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Verloosung zur Erwerbung des Iueöbi'schen Gutes zu Düsseldorf.
Dieses Besitzthum, durch die Geschichte als einstmaliger Sammelplatz der ersten Geister Deutschlands bekannt,
war der Gefahr ausgesetzt, der Spekulation anheim zu fallen, seines Baumschmuckes beraubt und in Baustellen zerschlagen
zu werden. Ein so beklagenswerthes Ereignist abzuwenden, faßten die Künstler Düsseldorfs den Plan zu dem Unter-
nehmen, für welches wir durch unseren Aufruf vom 1. Januar 1860 die öffentliche Theilnahme rege zu machen suchten.
Preußens Regent, des jetzt regierenden Königs Wilhelm Majestät, geruhte diesem Unternehmen Seinen Allerhöchsten
Schutz huldvoll zu verleihen und es wurde dem Künstler-Verein „Malkasten" Hierselbst die Genehmigung zu einer
Verloosung von Kunstwerken zum Maximal-Werthbetrage von 50,000 Thlr. ertheilt, um aus dem Erlöse den Jakobi'schen
Garten zu erwerben und für seine Erhaltung in einer Weise Sorge zu tragen, welche den sich an ihn knüpfenden
geschichtlichen Erinnerungen würdig entspreche.
, Wurden Anfangs manche Zweifel an dem Gelingen gehegt, so dürfen wir heute mit um so größerer Freude
verkünden, daß der beabsichtigte Erfolg im Wesentlichen erreicht ist.
Die Künstler Düsseldorfs, von auswärtigen Kunstgenossen und von Kunstfreunden in liberalster und zu warmen
Dank verpflichtender Weise unterstützt und von den königlichen Behörden in jeder Art bei ihrem Werke gefördert,
haben für die Verloosung eine Sammlung von gegen 800 Kunstwerken zum amtlich festgestellten Taxwerth von circa
46,000 Thlr., entsprechend wenigstens 500 Gewinn-Nummern, geschenkt. Bon den darauf ausgegebenen circa 28,000
Loosen ä 2 Thlr. haben bisher gegen 20,000 zu 40,000 Thlr. abgesetzt werden können. Aus diesem Erlöse ist der
Jakobi'sche Garten angekauft und den königlichen Behörden die Garantie für dessen Erhaltung in der erforderten Weise
geleistet worden. Auch nach Abzug der sehr bedeutenden Ankaufs-, Jnstandsetzungs- und sonstigen Kosten sieht sich
der, „Malkasten" im Besitz einer Summe, welche zwar noch nicht vollkommen ausreicht, um solche Gebäulichkeiten, wie
sie der Schönheit des Gartens entsprechen würden, zu errichten, jedenfalls aber das dereinstige, hoffentlich nicht zu
ferne Erreichen auch dieses Zieles in sichere Aussicht stellt. Namentlich wird dies dann der Fall sein, wenn dem
Unternehmen auch ferner und bis zum bevorstehenden definitiven Abschluß die öffentliche Theilnahme zugewendet bleibt.
Die bis dahin noch auszugebenden Loose werden in ihrem Werthe in keinem Fall den Taxwerth der in die Verloosung
kommenden Kunstgegenstände übersteigen. Sobald die oben genannte Summe von 46,000 Thlr. erreicht sein wird,
sind behufs fernerer Verausgabung von Loosen soviel anderweite Kunstgegenstände mit Bestimmtheit zugesagt, wie er-
forderlich, um auch den Maximalbetrag von 50,000 Thlr. zu erreichen.
Da aber jetzt nach Jahresfrist der Zeitpunkt des Abschlusses in's Auge gefaßt werden muß, so haben wir
uns, um in formeller Beziehung jede Garantie zu gewähren, an die königliche General-Lotterie-Direktion zu Berlin
mit der Bitte gewendet, sich dem demnächstigen Berloosungsgeschäst unterziehen zu wollen und die Form sowie den Zeit-
punkt desselben zu bestimmen.
