Dr. Daniel Greiner:
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KRANZ METZNER—WIEN.
Jüngling.
einheitlich. (Abb. S. ioou. 101.) Eine
unheimliche Kraft ist in dieser Figur
zu Befürchtung erregender Konden-
sation verdichtet. Dieser Eindruck ist
mit wuchtiger Energie herausgear-
beitet, wird aber wieder geschwächt
durch die zu starke Betonung des
Einzelnen. Viele kleine Züge drängen
sich auf zu Ungunsten des stetig
fortwirkenden Gesamteindrucks. Das
richtige Maß, das unbedingtes Erforder-
nis monumentaler Wirkung ist, ist in
dieser an sich so packenden Arbeit
nicht so ganz gefunden. Wer sich so
grosse Aufgaben stellt, muss die Gefahr
auf sich nehmen, manchmal Irrwege
und Abschweifungen zu machen. Es
bleibt dies keinem erspart. Immerhin
zeigt auch dieses Werk wieder, welch
eminenter Schwungkraft und Energie
die Phantasie und das Können dieses
Künstlers fähig ist.
Am deutlichsten zeigen Metzners
grosse Entwürfe seine wahrhaft be-
deutende Anlage zu monumentaler
Kunst. Es war schon die Rede von
dem Elisabethdenkmal. Schon die Idee
war ungemein ansprechend und für die
plastische Lösung schwierig: ein seine
Fürstin jubelnd umdrängendes Volk!
Und wie hat er dieses Motiv bewältigt.
Schade, dass dieser Entwurf unaus-
geführt stehen muss. Die diesmaligen
Veröffentlichungen zeigen wiederum
die über grosse Gestaltungskraft ver-
fügende Phantasie Metzners. Wie fein
steigt die Brunnenherme aus dem
Boden, wie feierlich rieselt das Wasser
in dem Brunnen-Entwürfe über dem
Titel dieser Zeilen. Das sind Kon-
zeptionen, glänzende Entwürfe hin-
gezeichnet in wuchtiger Art, die
das Grosse und Wichtige gibt und
nur dieses.
Eine reife bedeutende Schöpfung
ist der Rüdigerbrunnen, dessen Herz-
punkt in der krönenden Ritterfigur
liegt, die so ausserordentlich innig
und schlicht aufgefasst ist. Es ist
eine wahre Freude, ein solches Werk
102
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KRANZ METZNER—WIEN.
Jüngling.
einheitlich. (Abb. S. ioou. 101.) Eine
unheimliche Kraft ist in dieser Figur
zu Befürchtung erregender Konden-
sation verdichtet. Dieser Eindruck ist
mit wuchtiger Energie herausgear-
beitet, wird aber wieder geschwächt
durch die zu starke Betonung des
Einzelnen. Viele kleine Züge drängen
sich auf zu Ungunsten des stetig
fortwirkenden Gesamteindrucks. Das
richtige Maß, das unbedingtes Erforder-
nis monumentaler Wirkung ist, ist in
dieser an sich so packenden Arbeit
nicht so ganz gefunden. Wer sich so
grosse Aufgaben stellt, muss die Gefahr
auf sich nehmen, manchmal Irrwege
und Abschweifungen zu machen. Es
bleibt dies keinem erspart. Immerhin
zeigt auch dieses Werk wieder, welch
eminenter Schwungkraft und Energie
die Phantasie und das Können dieses
Künstlers fähig ist.
Am deutlichsten zeigen Metzners
grosse Entwürfe seine wahrhaft be-
deutende Anlage zu monumentaler
Kunst. Es war schon die Rede von
dem Elisabethdenkmal. Schon die Idee
war ungemein ansprechend und für die
plastische Lösung schwierig: ein seine
Fürstin jubelnd umdrängendes Volk!
Und wie hat er dieses Motiv bewältigt.
Schade, dass dieser Entwurf unaus-
geführt stehen muss. Die diesmaligen
Veröffentlichungen zeigen wiederum
die über grosse Gestaltungskraft ver-
fügende Phantasie Metzners. Wie fein
steigt die Brunnenherme aus dem
Boden, wie feierlich rieselt das Wasser
in dem Brunnen-Entwürfe über dem
Titel dieser Zeilen. Das sind Kon-
zeptionen, glänzende Entwürfe hin-
gezeichnet in wuchtiger Art, die
das Grosse und Wichtige gibt und
nur dieses.
Eine reife bedeutende Schöpfung
ist der Rüdigerbrunnen, dessen Herz-
punkt in der krönenden Ritterfigur
liegt, die so ausserordentlich innig
und schlicht aufgefasst ist. Es ist
eine wahre Freude, ein solches Werk
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