Häuser habe absteigen lassen, ihm dann
allerdings eine andere Wohnung, aber
wieder in einem Gasthaus zum schwarzen
Bären angemiesen habe, wo er auch nur ein
Zimmer habe. Die Herzogin sucht nunmehr
ihrerseits dieser Beschwerde abzuhelfen und
für den Gesandten ein besseres Qnartier
ans eigene Kosten zu mieten". Sie hoffte
offenbar dadurch mit Recht denselben noch
mehr für ihre Angelegenheiten zu gewinnen.
Bald gab es nene Kränkungen. Am 4. Mai
1737 wurde die von Herzog Karl Alexan-
der aufgestellte katholische Kirchenmusik oder
-Kapelle einfach in aller Stille und ohne
der Herzo giu - Witwe ei n Wort zn
sagen abgeschafft, wogegen sie vergeblich
protestierte. Mit Recht wohl meinte Raab:
„man will dadurch bezwecken einmal, daß
die bevorstehenden Exeqnien ohne die
nach unserem Kirchengebrauch gewöhnliche
Tranermufik abgehalten werden müssen,
und daß weiter die Herzogin und die Prin-
zen keinen solennen katholischen Kirchen-
dienst auch nur in ihrer Wohnung mehr
halten lassen können". Die Herzogin hatte
übrigens sofort nach erhaltener Kunde den
Geheimen Rat Z e ch^) zu sich kommen
lassen und gegen denselben dieses aber-
maligen, unerwarteten Unternehmens halber
mit dem Anhang protestiert, daß er dem
Administrator hinterbringen und vorstellen
solle, wie sie sowohl für sich, als ihren
katholischen Erbprinzen die von dem seligen
Herzog aufgestellte Kapelle allerdings haben
müsse, es sie daher sehr befremde, daß man
ihnen solche ganz eigenmächtig abzustellen
kein Bedenken getragen habe; sie begehre
demnach, daß dieselbe wieder hergestellt
und so viele Leute, als zur Begehung des
katholischen Dienstes unumgänglich nötig
wären, beibehalten werden möchten. Der
Geheime Rat Zech konnte die geschehene
Abschaffung nicht in Abrede stellen, ent-
schuldigte sie aber damit, daß man der-
malen vor allem auf eine gute Oekouomie,
mithin auf Abschneidung alles unnötigen
Aufwandes bedacht fem müsse; wie nun
Philipp Eberhard Zech, geb. 1696 als
Sohn des Vogt Georg Philipp Zech in Ebingen
und der Johanna Dorothea B a ck m e i st e r,
wurde 1731 Geheimer Sekretär, 1736 Geheimer
Legationsrat, 1737 Geheimer Rat, 1751 Kon-
sistorialrat. Er war auch Kreisdirektorialgesandter
und wurde 3. Juni 1751 Reichsfreiherr. Am
2. Sept. 1755 starb er in Stuttgart.
zu jetziger tieser Trauerzeit iu der Kirche
keine Musik könne und dürfe gehalten
werden, so habe man lediglich in der Ab-
sicht einer guten Ersparnis solche abge-
schafft, es würde hienächst nach eröffneter
Musikzeit sich alles wieder geben und die
dazu erforderlichen Personen von Nenem
angeschafft werden können. (Forts, folgt.)
AuF der Dfrirreigeschichte von
Wurzach.
Von Kaplan Finkb einer.
(Fortsetzung.)
IV. Die Schloßkapelle und -Kaplanei
8. Lsorgium in Wurzach.
L. Verpflichtungen des Schloß-
kaplans.
Auf Namen der Georgs-(Schloß-)Kap-
lanei laufen zur Zeit noch an Kapi-
talien:
1. angelegt beim Fürstl.
Wnrzachschen Rentamt
(1400 fl.) M. 2400. —
2. angelegt beim Jnter-
kalarfvnds :
M. 514. 29 (300 fl.)
Zehntablösungs-
kapital,
M. 428. 57 (250 fl.)
sonstiges Geld
^ M. 942.86
Die Zinsen hievon
sowie die vom
3. Exstift Zeil herrühren-
den und auf der Herr-
schaft Wurzach ruhen-
den und jährlich
vom Fürstlichen Rent-
amt an die Georgs-
kaplanei auszube-
zahlenden 100fl.^ M. 171.42
fallen nach obiger Entscheidung des Kgl.
Kath. Geistlichen Rats seit 1812 je zur
Hälfte dem jeweiligen Kreuz- und
St. Verenakaplan in Wnrzach zu.