Gestützt auf die von dieser Behörde ertheilte geneigte Zusage machen wir demnach hiermit bekannt, daß die
Verloosung von der königlichen General-Lotterie-Direktion im Monat Juni dieses Jahres, und zwar gegen den
17. d. M., an dein von der Direktion noch näher zu bestimmenden Tage, stattfinden wird, auf Grund der ihr znzu-
scndenden, vorab amtlich festzustellenden Liste der Gewinne und der zu spielenden Loose. Geraume Zeit, mindestens
sechs Wochen vor diesem Tage, wird mit der Ausgabe von Loosen unbedingt inne gehalten werden müssen. Möge
denn bis dahin die Betheiliguug eine solche sein, daß dem „Malkasten" auch die vollständige Erreichung seiner schönen
Zwecke in baldige Aussicht gestellt sei!
Die Kommission des Künstler-Vereins „Malkasten" zur Erwerbung des Jakobi'schen Gartens:
O. Achenbach, Maler; Bänmer, Kunsthändler; C. Bewer, Maler; C. E. Böttcher, Maler; W. Camphausen, Prof.; Courth,
L.-G.-Ass.; Euler, Notar; R. Jordan, Prof.; I. W. Lindlar, Maler; O. Mengelberg, Maler; Schöpping, Buchhändler;
Schorn, Staats-Prok.; Schulgen, Kunsth.; v. Uechteritz, Geh. Just.-R.; Walbröhl, Rentier.; Wunderlich, O.-Reg.-Rath;
_Wählers, Reg.-Rath und Reg.-Kommissar.__
. Kunst-Auktion. [53]
Soeben erschien und ist durch jede Buchhandlung zu beziehen:
Katalog der reichen Sammlung von Kupferstichen, Rndirunge»,
Holzschnitten, Kunstbüchern re. des Geheimen Ober-Finanzrath,
Ritter rc. D. Feld. Sotzmann in Berlin,
deren I. Abtheilung, die deutsche und italienische Schule (Nr. 1—2269)
enthaltend, am 18. Februar 1861 und folgenden Tage zu Leipzig im
R. Weigel'schen Kunst-Auktionslvkale durch Hrn. Rathsproklamator H. Engel
gegen haare Zahlung öffentlich versteigert wird.
Rudolph Weigel.
Um. die Hälfte ihres Werthes
sind im neueröffneten Gemälde-Verkaufs-Salon bei Th.. Niedermayer in
Wien (am alten Pleischmarkt No. 728) ohngefähr 500 werthvolle Original-
Oelgemälde alter und moderner Meister aller Schulen, unter denen sich
Werke von Both, Berghem, Claude Lorrain, van Dyck, Dolce, Dome-
nichino, Mezu, Palma, Poussin, Sassoferrato, Toniers, Tiepolo, Tizian,
Wohlaemuth, Ant. v. Worms, Brien, Haman, Hoguet, Lafont, Marco,
Ten Kate, Verhoeven, Volz, Wilkie und vieler anderer befinden, zum Ver-
kauf ausgestellt, Kataloge mit den billigsten Preisen gegen Oesterreickische
Banknoten, Oesterreich. Obligations-Coupons, Oesterreich. Werthpapiere im
Banknoten-Cours — sind im Expeditions-Bureau der „Dioskuren“ in Berlin,
(Wilhelmsstrasse 25) gratis zu erhalten. Briefliche Anfragen werden von
Wien aus prompt beantwortet. — [54]
Das photographische Album:
GrMMMtr berühmter Mmer
auf den Kirchhöfen Berlins
ist vollendet und im Oanzen wie in ein-
zelnen Blättern zu beziehen durch
[55] H. Risch,
(Hofphotograph Ihrer Maj. der Königin.)
W. A. Lantz & Co.
Depositeurs des couleurs de Mss. Clienal
ä Paris et Windsor & Newton äLoudres
= 22. Leipziger-Straße 22. -
empfehlen ihr aufs Beste assortirtes Lager
von Maler- und Zeichnen-Utensilien, Bu-
reau- und Luxus-Gegenständen, sowie
aller auf die Kunst bezüglichen Artikel.
