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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 15.1904-1905

DOI Artikel:
Scheffers, Otto: Künstler und Perspektive, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.7137#0050

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Halskette ^|
für Mädchen. B
Silber. D



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Wirkung ergeben, so lange hat
er nicht das Recht, diejenige Dar-
stellungsart zu bekämpfen, die diese
Aufgabe wenigstens für »einen«
Punkt des Raumes ziemlich ein-
wandsfrei löst. Die mathematische
Perspektive ist eben ein Notbehelf,
der wie jeder Notbehelf seine
Mängel hat. Sie erscheint von
einem falschen Punkte aus be-
trachtet zuweilen allerdings un-
natürlich, jede andere Darstellungs-
art aber noch viel unnatürlicher.
Der Missbrauch einer Sache schliesst
den richtigen Gebrauch derselben
nicht aus; wenn einzelne Künstler,
denen der Geist der malerischen
Perspektive nur halb aufgegangen
ist, sich zu kurzer Distanzen be-
dienen und dadurch zu unnatür-
lichen Verzerrungen gelangen, so
brauchen ihnen das andere Leute
nicht nachzumachen. Gerade einer,
der die Theorie der Perspektive
völlig beherrscht, wird solche
Fehler vermeiden und immer neue
befriedigende künstlerische Lös-
ungen finden. Ein wesentlicher
Umstand, der für die Benutzung
der mathematischen Zentral-Projek-
tion als künstlerisches Darstellungs-
mittel spricht, ist die grosse Verbreit-
ung photographischer Aufnahmen,
die ja nichts anderes als Zentral-


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