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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 15.1904-1905

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Ergebnis der Preisausschreiben für ein einfaches Grabmal und ein Grabrelief
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https://doi.org/10.11588/diglit.7137#0269

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ERGEBNIS DER PREIS-
AUSSCHREIBEN FÜR
EIN EINFACHES GRAB-
MAL UND EIN GRAB-
RELIEF : : : : AUSGE-
SCHRIEBEN VON DER
PERMANENTEN AUS-
STELLUNG MODERN.
GRABMÄLER ERSTER
DEUTSCHER KÜNST-
LER IN MÜNCHEN : :

ADOLF BREDOW—STUTTGART. I. Preis.

Protokoll über die Sitzung der Preisrichter.

Die ausschreibende Gesellschaft, aus deren
Ateliers schon seit Jahren künstlerische Ar-
beiten ausgeprägtesten Charakters hervorgegangen
sind, und deren Tätigkeit im wesentlichen über
den Ort ihres Sitzes hinausreicht, schrieb in voller
Würdigung der künstlerisch meist recht tief
stehenden Zeichen des Andenkens an die Toten
eine Konkurrenz aus, der in erster Linie die Idee
zugrunde lag, unter Verausgabung nicht allzuhoch
bemessener Mittel dem Kultus der Erinnerung an
Verstorbene künstlerischen Ausdruck zu verleihen
und zwar unter Hinweglassung der bisher üblichen
Typen sowie all jener Erscheinungen, die an
eine bestimmte Stil - Architektur erinnern. Der
Aufruf zog die Einsendung von 230 Entwürfen
nach sich, worunter sich 38 plastische im vor-
geschriebenen Maßstabe von 1 : 5 befanden. Die
übrigen waren zeichnerischer Natur. Es muss
gleich von Anfang an betont werden, dass sich
dabei ein erfreuliches hohes Niveau künstlerischer
Anschauung ergeben hat. Waren auch z. T. Ar-
beiten eingelaufen, deren Autoren offenbar mit
dem Wesen eines ernsten künstlerischen Kampfes
um die Erringung der Preise noch ebenso wenig
vertraut sind, als mit den Mitteln einer einfachen,

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sachlichen, dabei korrekten und künstlerisch
knappen Darstellungsweise, so trat doch im all-
gemeinen ein Reichtum an Ideen und an Selbst-
ständigkeit hervor, die keiner Befürchtung Platz
lässt, als befände sich die deutsche Kunst bereits
unter jener Vormundschaft, die ihr zu wieder-
holten Malen, nicht zum Heile einer gesunden
Weiterentwicklung zu setzen versucht worden ist.
— Als Preisrichter fungierten die Herren H. E.
Berlepsch - Valencias, Maler und Architekt aus
Planegg - München , Hofrat Alexander Koch
aus Darmstadt, Mathias Gasleiger und
Eduard Bcyrer, beide Bildhauer aus München.
Zusammengetreten sind dieselben am 20. Sep-
tember 1904.

Nach mehrmaliger sorgsamer Prüfung des ge-
samten Einlaufes erschienen die mit folgenden
Motti versehenen Arbeiten zu einer engeren
Wahl geeignet:

»Kloster«; »Cito mors ruit«; »Trauer«;
»Mödling«; »AmRosenhaag«; »Ruhe«1; »Lenei«;
»Dem Toten«; »Pax vobiscum«; »Mors«; »An-
denken « ; » Qwuqwuden « ; » Ruhe « 2; » Weis « ;
»Grau«; »Ruhestätte«; »Inkou; »Hügelgrab«;
»Hierher die Inschriften«; »Dornenvoll«; »Ge-
 
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