[8] Commission & Exportation.
Kommissions-Verlag der Nieolai'fchen Verlags-Buchhandlung (G. Parlhey) in Berlin. — Druck von G. Bernstein in Berlin.
Verloosung zur Erwerbung des Iueöbi'schen Gutes zu Düsseldorf.
Dieses Besitzthum, durch die Geschichte als einstmaliger Sammelplatz der ersten Geister Deutschlands bekannt,
war der Gefahr ausgesetzt, der Spekulation anheim zu fallen, seines Baumschmuckes beraubt und in Baustellen zerschlagen
zu werden. Ein so beklagenswerthes Ereignist abzuwenden, faßten die Künstler Düsseldorfs den Plan zu dem Unter-
nehmen, für welches wir durch unseren Aufruf vom 1. Januar 1860 die öffentliche Theilnahme rege zu machen suchten.
Preußens Regent, des jetzt regierenden Königs Wilhelm Majestät, geruhte diesem Unternehmen Seinen Allerhöchsten
Schutz huldvoll zu verleihen und es wurde dem Künstler-Verein „Malkasten" Hierselbst die Genehmigung zu einer
Verloosung von Kunstwerken zum Maximal-Werthbetrage von 50,000 Thlr. ertheilt, um aus dem Erlöse den Jakobi'schen
Garten zu erwerben und für seine Erhaltung in einer Weise Sorge zu tragen, welche den sich an ihn knüpfenden
geschichtlichen Erinnerungen würdig entspreche.
, Wurden Anfangs manche Zweifel an dem Gelingen gehegt, so dürfen wir heute mit um so größerer Freude
verkünden, daß der beabsichtigte Erfolg im Wesentlichen erreicht ist.
Die Künstler Düsseldorfs, von auswärtigen Kunstgenossen und von Kunstfreunden in liberalster und zu warmen
Dank verpflichtender Weise unterstützt und von den königlichen Behörden in jeder Art bei ihrem Werke gefördert,
haben für die Verloosung eine Sammlung von gegen 800 Kunstwerken zum amtlich festgestellten Taxwerth von circa
46,000 Thlr., entsprechend wenigstens 500 Gewinn-Nummern, geschenkt. Bon den darauf ausgegebenen circa 28,000
Loosen ä 2 Thlr. haben bisher gegen 20,000 zu 40,000 Thlr. abgesetzt werden können. Aus diesem Erlöse ist der
Jakobi'sche Garten angekauft und den königlichen Behörden die Garantie für dessen Erhaltung in der erforderten Weise
geleistet worden. Auch nach Abzug der sehr bedeutenden Ankaufs-, Jnstandsetzungs- und sonstigen Kosten sieht sich
der, „Malkasten" im Besitz einer Summe, welche zwar noch nicht vollkommen ausreicht, um solche Gebäulichkeiten, wie
sie der Schönheit des Gartens entsprechen würden, zu errichten, jedenfalls aber das dereinstige, hoffentlich nicht zu
ferne Erreichen auch dieses Zieles in sichere Aussicht stellt. Namentlich wird dies dann der Fall sein, wenn dem
Unternehmen auch ferner und bis zum bevorstehenden definitiven Abschluß die öffentliche Theilnahme zugewendet bleibt.
Die bis dahin noch auszugebenden Loose werden in ihrem Werthe in keinem Fall den Taxwerth der in die Verloosung
kommenden Kunstgegenstände übersteigen. Sobald die oben genannte Summe von 46,000 Thlr. erreicht sein wird,
sind behufs fernerer Verausgabung von Loosen soviel anderweite Kunstgegenstände mit Bestimmtheit zugesagt, wie er-
forderlich, um auch den Maximalbetrag von 50,000 Thlr. zu erreichen.
Da aber jetzt nach Jahresfrist der Zeitpunkt des Abschlusses in's Auge gefaßt werden muß, so haben wir
uns, um in formeller Beziehung jede Garantie zu gewähren, an die königliche General-Lotterie-Direktion zu Berlin
mit der Bitte gewendet, sich dem demnächstigen Berloosungsgeschäst unterziehen zu wollen und die Form sowie den Zeit-
punkt desselben zu bestimmen.
