab-
steine des alten Friedhofes aufzustellen sind.
Vielleicht bin ich hier und da weiter als Ihnen notwendig erscheint vom
eigentlichen Gegenstände unserer Betrachtungen abgeschweift, zuweilen aller-
dings mit Bewußtsein, wo mir der Zusammenhang mit dem Denkmalschutze
selber zweifelhaft war. Im Tasten nach einer Abgrenzung waren Vorstöße
in das unbekannte Gebiet unvermeidbar, an anderen Stellen mag ich dagegen
weit hinter den Grenzen zurückgeblieben sein. Diese Unvollkommenheiten
auszugleichen, wird weiterer Arbeit überlassen bleiben müssen.
7. Kennzeichnung wiederhergestellter Teile an alten
Baudenkmälern
Düsseldorf 1902
Referent: Architekt Bodo Ebkardt-Grunewald:
Schon in Freiburg habe ich der Versammlung vorgeschlagen: eine
bestimmte Art, wie wiederhergestellte Denkmäler am besten zu zeichnen
wären, in Erwägung zu ziehen.
Der Gedanke ist ja nicht von uns in Deutschland ausgegangen, wenn
auch hin und wieder nach dem persönlichen Ermessen des einzelnen Aus-
führenden die Denkmäler entweder an einzelnen Stellen gezeichnet sind oder
durch eine Inschriften-Tafel der Vorgang der Wiederherstellung festgelegt
ist. Doch ist im allgemeinen eine Kennzeichnung oft unterblieben, nament-
lich eine Kennzeichnung, welche sich soweit erstreckt, daß bei einer Wieder-
herstellung die einzelnen neuen und alten Teile mit Sicherheit aus^inander-
zuseheiden wären.
Der Konservator des Kantons Waadt, Herr Architekt Naef, hat nun
in der Schweiz angeregt, daß eine Vereinbarung über diesen Gegenstand
stattfinden sollte, und er hat seine Kennzeichnungen in 3 verschiedenen Zeichen
zusammengefaßt: er schreibt entweder nur eine Jahreszahl und R 1, also
als vollständig freie Wiederherstellung: Restauration libre, oder eine Jahres-
zahl und R f, das ist eine Restauration facsimile, eine Wiederherstellung
nach einem vorhanden gewesenen oder korrespondierenden Bauteil, der ganz
genau nachgeahmt ist, oder er schreibt endlich nur eine Jahreszahl, wenn
derselbe als ganz neuer Beitrag ausgeführt ist.
Es würde sich nun fragen, ob wir in Deutschland uns dieser Methode
ohne weiteres anschließen. Ich glaube, es würde zu weit führen, das Für
und Gegen in sprachlicher und in anderer Beziehung hier vor dem Plenum
zu verhandeln. Jedenfalls ist es dankbar zu begrüßen, daß die Schweizer
Konservatoren bei ihrer Zusammenkunft im vorigen Jahre beschlossen haben,
solange mit der Festsetzung ihrer Zeichen zu warten, bis in Deutschland
etwas Ähnliches beschlossen worden sei. Es war im vorigen Jahre in Frei-
burg der Beschluß gefaßt, daß darüber beraten und zu diesem Denkmaltage
bereits etwas Bestimmtes vorgelegt werden sollte. Das ist leider unter-
blieben, die Kommission ist noch nicht gebildet. Das wäre aber jetzt noch
zu machen.
Kennzeichnung' wiederhergestellter Teile.
deren offene Bögen einzelne denkwürdige und künstlerisch wertvolle Grab-
steine des alten Friedhofes aufzustellen sind.
Vielleicht bin ich hier und da weiter als Ihnen notwendig erscheint vom
eigentlichen Gegenstände unserer Betrachtungen abgeschweift, zuweilen aller-
dings mit Bewußtsein, wo mir der Zusammenhang mit dem Denkmalschutze
selber zweifelhaft war. Im Tasten nach einer Abgrenzung waren Vorstöße
in das unbekannte Gebiet unvermeidbar, an anderen Stellen mag ich dagegen
weit hinter den Grenzen zurückgeblieben sein. Diese Unvollkommenheiten
auszugleichen, wird weiterer Arbeit überlassen bleiben müssen.
7. Kennzeichnung wiederhergestellter Teile an alten
Baudenkmälern
Düsseldorf 1902
Referent: Architekt Bodo Ebkardt-Grunewald:
Schon in Freiburg habe ich der Versammlung vorgeschlagen: eine
bestimmte Art, wie wiederhergestellte Denkmäler am besten zu zeichnen
wären, in Erwägung zu ziehen.
Der Gedanke ist ja nicht von uns in Deutschland ausgegangen, wenn
auch hin und wieder nach dem persönlichen Ermessen des einzelnen Aus-
führenden die Denkmäler entweder an einzelnen Stellen gezeichnet sind oder
durch eine Inschriften-Tafel der Vorgang der Wiederherstellung festgelegt
ist. Doch ist im allgemeinen eine Kennzeichnung oft unterblieben, nament-
lich eine Kennzeichnung, welche sich soweit erstreckt, daß bei einer Wieder-
herstellung die einzelnen neuen und alten Teile mit Sicherheit aus^inander-
zuseheiden wären.
Der Konservator des Kantons Waadt, Herr Architekt Naef, hat nun
in der Schweiz angeregt, daß eine Vereinbarung über diesen Gegenstand
stattfinden sollte, und er hat seine Kennzeichnungen in 3 verschiedenen Zeichen
zusammengefaßt: er schreibt entweder nur eine Jahreszahl und R 1, also
als vollständig freie Wiederherstellung: Restauration libre, oder eine Jahres-
zahl und R f, das ist eine Restauration facsimile, eine Wiederherstellung
nach einem vorhanden gewesenen oder korrespondierenden Bauteil, der ganz
genau nachgeahmt ist, oder er schreibt endlich nur eine Jahreszahl, wenn
derselbe als ganz neuer Beitrag ausgeführt ist.
Es würde sich nun fragen, ob wir in Deutschland uns dieser Methode
ohne weiteres anschließen. Ich glaube, es würde zu weit führen, das Für
und Gegen in sprachlicher und in anderer Beziehung hier vor dem Plenum
zu verhandeln. Jedenfalls ist es dankbar zu begrüßen, daß die Schweizer
Konservatoren bei ihrer Zusammenkunft im vorigen Jahre beschlossen haben,
solange mit der Festsetzung ihrer Zeichen zu warten, bis in Deutschland
etwas Ähnliches beschlossen worden sei. Es war im vorigen Jahre in Frei-
burg der Beschluß gefaßt, daß darüber beraten und zu diesem Denkmaltage
bereits etwas Bestimmtes vorgelegt werden sollte. Das ist leider unter-
blieben, die Kommission ist noch nicht gebildet. Das wäre aber jetzt noch
zu machen.