Deutsche Kunst-Zeitung.
> Sechster Jahrgang.
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Rcransgegrdril mth rrdigirt
von
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13. Januar >
1861. {
? 2.
Dr. Max Schasler,
Herausgeber des „Deutschen Kunst-Kalenders" in Berlin.
<
Abonnements
„Die Dioskuren" erscheinen wöchentlich (Sonntags) in 1—2 Bogen 4to ;
zum Abonnementspreise von lj Thlr. pränumerando pro Quartal. Bestel-
lungen nehmen an: für Berlin die „Expedition der Dioskuren", für auswärts
bedingungen.
sämmtliche postanstallen, Buch, und Aunflhandlungen Deutschlands, sowie für
frankirte Kreuzbandsendungen die T.Vpedilion in Berlin. — Preis einer einzelnen
Nummer 4 Sgr. ohne Kunstbeilage.
Das Redaktionsbureau (Wilhelmsstr. 25, Ecke der Puttkammerstr.) ist täglich von 8—10 Uhr Morgens geöffnet.
Inh
Abhandclndc Artikel: Studien zur Geschichte der bildenden
Künste im neunzehnten Jahrhundert von Dr. W. Wein-
gärtner. Abtheilung V. (Fortsetzung.)
Korrespondenzen: F München, im Januar. (Kunstverein.) —
ch H alb er stad t. (Dombaurestauration.)
Kunstchronik: Verschiedene Lokälnachrichten aus Berlin, Mün-
chen, Karlsruhe, Hannover, Braunschweig.
Kunstkritik: Die diesjährige belgische Kunstausstellung II. (Schl.)
alt:
Knnstliteratur und Album: Französische Kunstjournalistik.
Knnstinstitutc u. Vereine: Die zweite deutsche allgemeine Kunst-
ausstellung zu Köln 1861. (Programin.) — Motivirter Plan
zur Durchführung der Ideen einer deutschen Kunstgenossen-
schaft rc. — Thüringer Kunstverein. — Westlicher Kunst-
Vereinseyklns. — Kunstausstellung im Haag, im Jahre 1861.
(Auszng aus dem Programm.)
Briefkasten.
Titel, Inhaltsverzeichniss uncl Personalregister für den Jahrgang 1860 werden einer
der nächsten Nummern beigegeben werden.
Studien zur Geschichte der bildenden Künste im neunzehnten Jahrhundert.
Von Dr. W. Weingärtner.
Die düsseldorfer Kunstrichtung konnte auch auf die
Fortbildung der vervielfältigenden Künste, deren Regene-
rirung wir den Heroen der römischen und der Münchner
Schule zu danken hatten, nicht ganz einflußlos bleiben.
Anfänglich hielt man auch hier, da man doch auf den
römischen Traditionen fußte, am Cartonstich fest. Das
Haupt der ganzen Kupferstecherschule war und blieb Jos.
Keller (geb. 1815 zu Linz) einer der bedeutendsten Künst-
ler seiner Art, der sich indeß doch, ebenso gut wie seine
Schüler, der koloristischen Richtung der Düsseldorfer zu
Liebe von seiner anfänglich etwas trockenen Manier ab-
und der farbigen zuzuwendcn begann. Seine gelungenste
Arbeit in der letzteren ist unstreitig De ger's „Madonna".
Seine Schüler, nieist durch den Verein zur Verbreitung
Abtheil. V. (Fortsetzung.)
religiöser Bilder beschäftigt, haben vortheilhaft auf den
Geschmack des Volkes eingewirkt, aber dagegen wenig Ge-
legenheit gehabt, sich einen bedeutenderen Namen zu ma-
chen. W. Overbecks Franz Keller, A. Glaser,
Massau, Stange, Nüsser, Kipp gehören hierher.
Auch Pflug seid er huldigte dieser älteren, aber bereits
modificirten Richtung.
Entschiedener eingegangen in die malerische Manier,
ohne deßhalb die Zeichnung irgendwie hintenanzusetzen,
sind die bekannteren der düsseldorfer Kupferstecher, voran
Oelschig, Steifensand, Janssen, Hoffmann und
der durch seine landschaftliche Arbeiten beliebte W. v.
Abbema.