Gestützt auf die von dieser Behörde ertheilte geneigte Zusage machen wir demnach hiermit bekannt, daß die
Verloosung von der königlichen General-Lotterie-Direktion im Monat Juni dieses Jahres, und zwar gegen den
17. d. M., an dein von der Direktion noch näher zu bestimmenden Tage, stattfinden wird, auf Grund der ihr znzu-
scndenden, vorab amtlich festzustellenden Liste der Gewinne und der zu spielenden Loose. Geraume Zeit, mindestens
sechs Wochen vor diesem Tage, wird mit der Ausgabe von Loosen unbedingt inne gehalten werden müssen. Möge
denn bis dahin die Betheiliguug eine solche sein, daß dem „Malkasten" auch die vollständige Erreichung seiner schönen
Zwecke in baldige Aussicht gestellt sei!
Die Kommission des Künstler-Vereins „Malkasten" zur Erwerbung des Jakobi'schen Gartens:
O. Achenbach, Maler; Bänmer, Kunsthändler; C. Bewer, Maler; C. E. Böttcher, Maler; W. Camphausen, Prof.; Courth,
L.-G.-Ass.; Euler, Notar; R. Jordan, Prof.; I. W. Lindlar, Maler; O. Mengelberg, Maler; Schöpping, Buchhändler;
Schorn, Staats-Prok.; Schulgen, Kunsth.; v. Uechteritz, Geh. Just.-R.; Walbröhl, Rentier.; Wunderlich, O.-Reg.-Rath;
_Wählers, Reg.-Rath und Reg.-Kommissar.__
. Kunst-Auktion. [53]
Soeben erschien und ist durch jede Buchhandlung zu beziehen:
Katalog der reichen Sammlung von Kupferstichen, Rndirunge»,
Holzschnitten, Kunstbüchern re. des Geheimen Ober-Finanzrath,
Ritter rc. D. Feld. Sotzmann in Berlin,
deren I. Abtheilung, die deutsche und italienische Schule (Nr. 1—2269)
enthaltend, am 18. Februar 1861 und folgenden Tage zu Leipzig im
R. Weigel'schen Kunst-Auktionslvkale durch Hrn. Rathsproklamator H. Engel
gegen haare Zahlung öffentlich versteigert wird.
Rudolph Weigel.
Um. die Hälfte ihres Werthes
sind im neueröffneten Gemälde-Verkaufs-Salon bei Th.. Niedermayer in
Wien (am alten Pleischmarkt No. 728) ohngefähr 500 werthvolle Original-
Oelgemälde alter und moderner Meister aller Schulen, unter denen sich
Werke von Both, Berghem, Claude Lorrain, van Dyck, Dolce, Dome-
nichino, Mezu, Palma, Poussin, Sassoferrato, Toniers, Tiepolo, Tizian,
Wohlaemuth, Ant. v. Worms, Brien, Haman, Hoguet, Lafont, Marco,
Ten Kate, Verhoeven, Volz, Wilkie und vieler anderer befinden, zum Ver-
kauf ausgestellt, Kataloge mit den billigsten Preisen gegen Oesterreickische
Banknoten, Oesterreich. Obligations-Coupons, Oesterreich. Werthpapiere im
Banknoten-Cours — sind im Expeditions-Bureau der „Dioskuren“ in Berlin,
(Wilhelmsstrasse 25) gratis zu erhalten. Briefliche Anfragen werden von
Wien aus prompt beantwortet. — [54]
Das photographische Album:
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W. A. Lantz & Co.
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= 22. Leipziger-Straße 22. -
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reau- und Luxus-Gegenständen, sowie
aller auf die Kunst bezüglichen Artikel.
[8] Commission & Exportation.
Kommissions-Verlag der Nieolai'fchen Verlags-Buchhandlung (G. Parlhey) in Berlin. — Druck von G. Bernstein in Berlin.