EMILE GALLE-NANCY t
Emile Galle, der Schöpfer aller der vvun-
, derbaren zartfarbigen Vasen und zier-
lichen Möbel, die wir seit vielen Jahren auch
in Deutschland bewundern, ist vor wenigen
Tagen in Nancy, dem Orte seiner segens-
reichen Tätig-
keit, gestorben.
Als Künstler
und Poet be-
sang er seit
mehr als 30
Jahren die ihn
umgebende Na-
tur, die Blumen,
Früchte, Insek-
ten und Bäume,
die er aus tief-
sterSeeleliebte,
und die ihm alle
ihre geheimnis-
volle Schönheit
offenbarten.
Ihm ist es ge-
lungen, diese zu
packen und be-
rauschend zu
schildern; seine
kostbaren Va-
sen sind wahre
Hymnen auf
die Schönheit
der Natur. Er
fand eine neue
Art zu sehen
und zu empfin-
den; bald hatte
er Anbeter und
Nachahmer, die
aber meist seine
Art zu deko-
rieren in Misskredit brachten. — Schon auf
der Ausstellung in Paris 1884 begann sein
Erfolg; seitdem hat er sich mächtig ent-
wickelt und heute ist der Name Galle in
allen Kulturstaaten bekannt. Auch in
Deutschland, in Frankfurt a. M., hat er ein
Depot errichtet, in dem stets die hervor-
ragendsten seiner Arbeiten zu finden sind.
138
— Die »Deutsche Kunst und Dekoration«
hat schon verschiedene Male Werke des nun
verstorbenen Meisters veröffentlicht und fühlt
sich auch diesmal verpflichtet, zum An-
denken an den Künstler einige seiner letzten
Schöpfungen
abzubilden.
Diese Arbeiten
sind allerdings
nicht von seiner
Hand ausge-
führt , aber es
sindseineldeen.
Galle hat sich
mit der Zeit
einen Stamm
best geschulter
Mitarbeiter
herangebildet,
die es verstehen,
seine Ideen in
Werke umzu-
setzen und die
zweifellos im-
stande sein wer-
den , das im-
mense Material,
das er hinter-
lassen hat, und
welches auf
Jahre hinaus
Stoff zur Aus-
führung edel-
ster Werke bie-
tet , ganz in
seinem Sinne
zu verarbeiten.
Jeder seiner
Gedanken war
eine neue Schöp-
fung; seine geistreiche Gemahlin half ihm
öfters dieselben entwickeln und wird auch
fernerhin in seinem Geiste mitwirken, so
dass wir voraussichtlich noch oft Gelegen-
heit haben werden, noch manches prächtige
neue Werk, das der Meister schon im Geiste
vor sich sah, vollendet in märchenhafter
Pracht bewundern zu können. fr. st.
Emile Galle, der Schöpfer aller der vvun-
, derbaren zartfarbigen Vasen und zier-
lichen Möbel, die wir seit vielen Jahren auch
in Deutschland bewundern, ist vor wenigen
Tagen in Nancy, dem Orte seiner segens-
reichen Tätig-
keit, gestorben.
Als Künstler
und Poet be-
sang er seit
mehr als 30
Jahren die ihn
umgebende Na-
tur, die Blumen,
Früchte, Insek-
ten und Bäume,
die er aus tief-
sterSeeleliebte,
und die ihm alle
ihre geheimnis-
volle Schönheit
offenbarten.
Ihm ist es ge-
lungen, diese zu
packen und be-
rauschend zu
schildern; seine
kostbaren Va-
sen sind wahre
Hymnen auf
die Schönheit
der Natur. Er
fand eine neue
Art zu sehen
und zu empfin-
den; bald hatte
er Anbeter und
Nachahmer, die
aber meist seine
Art zu deko-
rieren in Misskredit brachten. — Schon auf
der Ausstellung in Paris 1884 begann sein
Erfolg; seitdem hat er sich mächtig ent-
wickelt und heute ist der Name Galle in
allen Kulturstaaten bekannt. Auch in
Deutschland, in Frankfurt a. M., hat er ein
Depot errichtet, in dem stets die hervor-
ragendsten seiner Arbeiten zu finden sind.
138
— Die »Deutsche Kunst und Dekoration«
hat schon verschiedene Male Werke des nun
verstorbenen Meisters veröffentlicht und fühlt
sich auch diesmal verpflichtet, zum An-
denken an den Künstler einige seiner letzten
Schöpfungen
abzubilden.
Diese Arbeiten
sind allerdings
nicht von seiner
Hand ausge-
führt , aber es
sindseineldeen.
Galle hat sich
mit der Zeit
einen Stamm
best geschulter
Mitarbeiter
herangebildet,
die es verstehen,
seine Ideen in
Werke umzu-
setzen und die
zweifellos im-
stande sein wer-
den , das im-
mense Material,
das er hinter-
lassen hat, und
welches auf
Jahre hinaus
Stoff zur Aus-
führung edel-
ster Werke bie-
tet , ganz in
seinem Sinne
zu verarbeiten.
Jeder seiner
Gedanken war
eine neue Schöp-
fung; seine geistreiche Gemahlin half ihm
öfters dieselben entwickeln und wird auch
fernerhin in seinem Geiste mitwirken, so
dass wir voraussichtlich noch oft Gelegen-
heit haben werden, noch manches prächtige
neue Werk, das der Meister schon im Geiste
vor sich sah, vollendet in märchenhafter
Pracht bewundern zu können. fr. st.