War der farbigen Richtung in Düsseldorf durch die
> Sechster Jahrgang.
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Rcransgegrdril mth rrdigirt
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1861. {
? 2.
Dr. Max Schasler,
Herausgeber des „Deutschen Kunst-Kalenders" in Berlin.
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„Die Dioskuren" erscheinen wöchentlich (Sonntags) in 1—2 Bogen 4to ;
zum Abonnementspreise von lj Thlr. pränumerando pro Quartal. Bestel-
lungen nehmen an: für Berlin die „Expedition der Dioskuren", für auswärts
bedingungen.
sämmtliche postanstallen, Buch, und Aunflhandlungen Deutschlands, sowie für
frankirte Kreuzbandsendungen die T.Vpedilion in Berlin. — Preis einer einzelnen
Nummer 4 Sgr. ohne Kunstbeilage.
Das Redaktionsbureau (Wilhelmsstr. 25, Ecke der Puttkammerstr.) ist täglich von 8—10 Uhr Morgens geöffnet.
Inh
Abhandclndc Artikel: Studien zur Geschichte der bildenden
Künste im neunzehnten Jahrhundert von Dr. W. Wein-
gärtner. Abtheilung V. (Fortsetzung.)
Korrespondenzen: F München, im Januar. (Kunstverein.) —
ch H alb er stad t. (Dombaurestauration.)
Kunstchronik: Verschiedene Lokälnachrichten aus Berlin, Mün-
chen, Karlsruhe, Hannover, Braunschweig.
Kunstkritik: Die diesjährige belgische Kunstausstellung II. (Schl.)
alt:
Knnstliteratur und Album: Französische Kunstjournalistik.
Knnstinstitutc u. Vereine: Die zweite deutsche allgemeine Kunst-
ausstellung zu Köln 1861. (Programin.) — Motivirter Plan
zur Durchführung der Ideen einer deutschen Kunstgenossen-
schaft rc. — Thüringer Kunstverein. — Westlicher Kunst-
Vereinseyklns. — Kunstausstellung im Haag, im Jahre 1861.
(Auszng aus dem Programm.)
Briefkasten.
Titel, Inhaltsverzeichniss uncl Personalregister für den Jahrgang 1860 werden einer
der nächsten Nummern beigegeben werden.
Studien zur Geschichte der bildenden Künste im neunzehnten Jahrhundert.
Von Dr. W. Weingärtner.
Die düsseldorfer Kunstrichtung konnte auch auf die
Fortbildung der vervielfältigenden Künste, deren Regene-
rirung wir den Heroen der römischen und der Münchner
Schule zu danken hatten, nicht ganz einflußlos bleiben.
Anfänglich hielt man auch hier, da man doch auf den
römischen Traditionen fußte, am Cartonstich fest. Das
Haupt der ganzen Kupferstecherschule war und blieb Jos.
Keller (geb. 1815 zu Linz) einer der bedeutendsten Künst-
ler seiner Art, der sich indeß doch, ebenso gut wie seine
Schüler, der koloristischen Richtung der Düsseldorfer zu
Liebe von seiner anfänglich etwas trockenen Manier ab-
und der farbigen zuzuwendcn begann. Seine gelungenste
Arbeit in der letzteren ist unstreitig De ger's „Madonna".
Seine Schüler, nieist durch den Verein zur Verbreitung
Abtheil. V. (Fortsetzung.)
religiöser Bilder beschäftigt, haben vortheilhaft auf den
Geschmack des Volkes eingewirkt, aber dagegen wenig Ge-
legenheit gehabt, sich einen bedeutenderen Namen zu ma-
chen. W. Overbecks Franz Keller, A. Glaser,
Massau, Stange, Nüsser, Kipp gehören hierher.
Auch Pflug seid er huldigte dieser älteren, aber bereits
modificirten Richtung.
Entschiedener eingegangen in die malerische Manier,
ohne deßhalb die Zeichnung irgendwie hintenanzusetzen,
sind die bekannteren der düsseldorfer Kupferstecher, voran
Oelschig, Steifensand, Janssen, Hoffmann und
der durch seine landschaftliche Arbeiten beliebte W. v.
Abbema.
War der farbigen Richtung in Düsseldorf durch die