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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 8.1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.13517#0263

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Deutsche Kunst-Zeitung.

(| Achter Jahrgang.

!' M 33.


Herllllsgegrbrn unb rrbigirt <

von /

> 16. August

>

Dr. Mar Schasler, ,

Herausgeber des „Deutschen Kunst-Kalenders" in Berlin. <

' 186».

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3 n 6

Abhandcliidcr Artikel: Studien zur Charakteristik bedeutender
Künstler der Gegenwart: XXIX. Karl Rahl. (Fortsetzung.)
XXXII. Wilh. Zahn. (Forts.)

Kunstchronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Köln, Stuttgart, Ko-
burg, Reutlingen, Wien, Nantes.

alt:

Kunstlitcratur ». Album: M. Nohl und R. Bögler, Die
Chorstühle im Dom zu Main;.— Didot, Essai typographique.
— M. Beule, L’Acropole d’Athenes. — G. Partheu,
Deutscher Bildersaal.

Kunstinstltutc und Kunstvercine. Königl. Akademie d. Künste.

Studien jur Charakteristik bedeutender Künstler der Gegenwart.

XXIX. Karl Rahl.*)

Von Fr. Hottncr.

(Fortsetzung.)

„Ohne Rücksicht darauf wird das historische Bild nur
ein Prospekt von Begebenheiten, eine pauoramaartige Dar-
stellung des äußern Lebens ohne jeden inneren Gehalt sein.
Die Sitten, Bestrebungen, Erfahrungen und Ereignisse
des Altcrthuins sind so gut unser Eigenthum, wie eine
Begebenheit von Vorgestern. Es handelt sich nicht darum,
wie lange ein geschichtlicher Akt vergangen ist, sondern in
welcher Beziehung er zu uns Menschen, zu unser» Ansichten
und Gefühlen steht. Ist denn nicht Napoleon eben so
todt als Cäsar? Oder wirkt etwa die Uebergabc der
Pandekten im Vatican mehr als Raphael's Galathea?
Liegt uns dieser Gegenstand etwa zu fern? Von ersterem

*) Siehe Nr. 14 bis 17. Der Artikel ist, wie dort bemerkt
wurde, den „Recensionen für bildende Kunst" entnommen.

Die Redaction.

spricht Niemand, aber Niemand sieht das letztere Bild ohne
Interesse. In der Galathea liegt das Ewige, Unvergäng-
liche der Schönheit, die zu dem Menschenherzen sprechen
wird, so lange Menschen leben und sich an weiblicher
Schönheit erfreuen. Die Schlachten von Bo nrguignon
aus der Zeit Louis XIV. sieht Niemand mehr an. Keine
Kunstgeschichte macht Aufhebens davon, kein Künstler be-
geistert sich daran, sie sind uns entschwunden; aber Ra-
pH ael's „Konstantinsschlacht" und die „Amazonenschlacht"
von Rubens werden das Herz des Künstlers und des
Volkes stets mit Begeisterung erfüllen. Das Ideale ist
unvergänglich, und wirkt zu allen Zeiten gleichmäßig, wäh-
renv. Alles, was der Zeit anhaftct, mit dieser Zeit stirbt."

Die Fruchtbarkeit Rahl's setzt in Erstaunen. Ich
werde bei deren Betrachtung unwillkürlich an eine Kari-
katur erinnert, die Horace Bern et darstcllt, hoch zu Roß,
den Pinsel in der Hand an einer ungeheuren Leinwand
hinsprcngend, die er im Fluge bemalt. Die Porträts
allein, die der Künstler seit 1830 bis heute in Wien, Un-
 
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