Hrrllllsgrgrbrn und redigirt
Dr. Max Schasler,
Herausgeber des „Deutschen Kunst-Kalenders" in Berlin.
7. Juli
1861.
«•-
Abonneincnlsbcdingungcn.
„Die Dioskurcn" erscheinen wöchentlich (Sonntags) in 1—U Bogen 4to
zum Abonnementspreise von 1§ Thlr. pränumerando pro Quartal. — Preis
einer einzelnen Nummer 4 Sgr. ohne Kunstbeilage. — Bestellungen nehmen
außer der „Lrpediiion der Dioslinren" an:
1. Für Deutschland sämmtliche Po (Inn ftatlcn, Buch- und ikiunsthandlnugru.
L. Für Großbritanien, Amerika und Australien G. Lendcr'r Buch-
handlung und General-Zeitungs-Agentur in London, 8, Little Newport-street.
Leieester-sq.
Das Kedaktionsbureau (Wilhelmsstr. 25, Ecke der Puttkammerstr.) ist täglich von 8—10 Uhr Morgens geöffnet.
Inhalt:
Korrespondenzen: * Aachen, 4. Juli. (Architektonisches). —
Königsberg, 28. Juui. (Kunstausstellung. Forts.) —
^ München, 3. Juli. (Ausstellung d. Unterstützungs-Ver.)
Kunstchronik: Verschiedene Lokalnachrichten aus Berlin, Halber-
stadt, Köln, Lissa, Florenz, Paris, Manchester.
Kunstgeschichte und Antiquitäten: Eine Wanderung durch die
„Kunstkammer" im Neuen Museum. (Fortsetzung.)
Kunstliteratur u. Album: I. I. Weber, Jllustrirte Zeitung.
Kunstinstitutc u. Vereine: Königliche Museen in Berlin. —
Verbindung für historische Kunst. — Briefkasten.
Korrespondenzen.
ache», 4. Juli. (Architek-
tonisches). Die Restaura-
,tion des hochberühmten
^Münsters geht auf Kosten des
^Carl-Vereins in anerkennens-
werther Weise fort. Die Ar-
, beiten werden unter Leitung des
Stadtbaumeister Ark durch Hrn.
«.Habernig mit sehr viel Liebe
''und init besonderer Achtung für
das Alte in meisterhafter Weise
.ausgeführt. Die Restauration
des Rathhauses ist im Innern
bis auf die Malerei in seinen
wesentlichen Theilen beendet und
macht einen großartigen Ein-
druck. An der Fayade ist man so eben beschäftigt. Auch um
dieses Gebäude erwarben sich die beiden genannten Herren
ein großes Verdienst. — In Herrn Habernig besitzen
wir übrigens einen der ausgezeichnetsten Meister auf dem
Gebiete der mittelalterlichen Architektur. In der Kölner
' 'Dombauhütte gebildet und früher bei dem Ban der Ni-
kolai-Kirche in Hamburg unter Scott thätig, hat er den
Geist der Kunst des Mittelalters ganz und gar in sich aus-
genommen und weiß, wie Wenige, die mittelalterlichen
Formen im Sinn des Mittelalters für unsere modernen
Zwecke anzuwendcn. Bon seinen größeren Entwürfen sind
bisher nur wenige ausgeführt, aber die Grabmonumente
auf dem Katholischen Kirchhofe Hierselbst und viele nach
seinen Zeichnungen ausgeführte Kirchengeräthe geben von
seinem Talente das beste Zeugniß.
Der Bau der neuen Liebfrauenkirche nach den
Zeichnungen von Statz in Köln von sehr klarer Kon-
ception, in einfachen, frühgothischen Formen, schreitet
mäßig fort.
In dem neuen Stadttheil von Aachen ziehen besonders
zwei Paläste die Aufmerksamkeit des kunstverständigen
Beschauers in hohem Grade auf sich. Es sind Paläste
im wahren Sinne des Worts, nicht nur wegen der räum-
lichen Ausdehnung sondern vorzüglich wegen der wirklich
großartigen, Achtung gebietenden Konception. Beide, ob-
gleich in ihren architektonischen Formen durchaus ver-
schieden, machen denselben noblen, imponirenden Eindruck.
