Dr. Richard Stettiner:
PROF. KOLOMAN MOSER—WIEN.
Kunst - Verglasung.
razheim zusammen, so entstanden seine
Motivpapiere. Die Idee lag wohl in der
Luft, da unabhängig von einander zu gleicher
Zeit, wie es scheint, an zwei verschiedenen
Orten die gleichen Versuche gemacht wurden.
Ich hebe aus der Rauchschen Folge einige v
hervor: »Schlehdorn«; auf graublauem Grunde
ein Gewirr von feinen Zweigen, geschickt j
gruppierte weisse Flecken erinnern an die
Blütendolden — »Kornfeld«; ein hellgelber
Grund, auf dem sich blaue Kornblumen —
braungelbe Ähren abheben — »Schnee-
beeren«; auf dunkelgrauem Grunde schwarz-
violette Zweige; an deren Ende weisse
Schneebeeren, zu dreien zusammenstehend -
»Goldfische«; in fliessendem Grün launisch
verteilte Goldfischbrut — »Möven und
Wellen«; schwarzgraues Meer, ausgesparte
weisse Flecken rufen die Illusion schäumen-
der Wellenköpfe, darüber hinflatternder
Möven wach — »Eichenblätter«; ein buntes
Durcheinander gefallener Blätter mit Gall-
äpfeln, deren Grün und Rot sich von einem
lehmgelben Grunde abhebt. — Liegt hier
nur eine reizvolle Spielerei vor? Die Gefahr
dazu ist vorhanden, besonders da, wo eine
zu starke bildmäßige Wirkung angestrebt
wird. Einige dieser Blätter, die zunächst
recht bestechend wirken, haben z. B. den
Nachteil, dass sie nur senkrecht vor das
Auge gehalten, zu vollem Effekte kommen.
Aber damit soll die praktische Verwendbar-
keit nicht verneint werden. Man denke
sich z. B. ein Werk über Wilhelm I; als
PROF. KOLOMAN MOSER—WIEN.
Kunst - Verglasung.
razheim zusammen, so entstanden seine
Motivpapiere. Die Idee lag wohl in der
Luft, da unabhängig von einander zu gleicher
Zeit, wie es scheint, an zwei verschiedenen
Orten die gleichen Versuche gemacht wurden.
Ich hebe aus der Rauchschen Folge einige v
hervor: »Schlehdorn«; auf graublauem Grunde
ein Gewirr von feinen Zweigen, geschickt j
gruppierte weisse Flecken erinnern an die
Blütendolden — »Kornfeld«; ein hellgelber
Grund, auf dem sich blaue Kornblumen —
braungelbe Ähren abheben — »Schnee-
beeren«; auf dunkelgrauem Grunde schwarz-
violette Zweige; an deren Ende weisse
Schneebeeren, zu dreien zusammenstehend -
»Goldfische«; in fliessendem Grün launisch
verteilte Goldfischbrut — »Möven und
Wellen«; schwarzgraues Meer, ausgesparte
weisse Flecken rufen die Illusion schäumen-
der Wellenköpfe, darüber hinflatternder
Möven wach — »Eichenblätter«; ein buntes
Durcheinander gefallener Blätter mit Gall-
äpfeln, deren Grün und Rot sich von einem
lehmgelben Grunde abhebt. — Liegt hier
nur eine reizvolle Spielerei vor? Die Gefahr
dazu ist vorhanden, besonders da, wo eine
zu starke bildmäßige Wirkung angestrebt
wird. Einige dieser Blätter, die zunächst
recht bestechend wirken, haben z. B. den
Nachteil, dass sie nur senkrecht vor das
Auge gehalten, zu vollem Effekte kommen.
Aber damit soll die praktische Verwendbar-
keit nicht verneint werden. Man denke
sich z. B. ein Werk über Wilhelm I; als