Zu vorgenannten (sud 1) M. 2400
(1400 fl.) möchten mir bemerken, daß
sie sich zusammensetzen:
2) aus einer Stiftung der
Gräfin Johanna zu
Zeil, geb. Gräfin von
Wolkenstein, welche
unterm 31. Mai 1675
allerdings eine andere Wohnung, aber
wieder in einem Gasthaus zum schwarzen
Bären angemiesen habe, wo er auch nur ein
Zimmer habe. Die Herzogin sucht nunmehr
ihrerseits dieser Beschwerde abzuhelfen und
für den Gesandten ein besseres Qnartier
ans eigene Kosten zu mieten". Sie hoffte
offenbar dadurch mit Recht denselben noch
mehr für ihre Angelegenheiten zu gewinnen.
Bald gab es nene Kränkungen. Am 4. Mai
1737 wurde die von Herzog Karl Alexan-
der aufgestellte katholische Kirchenmusik oder
-Kapelle einfach in aller Stille und ohne
der Herzo giu - Witwe ei n Wort zn
sagen abgeschafft, wogegen sie vergeblich
protestierte. Mit Recht wohl meinte Raab:
„man will dadurch bezwecken einmal, daß
die bevorstehenden Exeqnien ohne die
nach unserem Kirchengebrauch gewöhnliche
Tranermufik abgehalten werden müssen,
und daß weiter die Herzogin und die Prin-
zen keinen solennen katholischen Kirchen-
dienst auch nur in ihrer Wohnung mehr
halten lassen können". Die Herzogin hatte
übrigens sofort nach erhaltener Kunde den
Geheimen Rat Z e ch^) zu sich kommen
lassen und gegen denselben dieses aber-
maligen, unerwarteten Unternehmens halber
mit dem Anhang protestiert, daß er dem
Administrator hinterbringen und vorstellen
solle, wie sie sowohl für sich, als ihren
katholischen Erbprinzen die von dem seligen
Herzog aufgestellte Kapelle allerdings haben
müsse, es sie daher sehr befremde, daß man
ihnen solche ganz eigenmächtig abzustellen
kein Bedenken getragen habe; sie begehre
demnach, daß dieselbe wieder hergestellt
und so viele Leute, als zur Begehung des
katholischen Dienstes unumgänglich nötig
wären, beibehalten werden möchten. Der
Geheime Rat Zech konnte die geschehene
Abschaffung nicht in Abrede stellen, ent-
schuldigte sie aber damit, daß man der-
malen vor allem auf eine gute Oekouomie,
mithin auf Abschneidung alles unnötigen
Aufwandes bedacht fem müsse; wie nun
Philipp Eberhard Zech, geb. 1696 als
Sohn des Vogt Georg Philipp Zech in Ebingen
und der Johanna Dorothea B a ck m e i st e r,
wurde 1731 Geheimer Sekretär, 1736 Geheimer
Legationsrat, 1737 Geheimer Rat, 1751 Kon-
sistorialrat. Er war auch Kreisdirektorialgesandter
und wurde 3. Juni 1751 Reichsfreiherr. Am
2. Sept. 1755 starb er in Stuttgart.
zu jetziger tieser Trauerzeit iu der Kirche
keine Musik könne und dürfe gehalten
werden, so habe man lediglich in der Ab-
sicht einer guten Ersparnis solche abge-
schafft, es würde hienächst nach eröffneter
Musikzeit sich alles wieder geben und die
dazu erforderlichen Personen von Nenem
angeschafft werden können. (Forts, folgt.)
AuF der Dfrirreigeschichte von
Wurzach.
Von Kaplan Finkb einer.
(Fortsetzung.)
IV. Die Schloßkapelle und -Kaplanei
8. Lsorgium in Wurzach.
L. Verpflichtungen des Schloß-
kaplans.
Auf Namen der Georgs-(Schloß-)Kap-
lanei laufen zur Zeit noch an Kapi-
talien:
1. angelegt beim Fürstl.
Wnrzachschen Rentamt
(1400 fl.) M. 2400. —
2. angelegt beim Jnter-
kalarfvnds :
M. 514. 29 (300 fl.)
Zehntablösungs-
kapital,
M. 428. 57 (250 fl.)
sonstiges Geld
^ M. 942.86
Die Zinsen hievon
sowie die vom
3. Exstift Zeil herrühren-
den und auf der Herr-
schaft Wurzach ruhen-
den und jährlich
vom Fürstlichen Rent-
amt an die Georgs-
kaplanei auszube-
zahlenden 100fl.^ M. 171.42
fallen nach obiger Entscheidung des Kgl.
Kath. Geistlichen Rats seit 1812 je zur
Hälfte dem jeweiligen Kreuz- und
St. Verenakaplan in Wnrzach zu.
Zu vorgenannten (sud 1) M. 2400
(1400 fl.) möchten mir bemerken, daß
sie sich zusammensetzen:
2) aus einer Stiftung der
Gräfin Johanna zu
Zeil, geb. Gräfin von
Wolkenstein, welche
unterm 31. Mai 1675