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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 15.1904-1905

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Michel, Wilhelm: Der neue Stil im Kunstgewerbe
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https://doi.org/10.11588/diglit.7137#0042

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Holz-Kassette
und Einband. ■

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Dosen. D
Leder-Arbeit. ^>



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von denen oben die Rede war, sind in
der Tat bis heute noch nicht im Stande
gewesen, eine formale oder dekorative
Konvention irgend welcher Art zu er-
zeugen. Und fügen wir gleich hinzu:
sie werden diese Konvention niemals er-
zeugen können, weil sie ausserordentlich
weit gefasst sind und innerhalb ihrer
Schranken der subjektivsten Betätigung
den denkbar weitesten Raum bieten.

Was jene Kritiker jedoch bei ihren
Ausstellungen fast stets übersehen, das
ist der Geist der modernen Innen-Ausstat-
tung, jenes luf-
tige Etwas, das
wohl im ganzen
klar und deut-
lich zur Er-
scheinung
kommt, das sich

aber immer
mehr verflüch-
tigt, je mehr
man sich auf
das einzelne be-
schränkt. Sieht

man sich moderne
Einrichtungen aber
auf dieses ganze hin
an, so ergeben sie
alle ohne Ausnahme
eine merkwürdige
Übereinstimmung in
ihrem Geiste und
lassen erkennen, dass
wir in diesen Werken
zwar vielleicht noch
keinen »Stil«, aber
doch eine streng
einheitliche Stilisie-
rung besitzen. War
denn nicht auch der
Geist der Renais-
sance ehervorhanden
als jene hohe Aus-
bildung seiner Form-
sprache, die wir heute
"™* bewundern ? War
nicht die Menschheit des 18. Jahrhunderts
schon mitten in jener holden, kapriziösen
Degeneration begriffen, als sie die schweren
Linien des Barock in lauter Menuettmelodie
auflöste, als sie die Symmetrie der Regence
launenhaft durchbrach und die tausend
lieblichen Details erfand, die wie eine
bunte Schar von Schmetterlingen, wie hin-
gehaucht, ihre Räume schmückten ? Natur-
wissenschaft und Geschichte haben uns
doch längst wetteifernd darüber belehrt,
dass überall das einzelne aus dem ganzen
folgt; dass erst ein Volk da sein muss,

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