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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 6.1861

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https://doi.org/10.11588/diglit.13515#0237

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Deutsche Kunst-Zeitung.

Hrraurgegebell und rrdigirt

Dr. Max Schasler,

Herausgeber des „Deutschen Kunst-Kalenders" in Berlin

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„Die Dioskuren" erscheinen wöchentlich (Sonntags) in 1—1P Bogen 4to
zum Abonnementspreise von iz Thlr. Pränumerando pro Quartal. — Preis
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bedingungen.

1. Für Deutschland sämmtliche Po stau stallen, Buch, und Dunsthandlimgen.

2. Für Großbritanien, Amerika und Australien G. Bender's Buch-
handlung und General-Zeitungs-Agentur in London, 8, lüttie Nenport-street.
I^eieester-Ltz.

Das Redaktionsbureau (Wilhelmsstr. 25, Ecke der Puttkammerstr.) ist täglich von 8—10 Uhr Morgens geöffnet.

Inh

Korrespondenzen: F München, 25. Juni. (Das Corneliusfest.)
— **'* Königsberg, 28. Marz. (Kunstausstellung.)

Kunstchronik: Verschiedene Lokalnachrichten aus Berlin, Düssel-
dorf, Köln, Heidelberg, Wien, Rom, London.

Kunstgeschichte und Antiquitäten: Eine Wanderung durch die
„Kunstkammer" im Neuen Museum. (Fortsetzung folgt.)

alt:

Kunstlitcratur u. Album: F. C. Mayer, Das Sakraments-
bäuschen von Adam Krasst re,,.- I. I. Weber, Jllustrirte
Zeitung. — Italienische Literatur-Briefe über Kunst.
Kunstinstitute u. Vereine: Ostdeutscher Cyklus.

Kunstkalender: Kunstverein zu Gotha im Jahre 1860—1861. —
Kunstverein zu Danzig.

Kunstverkchr:

Korrespondenzen.

£ München, den 25.Juni. (Das Corneliusfest.)
Den Mitthcilungen, welche Sie bereits in der „Chronik"
der vorigen Nummer der „Dioskuren" über das Cornelius
brachten, füge ich noch einige Ergänzungen hinzu; zunächst
in Betreff des „Festspiels". — Ein Herold in den baieri-
schen Farben, das Münchener Wappen auf,der Brust, be-
grüßte die Versammlung und bewillkommerid

. . . Alles, was am Jsarstrand
Zum Freudenfeste sich zusammenfand,

Zum Fest der Göttin, deren höchste Gunst
Ein Jeder sich erringen will und soll:

Zum heitern Fest der Künstler und der Kunst
— Willkommen zu dem Fest des Genius!

' Da schritt ein zweiter Herold in den preußischen Farben
heran, das Wappen von Düsseldorf auf der Brust. Er
erklärt sein Erscheinen:

Aus hohem Norden komm' ich, fern vom Rhein,

Ein Abgesandter der Genossenschaft,

Die dort der Künste heil'gen Tempel hütet.

Von einem Feste kam uns Kunde zu,

Das für den Meister Ihr bereiten wollt,

Ihn zu begrüßen, da nach langer Trennung
Er deutschen Boden wiederum betrat —

Und dieses ist — vernehmt's! der Botschaft Sinn:

Ihr dort im Süden, hört und lasset ab

Bon diesem Fest — der Vorgang ziemt dem Norden:

Der Mann ist unser, unser sei die Feier!

Der Wettstreit begann, der Norden nahm den Meister
für sich in Anspruch, denn, sprach er:

— ich sab den Jüngling glühn

In der Begeist'rung erstem Schöpferfeuer,

Und seine erste schöne Thal war mein!

Der Süden aber nennt ihn sein, weil er bei ihm ge-
reift. Beruft sich jener aus die Schöpfungen zum „Faust"
und auf die „apokalyptischen Reiter", so hält ihm der
Süden die Gemälde ans der „Jliade" und das „Welt-
gericht" entgegen. Inzwischen ist ein dritter Herold mit
dem Wappen von Rom eingetreten:

Verwundert hör' ich diesem Streite zu,

Der ich als Gast in diese Lande komme,

Denn Eures Festes frohe Kunde klang
Ueber die Alpen bis zum gelben Tiberstrom,

Und aus der Ferne bietet Euch durch niich
Die Freundeshand die Kllnstlerschaft von Rom!

Zwar hat er sich als Gast genaht, doch der Zwist
 
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