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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 8.1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.13517#0301

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Deutsche Kunst-Zeitung.

Hauptorgan der Deutschen Kunstuereine.

Achter Jahrgang.


Hrrausgrgeben und rebigirt (

von .

>20. Septembers

j\f 38.


Dr. Max Schasler,

1863.

0-

2>

Herausgeber des „Deutschen Kunst-Kalenders" in Berlin. 4


Abonnements beding»»ge».

„Die Tiosluren" erscheinen wöchentlich (Sonntags) in 1—1^ Bogen 4ro 1. Für Dcutschlanö snmmtliche poilan[latten, Luch- und Uanghandlungin

,nm Abvnnemenlspreisc von r; Thlr. pränumerando pro Quartal. — Preis 2. Für Großbritanien, Amerika »nd Australien G. Bender's Buch-

einer einzelnen Nummer 4 Sgr. ohne Kunstbeilage. — Bestellungen nehmen > Handlung und Gencral-Zcitungs-Agenlur in London, 8, Littlc Newport-street
außer der „Erpedstlon der Oiosburen" an: ! I-eloostsr-sg.

Das Redactionsbureau wird vom I. Oktober ab nach der Victoriastrasse Nro. 17 verlegt.

Inhalt:

WlMidclndcr Artikel: Studien zur Charakteristik bedeutender
Künstler der Gegenwart: XXXV. Joh. Wilh. Schirmer
von M. Sr. —

Korrespondenzen: ö Braunschweig, den 12. September.

(Die Quadriga von Howald.)

Kunstäironik: Lokalnachrichten aus Berlin, Karlsruhe.

Kunst-Kritik: Die internal. Kunstausstellung in München. (Forts.)
Klnistindlistrie und Technik: Die graphischen Künste in ihrer tech-
nischen und künstlerischen Verschiedenheit, von M. Sr. (Forts.)
Kunstiilstitutc und Kunstvrrcinr. Verzeichnis; der Vorlesungen
bei der königl. Akademie der Künste re.

Kuustvcrkehr: l. Ansstcllnngskalcnder!c. — Brieskasteu.

Studien )ur Charakteristik bedeutender Künstler der Gegenwart.

XXXV. Joh. Wilh. Schirmer.

von M. Sr.

m 11. d. M. erlitt die deutsche
Kunst einen großen Verlust: I.
W- Schirmer, welcher, einem
ehrenvollen Rufe des Großher-
zogs von Baden folgend, schon
einige Jahre früher als Lessing
von Düsseldorf nach Karlsruhe
übergesicdelt war, um die damals
neu projellirte Kunstschule zu or-
ganisiren, starb an jenem Tage
in einem Alter von kaum 56
Jahren.

I 0 hja n n Wilhelm Schir-
mer ist am 5. September 1807 zu Jülich geboren und

wurde als Knabe, nachden, er den Elementarunterricht
seiner Vaterstadt genossen, im Geschäfte seines Vaters,
eines Buchbindermeisters, als Lehrling eingestellt. Aber
wie Lessing sträubte sich auch der junge Schirmer mit
allen Kräften, wiewohl anfangs vergeblich, gegen diese ihm
unangenehme und seiner innerlichen Neigung widerstre-
bende Beschäftigung. Dennoch mußte er aushaltcn, und
so wurde er wirklich nach vierjähriger Lehrzeit zünftiger
Buchbindergeselle und kam als solcher auf der Wanderung
auch nach Düsseldorf. Diese Lehrlingszeit mochte doch
etwas Gutes gehabt haben, denn sie hat in dem Jüng-
ling jenen Keim schlichter Einfachheit und charakterfester
Sittenstrenge entwickelt, welche den späteren Mann so sehr
charakterisiren und sich selbst in seinen künstlerischen Schöp-
fungen, abgesehen von den aus seinem dichterischen Ge-
nius allein entsprossenen hohen Eigenschaften, als gründ-
liche Formenstrenge, Gewissenhaftigkeit und Solidität der
technischen Durchführung kundgeben.
 
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