Der eine, ursprünglich für den Marquis de Sassenay er-
baut, jetzt der Spiegel-Mannfaktur gehörig, zeigt griechisch-
Dr. Max Schasler,
Herausgeber des „Deutschen Kunst-Kalenders" in Berlin.
7. Juli
1861.
«•-
Abonneincnlsbcdingungcn.
„Die Dioskurcn" erscheinen wöchentlich (Sonntags) in 1—U Bogen 4to
zum Abonnementspreise von 1§ Thlr. pränumerando pro Quartal. — Preis
einer einzelnen Nummer 4 Sgr. ohne Kunstbeilage. — Bestellungen nehmen
außer der „Lrpediiion der Dioslinren" an:
1. Für Deutschland sämmtliche Po (Inn ftatlcn, Buch- und ikiunsthandlnugru.
L. Für Großbritanien, Amerika und Australien G. Lendcr'r Buch-
handlung und General-Zeitungs-Agentur in London, 8, Little Newport-street.
Leieester-sq.
Das Kedaktionsbureau (Wilhelmsstr. 25, Ecke der Puttkammerstr.) ist täglich von 8—10 Uhr Morgens geöffnet.
Inhalt:
Korrespondenzen: * Aachen, 4. Juli. (Architektonisches). —
Königsberg, 28. Juui. (Kunstausstellung. Forts.) —
^ München, 3. Juli. (Ausstellung d. Unterstützungs-Ver.)
Kunstchronik: Verschiedene Lokalnachrichten aus Berlin, Halber-
stadt, Köln, Lissa, Florenz, Paris, Manchester.
Kunstgeschichte und Antiquitäten: Eine Wanderung durch die
„Kunstkammer" im Neuen Museum. (Fortsetzung.)
Kunstliteratur u. Album: I. I. Weber, Jllustrirte Zeitung.
Kunstinstitutc u. Vereine: Königliche Museen in Berlin. —
Verbindung für historische Kunst. — Briefkasten.
Korrespondenzen.
ache», 4. Juli. (Architek-
tonisches). Die Restaura-
,tion des hochberühmten
^Münsters geht auf Kosten des
^Carl-Vereins in anerkennens-
werther Weise fort. Die Ar-
, beiten werden unter Leitung des
Stadtbaumeister Ark durch Hrn.
«.Habernig mit sehr viel Liebe
''und init besonderer Achtung für
das Alte in meisterhafter Weise
.ausgeführt. Die Restauration
des Rathhauses ist im Innern
bis auf die Malerei in seinen
wesentlichen Theilen beendet und
macht einen großartigen Ein-
druck. An der Fayade ist man so eben beschäftigt. Auch um
dieses Gebäude erwarben sich die beiden genannten Herren
ein großes Verdienst. — In Herrn Habernig besitzen
wir übrigens einen der ausgezeichnetsten Meister auf dem
Gebiete der mittelalterlichen Architektur. In der Kölner
' 'Dombauhütte gebildet und früher bei dem Ban der Ni-
kolai-Kirche in Hamburg unter Scott thätig, hat er den
Geist der Kunst des Mittelalters ganz und gar in sich aus-
genommen und weiß, wie Wenige, die mittelalterlichen
Formen im Sinn des Mittelalters für unsere modernen
Zwecke anzuwendcn. Bon seinen größeren Entwürfen sind
bisher nur wenige ausgeführt, aber die Grabmonumente
auf dem Katholischen Kirchhofe Hierselbst und viele nach
seinen Zeichnungen ausgeführte Kirchengeräthe geben von
seinem Talente das beste Zeugniß.
Der Bau der neuen Liebfrauenkirche nach den
Zeichnungen von Statz in Köln von sehr klarer Kon-
ception, in einfachen, frühgothischen Formen, schreitet
mäßig fort.
In dem neuen Stadttheil von Aachen ziehen besonders
zwei Paläste die Aufmerksamkeit des kunstverständigen
Beschauers in hohem Grade auf sich. Es sind Paläste
im wahren Sinne des Worts, nicht nur wegen der räum-
lichen Ausdehnung sondern vorzüglich wegen der wirklich
großartigen, Achtung gebietenden Konception. Beide, ob-
gleich in ihren architektonischen Formen durchaus ver-
schieden, machen denselben noblen, imponirenden Eindruck.
Der eine, ursprünglich für den Marquis de Sassenay er-
baut, jetzt der Spiegel-Mannfaktur gehörig, zeigt griechisch-