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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 6.1861

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https://doi.org/10.11588/diglit.13515#0305

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Deutsche Kunst-Zeitung.

> Sechster Jahrgang.

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Herausgegebrn und redigirt

von


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/ M 34. j


Dr. Mar Schasler,

1 1861. 1

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Herausgeber des „Deutschen Kunst-Kalenders" in Berlin.

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Aoonncmentsbcdingungen.

„Die Dioskuren" erscheinen wöchentlich (Sonntags) in 1—1t Bogen 4w
zum Wonnementspreise von 1J Thlr. pränumerando pro Quartal. — Preis
einer einzelnen Nummer 4 Sgr. ohne Knnstbeilage. — Bestellungen nehmen
außer der „Erpcdilioa der Diosliuren" an:

1. Für Deutschland sämmtliche poftaiistallea. Buch- und Bnusthandstmgen.

2. Für Grotzbritanien, Amerika und Australien 0. Ben&er’s Buch-
handlung und General-Zeitnngs-Agentur in L»ndo». 8. Little Newport-street.
Leieester-sq.

Das Redaktionsbureau (Wilhelmsstr. 25, Ecke der Puttkammerstr.) ist täglich von 8—10 Uhr Morgens geöffnet.

Inhalt:

Abhandclndcr Artikel: Die moderne Baukunst und ihre Zukunft i
von I. Kr.

Korrespondenzen: * Köln, am 19. August. (Die sechste allge- >
meine deutsche Künstlerversammlung und die zweite historische >
Kunstausstellung I.) — (Z Düsseldorf, den tl. August.
(Ausstellung des Rheinisch-Westphälischen Kunstver. II. Schl.)
— Np London, den 20. August. (Die Ausstellung der ro)'ai .

aoadswx. III.)

Kunstchronik: Verschiedene Lokalnachrichteu aus Berlin, Brom-
berg, Stendal, Köln, München, Kelheim, Landshut, Karls-
ruhe, Wien, Antwerpen, London.

Kunstinftitutc und Vereine: Deutsche Kunstgenossenschaft. —
Verein der Kunstfreunde im preußischen Staate. — Germa-
nisches Nationalmuseum in Nürnberg.

Die moderne Baukunst und ihre Zukunst.

Vvrr I.

enn man heutzutage durch die Stra-
ßen unserer modernen Städte wan-
, beit, so erscheinen im Hindergrunde
sihrer architektonischen Scenerien jene
allbekannten gothischen Monumente
/des Mittelalters; im Mittelgründe
die ernsten unverkennbaren Bauwerke
der Renaissance und im weiten Vor-
dergründe die mannigfach gestalteten
'Gebäude der Jetztzeit. Aber welche Ver-
schiedenheit unter sich entwickeln diese vor
dem Auge des Beobachters, — alle reden
zu ihm in ihrer stummen Formensprache
von Versuchen und Bestrebungen etwas Neues zu gestalten,
von dem Suchen und dem Ringen unseres Zeitalters.

Sei es nun, daß man den Blick über das moderne
London schweifen läßt, — wo Sinn und Auge wahrhaft

Kr.

verwirrt werden von der Geschmacklosigkeit der Bauwerke,
— sei es, daß wir auf das moderne Preis schauen, —
wo selbst der angeborne Sinn für Geschmack und Eleganz
die bankünstlerische Thätigkeit nicht vor Extravaganzen
hat bewahren können — oder sei es endlich, daß wir auf
die Bauten von Berlin unser Auge richten, — wo sich
die künstlerischen Richtungen unsers deutschen Vaterlandes
vornämlich koncentrirt haben, —: die Thatsache können
wir uns nicht verhehlen, daß eine sonderbare Verwirrung,
ein offenbarer Zwiespalt zwischen den Stilarten und den
Forderungen unserer heutigen Zeit vorhanden ist.

Denken wir nur an die griechische Baukunst — wie
stimmt sie in ihrer höchsten, reinsten Entfaltung zu unserm
trüben, kalten Klima, da doch alle unsere Gedankenbilder
sie mit einem Hellen, klaren Himmel, mit einem Garten-
leben verbinden?

Zwar ist man schon nach Schinkel's Vorgang zu der
Erkenntniß gekommen, daß es besser sei, im griechischen
 
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