Hartmanns Büste Schumanns zugesellen. Der Raum enthält auf einer fchönen,
von kräftiger Holzarchitektur gestillten Empore eine organifch in die Architektur
eingefügte Orgel. Die ihr gegenüberliegende Hälfte des Zimmers ist um mehrere
Stufen erhöht. Die gefchlossene Raumwirkung wird ziemlich beeinträchtigt durch
zwei in den Hauptachsen angebrachte Durchgänge. Im übrigen erfreut sich aber
gerade dieser Musiksaal beim ausstellungbesuchenden Publikum ganz besonderer
Gunst und ist, wenn von der Empore herab die Orgeltöne klingen, fast stets
dicht mit Menfchen beseht.
Die ungemein reichhaltige Ausstellung deutfcher Zimmer ist mit dem bisher
Betrachteten noch keineswegs erfchöpft. Zunächst sind noch eine Reihe von
Zimmern aus Süddeutfchland gefchickt. So ist, wie es auch auf der legten Pariser
Ausstellung der Fall war, Carl Spindler aus St. Leonhardt bei Börfch wieder
mit einem Zimmer vertreten, das seine wundervollen eingelegten Holzgemälde
zeigt. An den Wänden läuft ein Fries mit herrlichen eingelegten Landfchaften
entlang, auch Mobiliar und Kleingerät zeigt reiche Einlegearbeit.
Von Münchner Künstlern stellen noch die Gebrüder Rank einen eigen-
artigen, für das Regierungsgebäude in Bayreuth bestimmten Empfangssaal aus,
der völlig in hellgrau gefärbtem Ahornholz gehalten ist. Rahmen und Füllungen
enthalten kleine, fast als Punkte wirkende, eingelegte Ornamente aus verfchieden-
artig gefärbtem Holz. Das Zimmer erhält dadurch etwas flimmerndes, fast
unruhiges. Volles Lob verdienen die Beleuchtungskörper aus Eisen und
Messing. — Niemeyer & Bertfeh stellen ein kleines Wohnzimmer mit gemüt-
lichem Erker aus, das ganz ansprechend wirkt. — Als einen Irrtum muß man
dagegen die Vorführung eines „Zimmers aus der Biedermeierzeit" von P. Ecke,
Schmidt & Co. auffassen, das mit seinen bunt bemalten Möbeln in Deutfchland
zwar Assoziationen hervorruft, die einer Schätjung gleichkommen, im Auslande,
und besonders aber in Amerika, das Schicksal haben mufj, gänzlich unver-
standen zu bleiben.
Von Berliner Künstlern liefert noch ansehnliche Beiträge die Künstler-
Vereinigung „Werkring", denen auch die bereits erwähnten Zimmer von
Grenander angehörten. Recht gut macht sich davon ein Zimmer Curt Stövings,
an dem die fchöne Kamingestaltung und die graziöse Anbringung der Beleuch-
tungskörper über dem Kamin sehr vorteilhaft auffällt. Auch die in dem Zimmer
ausgestellten Gemälde und Plastiken rühren von dem vielseitigen Künstler her.
Anton Huber stellt ein Speisezimmer von gediegener und ansprechender Bürger-
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von kräftiger Holzarchitektur gestillten Empore eine organifch in die Architektur
eingefügte Orgel. Die ihr gegenüberliegende Hälfte des Zimmers ist um mehrere
Stufen erhöht. Die gefchlossene Raumwirkung wird ziemlich beeinträchtigt durch
zwei in den Hauptachsen angebrachte Durchgänge. Im übrigen erfreut sich aber
gerade dieser Musiksaal beim ausstellungbesuchenden Publikum ganz besonderer
Gunst und ist, wenn von der Empore herab die Orgeltöne klingen, fast stets
dicht mit Menfchen beseht.
Die ungemein reichhaltige Ausstellung deutfcher Zimmer ist mit dem bisher
Betrachteten noch keineswegs erfchöpft. Zunächst sind noch eine Reihe von
Zimmern aus Süddeutfchland gefchickt. So ist, wie es auch auf der legten Pariser
Ausstellung der Fall war, Carl Spindler aus St. Leonhardt bei Börfch wieder
mit einem Zimmer vertreten, das seine wundervollen eingelegten Holzgemälde
zeigt. An den Wänden läuft ein Fries mit herrlichen eingelegten Landfchaften
entlang, auch Mobiliar und Kleingerät zeigt reiche Einlegearbeit.
Von Münchner Künstlern stellen noch die Gebrüder Rank einen eigen-
artigen, für das Regierungsgebäude in Bayreuth bestimmten Empfangssaal aus,
der völlig in hellgrau gefärbtem Ahornholz gehalten ist. Rahmen und Füllungen
enthalten kleine, fast als Punkte wirkende, eingelegte Ornamente aus verfchieden-
artig gefärbtem Holz. Das Zimmer erhält dadurch etwas flimmerndes, fast
unruhiges. Volles Lob verdienen die Beleuchtungskörper aus Eisen und
Messing. — Niemeyer & Bertfeh stellen ein kleines Wohnzimmer mit gemüt-
lichem Erker aus, das ganz ansprechend wirkt. — Als einen Irrtum muß man
dagegen die Vorführung eines „Zimmers aus der Biedermeierzeit" von P. Ecke,
Schmidt & Co. auffassen, das mit seinen bunt bemalten Möbeln in Deutfchland
zwar Assoziationen hervorruft, die einer Schätjung gleichkommen, im Auslande,
und besonders aber in Amerika, das Schicksal haben mufj, gänzlich unver-
standen zu bleiben.
Von Berliner Künstlern liefert noch ansehnliche Beiträge die Künstler-
Vereinigung „Werkring", denen auch die bereits erwähnten Zimmer von
Grenander angehörten. Recht gut macht sich davon ein Zimmer Curt Stövings,
an dem die fchöne Kamingestaltung und die graziöse Anbringung der Beleuch-
tungskörper über dem Kamin sehr vorteilhaft auffällt. Auch die in dem Zimmer
ausgestellten Gemälde und Plastiken rühren von dem vielseitigen Künstler her.
Anton Huber stellt ein Speisezimmer von gediegener und ansprechender Bürger-
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